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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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und hegte die Pflanzen. Gleich würde ihr Vater von den Feldern nach Hause kommen, und sie musste sich beeilen, wenn sie das Abendessen rechtzeitig fertig haben wollte. Rasch pflückte sie eine Handvoll Kräuter und lief dann zur Haustür. Als sie eintrat, stand ihre Mutter bereits am munter prasselnden Herdfeuer und rührte in einem rußgeschwärzten Kessel, in dem ein dicker Gemüseeintopf kochte.
    „Setz dich hin, maman “, wies Giselle ihre Mutter an und nahm ihr den hölzernen Kochlöffeln aus der Hand. „Ich mache das hier schon.“
    Die Frau tätschelte ihrer Tochter die Hüfte und humpelte zu einer niedrigen Holzbank hinüber. Langsam ließ sie sich darauf sinken, eine Hand in ihr schmerzendes Kreuz gedrückt.
    „Die Sonne hat mir heute auf dem Feld ein wenig den Nacken verbrannt“, erklärte Giselles Mutter und lächelte erschöpft. „Du bist ein gutes Mädchen, Giselle. Merci. “
    Lächelnd zerrieb Giselle die Kräuter in der Hand und ließ sie unter stetigem Rühren in den Topf rieseln.
    „Das ist doch selbstverständlich, maman “, entgegnete sie. „Ich bin nicht besonders müde.“
    „Trotzdem“, seufzte ihre Mutter, „es ist herrlich, vor dem Abendessen noch ein kurzes Päuschen zu haben.“
    Sie griff nach ihrem Nähzeug, doch ein strenger Wink Giselles mit dem Kochlöffel brachte sie davon ab.
    „Dann mach auch eine richtige Pause, maman “, sagte sie. „Und flick jetzt nicht die Kleider. Das Licht ist schon zu schlecht für deine Augen, und am Ende muss ich morgen doch wieder alles noch einmal machen!“
    Schmunzelnd schüttelte Giselles Mutter den Kopf über ihre Tochter, ihr einziges Kind, das die Fieberwelle im Frühjahr nach diesem ungewöhnlich harten Winter überlebt hatte. Giselle ist schon immer so ein fleißiges Mädchen gewesen, dachte sie, während sie zusah, wie Giselle leise summend im Kessel rührte.
    Sobald das hölzerne Gerüst ihrer Hütte fertig gewesen war, hatte Giselle als Erste ihrer drei Kinder die Händchen in dem streng riechenden Gemisch aus Erde, Stroh und Dung versenkt und begonnen, die Wände ihres Zuhauses damit zu verputzen. Und nachdem sie ihre jüngere Schwester und ihren Bruder an einem kalten Morgen im März dieses Jahres begraben mussten, hatte Giselle deren Pflichten ohne ein Wort der Klage übernommen.
    Und jetzt, dachte die Mutter, werde ich bald auch meine letzte Tochter an eine lieblose Ehe verlieren.
    Giselle sah über die Schulter zu ihrer plötzlich still gewordenen Mutter, und sie erkannte die tiefe Besorgnis in ihren Augen. Sie musste nicht erst fragen, um zu wissen, was ihre alternde maman bedrückte, und sie wandte sich wieder dem Kessel zu und starrte hinab auf den Eintopf, den sie langsam rührte. Was sollte es nützen, alles noch einmal durchzusprechen? Ihr Schicksal stand fest.
    Wenn ihr Lehnsherr der Verbindung seinen Segen erteilte, würde sie verheiratet sein, noch ehe die Woche vergangen war.
    Sie hatten keine Wahl. Schon jetzt war es schwierig, dem Stück Land, das sie bewirtschafteten, genug Ertrag abzuringen, um sie zu ernähren, und die Pacht stieg immer weiter. Sie mussten eine Verbindung eingehen, die es ihnen gestattete, ihr Land mit dem eines anderen Bauern zusammenzulegen. Unglücklicherweise kam für eine vorteilhafte Hochzeit nur Henri infrage, ein brutaler Rohling, der stets im Dorf herumlungerte und nach Wein und Dung roch. Doch er bewirtschaftete das Land, das an jenes ihrer Familie grenzte, und war ein Witwer mit Söhnen, die bei der Feldarbeit helfen konnten. Giselle seufzte. Sie würde Henri wahrscheinlich niemals lieben können, doch die Heirat mit ihm würde das Überleben ihrer Familie sichern.
    Genau in diesem Augenblick trat ihr Vater in die Hütte. Sofort hielt Giselle mit dem Rühren inne und vergaß das Abendessen völlig. Irgendetwas Schreckliches war geschehen, das wusste sie, sobald sie einen Blick auf ihren Vater geworfen hatte, der sich jetzt schwer auf einen wackligen Hocker fallen ließ.
    Augenblicklich war ihre Mutter an seiner Seite und strich mit den Händen fahrig über seine breiten Schultern. Ihr Vater stützte die Ellbogen auf die grobe Tischplatte und rieb sich die Stirn.
    „Was ist geschehen?“
    Die einzige Antwort war ein schweres Seufzen, was die Angst ihrer Mutter nur noch steigerte.
    „Was?“, beharrte sie und beugte sich vor, um ihn ansehen zu können. „Um Himmels Willen, mon amour , sag mir, was passiert ist!“
    Wieder seufzte er, dann richtete er sich auf. Er hob den Kopf und

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