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Historical Collection Band 5

Historical Collection Band 5

Titel: Historical Collection Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McCabe , Linda Skye , Marguerite Kaye , Margaret Moore , Jeannie Lin
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befestigte. Dann hob er Giselle seitlich in den Sattel und saß hinter ihr auf, sodass sie sicher an seiner Brust lehnte. Dann machten sie sich auf zum Château.
    Als das Herrenhaus schließlich am Horizont erschien, sammelte Giselle allen Mut, um endlich die Frage zu stellen, die ihr auf dem Herzen brannte.
    „Sind meine Eltern …?“ Sie hielt inne. „Haben sie überlebt?“
    „Sie haben es unversehrt in den Hof geschafft“, versicherte ihr Eustache. „Es geht ihnen gut.“
    „Merci“ , flüsterte sie. „Ich bin ja so froh.“
    Eustache räusperte sich, sah aber weiterhin unverwandt nach vorne.
    „Ich habe Madame Lessard angewiesen, deiner Mutter eine Stelle in der Küche zu geben“, verkündete er schroff.
    Giselle blinzelte verwundert bei dieser Nachricht.
    „Warum?“, wollte sie wissen.
    „Du kannst nicht für immer meine Zofe bleiben“, war seine knappe Erklärung.
    Giselle senkte den Blick. Sie fühlte ein schmerzhaftes Stechen in der Brust. War der Seigneur ihrer bereits überdrüssig?
    „Nein, natürlich nicht“, sagte sie langsam, dann schaute sie auf und betrachtete sein markantes Profil. „Wirst du dir eine andere nehmen?“
    „Eine andere?“
    „Eine andere Zofe.“
    Endlich sah er sie an, und in seinen Augen lag mehr Wärme, als sie erwartet hatte.
    „Du hast mich schon wieder falsch verstanden“, widersprach er sanft. „Ich entlasse dich nicht, weil ich es möchte, sondern weil Wilhelm der Eroberer mich früher oder später wieder an seine Seite rufen wird, um mit ihm in die Schlacht zu ziehen.“
    „Wann?“, fragte sie, und ihr Herz zog sich zusammen. „Wann wirst du gehen?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Eustache und wandte den Blick wieder nach vorne. „Doch bis dahin werden wir unsere gemeinsame Zeit genießen.“
    Vor ihnen erhob sich das Château dunkel vor dem roten Abendhimmel. Giselle schmiegte sich enger an Eustache.
    „Ja“, sagte sie. „Bis dahin.“

7. KAPITEL
    A n dieser Küste war es genauso windig und kalt, wie er es in Erinnerung hatte.
    Eustache stand am Rand des Lagers und sah hinaus auf die tosenden grauen Wasser des Ärmelkanals, während seine kleine Entourage eilig die Zelte errichtete und Kochfeuer entzündete. Seit mehreren Tagen waren sie nun schon unterwegs und endlich an jener Stelle angekommen, wo das Schiff Wilhelms des Eroberers sie an Bord nehmen sollte.
    Nur ein paar Monate, sagte er sich, während die salzige Meeresbrise sein Haar zerzauste. Es war eine glückliche Zeit gewesen, jene vergangenen Monate, die sie gemeinsam verbracht hatten. Die Tage waren unbeschwert, und nachts waren sie bebend vor Erfüllung eingeschlafen, erschöpft von den Pfaden der Leidenschaft, die sie gemeinsam erkundet hatten. Doch mehr als diese wenigen Monate mit seiner wunderschönen Geliebten waren ihm nicht vergönnt gewesen, bevor er wieder zu den Waffen nach England gerufen worden war. Sie hatte die Nachricht erstaunlich gefasst aufgenommen, mit stoischer, wenn auch trauriger Miene. Er hoffte, dass sie während seiner Abwesenheit gut versorgt sein würde, und er hoffte, die Vorkehrungen, die er für sie und ihre Familie getroffen hatte, würden sicherstellen, dass ihr Kummer nicht allzu groß wurde.
    Es waren die besten Monate meines Lebens, gestand Eustache sich ein. Wie sehr er sich danach sehnte, ihr Gesicht zu sehen, über ihre Wange zu streichen und sie an sich zu ziehen, um ihren Duft einzuatmen.
    Doch auf der anderen Seite des Kanals erwartete ihn eine dunklere, brutalere Wirklichkeit. Obwohl Wilhelm im Jahr zuvor in der Westminsterabtei zum König gekrönt worden war, gab es Gerüchte über eine Rebellion in Kent, und das bedeutete, dass Wilhelm all seine besten Ritter wieder an seiner Seite brauchte.
    Und Eustache de Fiennes war genau das.
    Seufzend drehte er sich wieder zum Lager um. Sein Zelt war inzwischen errichtet worden, und über dem Feuer brutzelte das Fleisch. Als er auf das Zelt zuging, fiel sein Blick auf den Pferdeknappen, der gerade damit beschäftigt war, Bayard zu striegeln. Er war noch sehr jung, und nur die begeisterten Empfehlungen seines Bruders hatten Eustache bewogen, ihn mitzunehmen. Eustache hatte bisher zwar noch kein Wort mit ihm gewechselt, doch es war offensichtlich, dass der Bursche mit Pferden umgehen konnte. Auf alle anderen Stallknechte reagierte Bayard gereizt und übellaunig, doch diesen schmächtigen Jungen schien er sofort akzeptiert zu haben. Eustache fragte sich, ob der Junge die Kriegslager wohl

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