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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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Kleid, um den verführerischen Anblick im Spiegel zu betrachten. Sie kopierte Annalisas Gesichtsausdruck auf dem Gemälde und lächelte herausfordernd. Sie erkannte sich selbst nicht wieder. Die Frau, die ihr aus dem Spiegel entgegenblickte, war ihr völlig fremd. Selbstbewusst und verführerisch. Sinnlich. Constance hatte ihre Kurven bisher noch nie als sinnlich empfunden.
    In einem verschlossenen Kasten, unter ihrem Schmuck, waren Annalisas Tränke verborgen, die sie wohl dazu benutzt hatte, um die Folgen all dieser Sünden zu vermeiden. Sie waren beide kinderlos geblieben. Annalisa wollte keine Kinder, für Constance war diese Kinderlosigkeit eine Tragödie. Unfruchtbar hatte Granville sie genannt. Seine unfruchtbare Frau. Sie seufzte und versuchte, ihren Schmerz zu vergessen
    Während sie den Deckel des Kästchens schloss, erklang die Türglocke. Sie erschrak. Es waren keine Diener im Haus. Annalisa hatte das Haus geschlossen, als sie es verlassen hatte. Sie wusste, dass sie nie wieder zurückkehren würde. Constance zögerte. Wer konnte das sein? Niemand wusste, dass sie hier war. Die Glocke erklang noch einmal. Constance raffte ihre Röcke und ging behutsam in die Eingangshalle. Ihre Spitzenunterröcke raschelten verführerisch. Die Seidenschuhe mit ihren unbeschreiblich hohen Absätzen klackten auf den Marmorfliesen. Die blutroten Bänder, die ihre Strümpfe festhielten, rutschten. Die Türglocke schlug wieder und wieder an. Es gab zwar keinen Türklopfer mehr, aber eine kräftige Faust begann, gegen das Holz der Tür zu trommeln.
    Constance strich ihre Locken zurück, öffnete die Tür – und stieß fast mit dem kräftigen Mann auf der anderen Seite zusammen. Ein starker Arm hielt sie fest. Sie sah auf. Und blickte in ein Gesicht, das so verboten gut aussehend war, dass sie scharf die Luft einzog. Glänzendes schwarzes Haar, das er so lang trug, dass es der herrschenden Mode widersprach. Die Haarspitzen stießen gegen eine makellos weiße Halsbinde. Kräftige schwarze Augenbrauen über lang bewimperten Augen, die dunkelbraun sein mussten, aber dunkler wirkten. Eine ausdrucksvolle Nase. Ein überraschend sensibler Mund. Dunkle Haut, fast schwärzlich, als habe er zu viel Zeit in der Sonne verbracht. Schwarzer Bartschatten auf seinen Wangen. Ein Grübchen mitten auf seinem Kinn. Schwarz wie die Sünde. Als wären ihre Fantasien zu Fleisch geworden, dachte sie.
    Als er sie losließ, stolperte sie rückwärts und musste sich an der Messingtürklinke festhalten. Dieser Mann war mehr als real, bemerkte sie, und dazu außerordentlich gut angezogen. Sein Gehrock war gut geschnitten und hatte fast dieselbe Farbe wie ihr Kleid. Eine goldene Uhrkette schaute aus der Tasche seiner hellblauen Weste. Graue Hosen. Schwarze, glänzend polierte Stiefel. „Kann ich Ihnen helfen?“ Ihre Stimme klang atemlos, bemerkte sie.
    „Ich hoffe sehr, dass Sie das können, Madam.“ Troy Templeton, Earl of Ettrick, stieß die Türe so weit auf, dass er eintreten konnte, und schloss sie dann fest hinter sich.
    „Was tun Sie da? Ich kann mich nicht erinnern, Sie hereingebeten zu haben, Sir“, sagte Constance, während sie versuchte, nicht allzu panisch zu klingen.
    „Angesichts der Geschäfte, die ich mit Ihnen zu besprechen habe, scheint es mir nicht angemessen, auf der Türschwelle stehen zu bleiben.“
    Troy ging zur Tür auf der rechten Seite. Seine widerwillige Gastgeberin hatte keine andere Möglichkeit, als ihm zu folgen. Sie betraten einen hübschen Salon, der ganz in Rosa gehalten war. Es war ein sehr weiblicher Raum mit Stühlen, deren Lehnen vergoldet waren, und vielen Nippsachen, ein Raum, der zu der kunstvollen Frau passte, die darin ihre Geschäfte abwickelte.
    Er war erst einmal zuvor in einem solchen Salon gewesen. Als er neunzehn war und in jedem Sinne noch grün hinter den Ohren, hatte er zum ersten Mal die Ballsaison in London verbracht und sehr genossen. Damals war er der unvergleichlichen Stella Margate vorgestellt worden, der Frau in jener Ballsaison. Eines der Resultate dieser Begegnung war, dass er seitdem Angst hatte, wenn es um Herzensangelegenheiten ging. Stella hatte ihm eine Lektion erteilt, die er keinem noch so jungen und naiven Grünschnabel wünschte. Und genau deshalb, dachte er, während er die Vorhänge zurückzog, um ein bisschen Licht in den rosafarbenen Salon hinein zu lassen, war er hier.
    Er nahm sich Zeit, um die bekannteste und bestbezahlte aller Londoner Kurtisanen zu mustern. Er sah die

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