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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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diesen Ring“, keuchte sie atemlos und streckte ihm das Schmuckstück hin. „Er ist wertvoll. Nehmt ihn als Unterpfand und schickt einen Boten zu Edward. Er wird mich und die anderen Frauen freikaufen. Ihr verliert nichts, wenn Ihr uns die Freiheit gebt.“
    Ein gefährlicher Funke leuchtete in seinen Augen. „Woher wollt Ihr wissen, was ich verliere, kleine Wildkatze?“
    „Gewiss nicht Eure Ehre. Alle Männer kennen die Gesetze des Freikaufs. Sogar Wikinger. Nehmt den Ring. Ich brauche ihn nicht mehr, jetzt da Ceawlin tot ist. Ich wollte ihn ohnehin nicht haben.“
    „Euer Gemahl hat Euch den Ring an den Finger gesteckt?“
    „Ja, aber …“
    Rorik nahm ihr den Ring aus der Hand. Ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen, riss er den Arm hoch und schleuderte den kostbaren Schmuck von sich. „Sollen Aegirs Töchter ihn haben“, rief er voller Genugtuung.
    Yvaine stand wie angewurzelt und sah in ungläubigem Entsetzen, wie ihr einziger Besitz einen hohen glitzernden Bogen beschrieb und in den Wogen versank.
    „Ich fasse nicht, dass Ihr das getan habt.“ Sie drehte sich um, die kleinen Hände in ohnmächtiger Wut zu Fäusten geballt. „Gerade dachte ich, einen Funken Menschlichkeit in Euch zu spüren. Aber Ihr seid nichts als ein primitiver … ein beschränkter Barbar … ein …“
    Er trat einen Schritt vor, legte ihr eine Hand an den Mund und brachte sie zum Schweigen. „Es reicht“, knurrte er unheilvoll leise. „Wenn wir allein sind, könnt Ihr spucken, solange es Euch gefällt, Lady. Aber nicht vor meinen Männern, lasst Euch das gesagt sein.“
    „Allein mit Euch!“ , stammelte sie erstickt in seine Handfläche und erschrak. Die Berührung ihrer Lippen an seiner schwieligen Haut jagte eine sengende Hitze in ihren Leib.
    Er versteifte sich, als habe sie ihn geschlagen, seine Augen wurden schmal. Und dann löste er die Hand behutsam von ihrem Mund, seine Finger strichen langsam ihren Hals entlang, berührten ihren jagenden Puls. „Ja, wenn wir allein sind“, entgegnete er, und bei der dunklen Verheißung seiner Stimme durchrieselte sie ein Zittern. „Wenn Euer Feuer wieder lodert, das in dieser monströsen Ehe erstickt wurde.“
    Schwindel drohte sie zu übermannen. Seine unverblümte Absicht und die sanfte Berührung seiner Finger raubten ihr fast den Verstand. Das durfte sie nicht zulassen. Nein, niemals.
    „Ja“, raunte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Ihr kämpft gegen mich, kleine Wildkatze. Bis Ihr mich besser kennt. Etwas anderes erwarte ich nicht. Aber eines sollt Ihr nicht vergessen.“ Sein Blick senkte sich tief in ihre Augen. „Hätte ich Euch auf Selsey zurückgelassen, wärt Ihr vermutlich bereits tot. Wäre Euch die Flucht wider Erwarten gelungen, wärt Ihr nicht …“
    „Ich will nichts davon hören.“ In heller Empörung, dass der erste Mann, der sinnliche Empfindungen in ihr wachrief, ein Räuber und Mörder war, der sie nur schamlos benutzte, entwand sie sich seinem Zugriff und wich zurück. „Woher nehmt Ihr die Frechheit, solche Behauptungen aufzustellen. Ich hätte überlebt. Ich hätte es geschafft, zu fliehen und Edward zu erreichen. Es war unrecht, mich daran zu hindern.“
    „Verdammt, ich habe Euch doch nicht …“
    „Aber in einem habt Ihr Recht“, fiel sie ihm aufgebracht ins Wort. „Ich werde mich zur Wehr setzen. Und Ihr werdet Euch wünschen, mir nie begegnet zu sein. Ich …“
    „Denkt Ihr, darüber bin ich mir nicht längst im Klaren?“, unterbrach er sie schneidend. „Ich entführe keine Frauen, weil es mir Spaß macht. Aber als ich Euch gefesselt und bewusstlos in dieser Halle liegen sah, vergaß ich, warum ich gekommen war. Ich vergaß den Krieg, den wir gegen Euer Volk führen.“ Seine Stimme war ein tiefes, kehliges Raunen. „Bei den Göttern, ich habe Euer nacktes Fleisch berührt und hätte Euch beinahe auf der Stelle genommen.“
    Sie erinnerte sich! Heilige Mutter Gottes, sie erinnerte sich. Sie war gefesselt, gefangen, und sie war berührt worden.
    Sie rang nach Luft, flehte um Kraft, sich diesem Mann zu widersetzen, während die Erinnerung auf sie einstürmte mit einer Macht, die ihr Inneres erschütterte. Eine Vision drängte sich ihr auf, erschreckender als jede Erinnerung. Sie sah sich in leidenschaftlicher Umarmung mit dem Wikinger, sein Gesicht ganz nah, sein Mund legte sich auf ihre Lippen …
    Eine heiße Woge durchflutete sie mit solcher Macht, dass ihr der Boden unter den Füßen zu schwinden drohte.
    Mit

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