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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Diese Leute haben nicht oft Besucher und freuen sich über jede Abwechselung.“
    Mary sah Bauern, Händler, Missionare und Regierungsangestellte zusammenströmen, einige von Familienangehörigen begleitet, grobknochige Männer mit sonnengebräunten Gesichtern, die Sonnenhüte trugen und die Hemdärmel aufgekrempelt hatten. Die wenigen Frauen in den ausgebleichten, eng taillierten Kleidern waren zum größten Teil noch jung und hatten das Haar mit Kämmen aufgesteckt. Es wunderte Mary, sie so herausgeputzt zu sehen, bis ihr einfiel, dass Sonntag war. Kleinkinder hatten sich in die Rockfalten der Mütter geschmiegt und lugten scheu hervor. Der Anblick verstärkte Marys Sehnsucht, die Tochter endlich wieder bei sich zu haben.
    Eine ungefähr dreißigjährige Frau mit hellbraunem Haar und wenig ansprechendem, jedoch freundlichem Gesicht drängte sich durch die Neugierigen, schüttelte mit verarbeiteter, schwieliger Hand die der Fremden und sagte: „Ich bin Mrs. Clara Robertson. Sie sehen sehr mitgenommen aus, Madam. Sie und Ihr Gatte müssen zu uns kommen, sich stärken und dann ausruhen. Ich habe einen großen Topf Antilopenstew auf dem Feuer, und an unserem Tisch ist für viele Leute Platz.“ Clara winkte eine andere Frau zu sich. „Du kommst zu spät, Nan! Ich habe die Herrschaften zu uns eingeladen.“ Sie wandte sich wieder der Fremden zu, hakte sich bei ihr ein und äußerte unbefangen: „Wir leben hier so von der Welt abgeschnitten, dass jeder danach trachtet, Durchreisenden Gastfreundschaft anzubieten. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Sie werden bald alle Einwohner von Machakos kennengelernt haben. Nein, sprechen Sie nicht, Madam! Sie sehen selbst zum Reden viel zu abgespannt aus. Wir können plaudern, wenn Sie sich erfrischt und etwas ausgeruht haben.“
    Mary stellte sich vor und wurde von Mrs. Robertson mit sanftem Nachdruck zu einem großen, von einem Boma umfriedeten Bungalow gedrängt. Sie blickte sich nach dem Gatten um und sah ihn sich mit einen kleinwüchsigen, drahtigen Mann unterhalten, dessen Haar der Farbe des verstaubten Strohdaches entsprach.
    „Das ist Malcolm, mein Mann“, erklärte Clara. „Keine Angst, Madam. Wir kümmern uns genauso um Ihren Gatten und Ihre Begleiter. Natürlich werden die Träger und Askaris außerhalb des Hauses kampieren müssen, doch ich werde Malcolm bitten, ihnen eine Keule der Elenantilope zu bringen, die er am Freitag geschossen hat. Du meine Güte, wir können das Fleisch doch nicht verkommen lassen!“
    Mary nahm Mrs. Robertsons Geplapper nur mit halbem Ohr wahr, empfand den Händedruck der Frau jedoch als beruhigend und entspannte sich. Sie kam sich vor, als sei sie im Krieg gewesen und habe gegen den Gatten, die eigene Furcht und die Gefahren des öden Landes angekämpft. Bis jetzt hatte sie noch gar nicht gemerkt, wie erschöpft sie war und wie sehr sie ein nettes Wort brauchte.
    „Sie haben Glück, Mrs. MacKenna“, fuhr Clara fort. „Wir haben einen schönen Raum für Sie, mit einem Doppelbett und separatem Eingang. Das Zimmer haben wir angebaut, als wir erfuhren, dass mein Schwager und seine Frau herkommen und sich hier ansiedeln wollten. Doch dann teilten sie uns mit, dass sie ihre Pläne geändert haben, weil der Bruder meines Mannes eine Anstellung in Edinburgh gefunden hat. Schade, denn mein Mann hätte die Hilfe seines Bruders gebraucht. Aber vielleicht ist es für meine Schwägerin so besser, denn sie ist ein zierliches kleines Ding und war überhaupt nicht begierig, nach Afrika zu reisen. Ich bin sicher, Mrs. MacKenna, es ist sehr lange her, dass Sie in einem schönen, weichen Federbett geschlafen haben.“ Aus Claras Lachen war keine Spur von Verlegenheit zu hören.
    Nach der Ankündigung, mit dem Gemahl in einem Bett nächtigen zu sollen, wurde Mary beklommen zumute, und sekundenlang war sie versucht, Mrs. Robertson die Wahrheit über ihre Beziehung zu Cameron zu erzählen. Sie entschied sich jedoch dagegen, um der liebenswürdigen Gastgeberin zusätzliche Mühe zu ersparen und vor allem, um jeden Klatsch zu vermeiden. In diesem Fall war Schweigen angebracht und die Notwendigkeit, nach außen hin den Anschein eines glücklich verheirateten Paares zu wahren. Mary war indes entschlossen, sobald sie und Cameron sich zurückgezogen hatten, entweder selbst auf dem Fußboden zu schlafen oder den Gatten aufzufordern, dort zu nächtigen. Mit den Kräften am Ende, entschied sie sich, das Problem jetzt nicht in Angriff zu nehmen, sondern zu

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