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Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
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Hochzeitsnacht mit mir zu verbringen.“ Er machte eine Pause, die Kälte in seinen Augen wich einem sündigen Funkeln. „Und es wird mir eine Ehre sein, dir zu beweisen, dass du einen ebenso großen Gefallen daran findest wie ich.“
    Der Zorn ließ ihre Hand vorschnellen und nach dem Dolch greifen. Es steckte keine Absicht, kein Plan dahinter. Sie sprang auf die Füße, ein wenig unsicher, da die weiche Matratze unter ihrem Gewicht nachgab.
    „Ich fürchte, Ihr werdet Eure Meinung ändern“, fauchte sie und riss die Klinge aus dem Lederfutteral.
    Roriks Gesichtszüge wurden hart, sein Blick durchbohrte sie. „Was hast du vor?“ Seine Stimme war eine leise Drohung.
    Yvaine antwortete nicht. Sie hatte genug damit zu tun, sich auf den Beinen zu halten. Kein Wunder, dass die Matratze sich so weich anfühlte. Welcher Narr hatte sie mit Daunen gefüllt? In England lag man auf Stroh, das hätte ihr besseren Halt gegeben.
    „Leg das Messer weg, Yvaine.“ Rorik sprach immer noch leise, bewegte sich nur einen Schritt seitlich.
    Yvaine machte ihrerseits einen Schritt nach hinten. Wenn er noch einen Schritt tat, würde ihm der Bettpfosten kein Hindernis mehr sein. „Nur wenn Ihr mir Bedenkzeit gebt“, forderte sie.
    „Und wenn nicht?“ Mit seinem nächsten Schritt war er an der Längsseite des Bettes. „Willst du ein Stück Fleisch aus mir herausschneiden?“
    „Nein.“ Sie zögerte, als eine neue Idee Form annahm. „Ich werde … Keinen Schritt weiter!“ Sie riss den Dolch mit einem Schwung hoch und verlor beinahe das Gleichgewicht.
    „Jesus!“, entfuhr es ihm. „Gib mir das verdammte Messer, bevor du dich verletzt.“
    „Was?“ Sie blinzelte verständnislos. „Was habt Ihr gesagt?“
    In diesem Augenblick schnellte er vor.
    Yvaine wich zurück, ihr Fuß verfing sich in einer Falte des Bärenfells. Sie taumelte, die Klinge in ihrer Faust sauste nach unten, als ihr die Füße weggerissen wurden. Eisige Kälte schnitt in ihr Knie. Mit einem erschrockenen Schrei stürzte sie und versank in der Matratze.

9. KAPITEL
    D u kleine Närrin!“
    Rorik stieß die Worte zwischen den Zähnen hervor, packte Yvaines Handgelenk und entwand ihr den Dolch. Mit einer blitzschnellen Drehung des Handgelenks schleuderte er die Klinge zu Boden, wo sie vibrierend im gestampften Lehm stecken blieb.
    Er zog Yvaine auf die Beine. „Wen wolltest du umbringen? Mich oder dich?“
    „Unsinn“, entgegnete sie keuchend. „Und wenn Ihr aufhört, mir den Arm zu brechen, erkläre ich Euch, was ich vorhatte. Ich wollte mir in den Finger schneiden, nicht ins Knie.“ Ihre Lider flatterten, ob vor Angst oder Eigensinn, wusste er nicht zu sagen. „Aber das tut’s auch.“
    Eigensinn also. Was hatte er erwartet? Er wusste nicht, ob er sie anbrüllen oder in die Arme schließen sollte. Der Puls hämmerte in seinen Schläfen. Er war im Begriff, den Verstand zu verlieren. Und ihr Blut tropfte auf das Bett.
    Rorik versagte sich einen weiteren Fluch, ließ Yvaines Handgelenk los, hob den Saum ihres Unterhemds und riss daran. Er ging dabei so grob mit ihr um, dass sie beinahe nach hinten fiel.
    „Was fällt Euch ein?“ Sie schlug ihm auf die Hände, als er einen Streifen Stoff abriss, und schrie empört, als er den gefalteten Streifen um ihr Knie band. „Au!“
    „Sei still“, knurrte er. „Wir müssen die Blutung stillen, oder willst du, dass alle denken, ich sei über dich hergefallen wie ein brünstiger Stier?“
    Sie beäugte aufmerksam das dünne Rinnsal Blut, das ihr Bein hinunterlief. „Es sind nur ein paar Tropfen. Ihr könnt zufrieden sein. Das dürfte genügen, um Eure Sippe von meiner Jungfräulichkeit zu überzeugen.“
    Er hob ihr das Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Das war ein Fehler. Ihre zarte Haut, ihr leises Zittern durchdrang seinen Groll, als habe sie die Dolchspitze in sein Fleisch gestochen.
    Was konnte sein Zorn gegen ihre mädchenhafte Schutzlosigkeit und ihren unbezwingbaren Stolz ausrichten? Ihr Mut, ihre Entschlossenheit, gegen ihn zu kämpfen, obgleich sie wusste, dass er sie mit Gewalt nehmen oder verführen könnte, hatte ihn tiefer getroffen als jeder Dolchstoß.
    Er litt Höllenqualen. Er lechzte mit jeder pulsierenden Faser seines Daseins danach, sie zu nehmen, in ihre dunkle, feuchte Wärme zu gleiten, immer wieder, so lange, bis sie sich nicht länger weigern konnte, dass sie ihm gehörte. Bis sie ihr Verlangen nach ihm hinausschrie und sich ihm mit Leib und Seele hingab.
    Und das wird geschehen,

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