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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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Chevalier!“, gurrte sie, und ihre Stimme drang bis zu Gabrielles Ohren.
    Gegen ihren Willen blickte sie noch einmal kurz zurück und sah, wie jene sich mit Grazie und verführerischen Gesten erhob. Yves beugte sich über die dargebotene Hand.
    Ebenso hatte er sich über die ihre gebeugt. Ihr Herz pochte schneller, als sie sah, wie bereitwillig er die galante Bewegung vollführte.
    Dieser Schuft! Er musste mit Adelys mindestens einmal das Bett geteilt haben, warum sonst bereitete sie ihm einen so strahlenden Empfang!
    Wahrscheinlich hatte Yves mit all diesen Weibern, die ihn so anbetungsvoll betrachteten, das Lager geteilt und jede mit der Überzeugung zurückgelassen, dass sie die Einzige war, die sein Herz entflammt hatte. Vielleicht war er sogar zu einer von ihnen ins Bett geschlüpft, nachdem er ihr gestern Abend den Kuss geraubt hatte!
    Gereizt schritt Gabrielle den Stallungen entgegen. Sie hätte sich denken können, dass Yves versuchen würde, sie zu verführen, sobald sie ihm das Recht auf das Ehebett verwehrte. Wenn man einem Mann vertraut, dann vertraut man dem, was er zwischen seinen Beinen hat!
    Doch sie war nicht bereit, eine von seinen Eroberungen zu werden, gleichgültig wie er über diese Angelegenheit dachte.
    Und das war ihre endgültige Entscheidung.
    Gabrielle spürte leichten Nieselregen auf ihrem Gesicht, als sie durch das Portal in den Hof vor den Ställen trat.
    In ihrem Zorn über Adelys’ Worte hatte sie den Regen vergessen, doch nun atmete sie für einen Augenblick die frische Luft ein. Von den gegenüberliegenden Stallungen hörte man, wie Pferde gesattelt wurden, und sie lauschte eine Weile.
    Erst als sie hinter sich Schritte vernahm und fürchtete, Yves könnte auftauchen, hastete sie weiter.
    Methuselah schien nach ihr Ausschau gehalten zu haben, denn der graue Hengst gab ein freudiges Schnauben von sich, sobald sie durch das Tor trat. Sein Atem dampfte in der kühlen Morgenluft, und er scharrte ungeduldig in seinem Stand. Seine weichen Nüstern zitterten erwartungsvoll den Leckereien entgegen, die sie ihm bringen würde.
    „Guten Morgen, mein Junge.“ Der Hengst stieß mit seiner Nase ungeduldig an die Satteltaschen und untersuchte deren Inhalt. Bereits die Nähe des großen sanftmütigen Tieres hob Gabrielles Stimmung, und als er verächtlich schnaubte, da er keine Nascherei entdecken konnte und sie mit einem zweifelnden Blick ansah, lächelte sie.
    Sie holte hinter dem Rücken einen Apfel hervor, und Methuselahs Ohren zuckten in eindeutigem Interesse.
    „Das, mein Junge, ist dafür, dass du dich heute Morgen leicht satteln lässt“, sagte Gabrielle und bot ihm den Apfel. Der Hengst schnüffelte abschätzend daran, dann hob er stolz seinen Kopf, scheinbar das Angebot zurückweisend.
    Gabrielle lachte aus vollem Halse. Sie wäre überrascht gewesen, wenn er die Bestechung angenommen hätte. Die Auseinandersetzung mit dem Sattel war immerhin Teil ihrer morgendlichen Routine.
    „Nun, wie du willst“, genehmigte sie ihm unbekümmert.
    Der Hengst schnaubte erneut und forderte nun die Frucht, er kaute laut, während sie ihm die Ohren kraulte. Als er fertig war, rieb er spielerisch den Kopf an ihr.
    „Er ist also Euer Pferd.“
    Sie schaute sich um und sah sich dem dunkelhaarigen Knappen gegenüber, der Yves am Abend zuvor bedient hatte. Er beobachtete sie vom anderen Ende des Stalls. Seine Kleidung war so zerknittert, als hätte er darin geschlafen, doch sein Blick war lebhaft.
    „Ja, das ist er.“ Ihre Zustimmung schien die Ermutigung gewesen zu sein, die der Junge brauchte.
    „Man sagte mir, er gehöre Euch, ich muss jedoch zugeben, dass ich es nicht glauben wollte.“ Der Knappe trat näher, und Methuselah unterzog ihn einer geringschätzigen Prüfung. „Ich traf noch nie eine Dame, die einen Hengst reitet, und wollte nicht glauben, dass es so etwas gibt.“
    Gabrielle wandte sich ihm zu. „Nun, ich tue es.“ Die Verwirrung des Knaben war so offensichtlich, dass sie ihm milde eine Erklärung gab. „Methuselah war das Ross meines Gemahls“, fügte sie freundlich hinzu. „Als er starb, wollte ich den Hengst behalten.“
    „Oh! Er ist ein edles Tier, Madame, darüber gibt es keinen Zweifel.“ Er schmunzelte sie so offenherzig an, dass sich Gabrielles Herz für ihn erwärmte. Es war erfrischend, jemandem zu begegnen, der ihren Worten sofort aufrichtigen Glauben schenkte. „Ich hätte ihn heute Morgen für Euch gesattelt, denn Chevalier Yves bat mich, alles bereit zu

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