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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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sich entspannte.
    Als sie schließlich eingeschlafen war, wagte Eustache es, dem Gefühl, das ihn durchströmte, einen Namen zu geben.
    Begehren.
    Selbst jetzt, nachdem er sie genommen hatte, begehrte er sie noch immer. Eine einzige Nacht der Leidenschaft war nicht genug. Er wollte mehr, viel mehr. Er wollte die Mysterien ihres Körpers und ihres Geistes langsam enthüllen und sich an jedem Atemzug, an jedem lustvollen Laut weiden. Aber da sie nun einmal war, wer sie war – eine entehrte Braut aus einer verarmten Familie –, konnte er sie nicht zu der seinen machen.
    Er schloss die Augen. Er wusste, was er zu tun hatte.

4. KAPITEL
    A ls Giselle erwachte, fiel bereits helles Sonnenlicht durch die Fenster. Verwirrt blinzelnd tauchte sie allmählich aus tiefem Schlaf auf. Ein dumpfer Schmerz pochte zwischen ihren Beinen. Sie rollte sich zur Seite, wobei sie die weiche Decke wieder über sich zog. Zufrieden seufzte sie, noch immer halb in Träumen versunken.
    Warmer Sonnenschein auf ihrer nackten Schulter. Frisches, weiches Leinen an ihrer Haut und eine himmlisch weiche Matratze an ihren Körper geschmiegt.
    Mit einem Schlag war sie hellwach, als eine Flut von Erinnerungen über ihr zusammenschlug.
    Letzte Nacht …
    Für die Dauer eines Atemzugs war sie gelähmt vor Schreck, dann stieg die Angst ihr in die Brust. Wie hatte sie nur so lange schlafen können? Wo war der Seigneur? Würde er sie aus dem Schloss jagen lassen, ein gefallenes Mädchen aus einer armen Familie? Hatte sie versagt? Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Plötzlich hörte sie ein Rascheln und schoss hoch, die Faust fest um die Decken gekrampft, die sie sich an die Brust drückte.
    Dort saß er, in dem Sessel am steinernen Kamin. Er hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und ließ sie nicht aus den Augen. Dann lehnte er sich langsam zurück.
    „Du bist wach“, stellte er fest.
    Giselle schluckte nervös.
    „Ja, mon seigneur “, antwortete sie. „Es tut mir sehr leid, Euren Morgen gestört zu haben. Bitte gestattet mir, zu gehen.“
    „Nein“, entgegnete er brüsk und wandte sich ab, um aus dem Fenster zu sehen. „Bleib.“
    „Wie Ihr wünscht, mon seigneur “, sagte Giselle und senkte ehrerbietig den Kopf.
    Eustache sah sie an, und sein Blick wurde ernst. Giselle erstarrte und fragte sich, ob sie ihn mit irgendetwas verärgert hatte. Er musterte sie finster, dann ballte er die Fäuste und räusperte sich.
    „Ich habe entschieden“, begann er förmlich, „dass du ab heute die Stellung meiner persönlichen Kammerzofe einnehmen wirst.“
    Giselle starrte ihn mit offenem Mund an. So etwas … hatte es noch nie gegeben! Noch nie war ein Bauernmädchen wie sie als Bedienstete im Château ausgesucht worden, und schon gar nicht als persönliche Zofe eines Seigneurs. Das war mehr, als sie jemals zu hoffen gewagt hatte.
    „Ab jetzt wirst du diese Kleider tragen“, erklärte er und deutete auf eine feine Leinenbluse und ein Wollkleid, die ordentlich zusammengelegt neben ihrem Kissen lagen. „Nachdem ich gegangen bin, wird Madame Lessard dir deine Aufgaben erklären.“
    Verwirrt ließ Giselle den Blick zu ihren neuen Kleidern wandern. Bewundernd strich sie über den erlesenen Stoff. Noch nie zuvor hatte sie so feine Kleider berührt. Sprachlos sah sie wieder ihren Seigneur an. Seine Miene wurde noch finsterer.
    „Du bist nicht erfreut“, stellte er fest.
    „Mon seigneur“ , wiedersprach sie mit brechender Stimme, „ich kann diese Großzügigkeit nicht annehmen.“
    „Stell meine Entscheidungen nicht infrage“, tat er diesen Einwand unwirsch ab, und eine kaum wahrnehmbare Spannung legte sich um seinen Mund. „Letzte Nacht habe ich für dich und deine Familie jede Chance auf eine gute Heirat verdorben. Deine Dienste für mich werden über die Hälfte der Abgaben decken, die deine Familie an meinen Vater zu zahlen hat.“
    Bevor Giselle noch etwas erwidern konnte, war Eustache schon aufgestanden und hatte mit langen Schritten das Gemach durchquert, ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen. Giselle war überglücklich – dies war die Chance, die sie gebraucht hatte, um das Überleben ihrer Familie zu sichern!
    „Madame Lessard wird gleich hier sein“, rief er noch, als er durch die Tür hinaustrat.
    Die nächsten Stunden verschmolzen zu einem bunten Strudel. Bevor sie richtig begriffen hatte, wie ihr geschah, hatte man Giselle bereits durch das ganze Herrenhaus geführt, und ihr schwirrte der Kopf vor lauter Anweisungen über ihre

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