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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Dinge nach seinem eigenen Geschmack umzugestalten.“
    „Natürlich begreifen Sie das nicht. Ihnen fehlt ja auch jede Zivilisation“, bemerkte Ali verächtlich. „Im Gegensatz zu mir haben Sie ja auch nichts zu verlieren.“
    „Ich habe genug von Ihren ewigen Nörgeleien! Wenn wir nach Kairo zurückkommen, bringe ich Reed um, weil er mich an Sie gebunden hat.“
    „Falls wir zurückkommen! Und das mit dem Binden war Ihre eigene Idee und nicht meine.“
    „Deshalb bin ich auch sicher, dass dieser Plan funktioniert“, gab Jed grimmig lächelnd zurück und warf einen Blick auf das Seil, welches seine Hände fesselte. „Wenn wir uns erst einmal orientiert haben, brauche ich nur noch den Sprengstoff anzubringen. Sie müssen gerade mal ein paar Minuten lang dafür sorgen, dass man mich nicht sieht; dann schaffe ich das mit Leichtigkeit. Wir haben gehört, dass Khartum ein Arsenal und ein Pulvermagazin außerhalb der Stadt aufbaut, doch ich bezweifle nicht, dass wir auch innerhalb der Stadtmauern irgendetwas in die Luft jagen können, das für Tohuwabohu sorgt. Sie brauchen nur das Feuerwerk abzubrennen, wenn ich dieses Zeichen gebe.“
    Jed pfiff ein paar Takte des Yankee Doodle. „Können Sie sich dieses Lied merken?“
    „Wer könnte so eine unharmonisch klingende Melodie vergessen?“, gab der Krämer zurück.
    „Na, dann kommen Sie.“
    „Nein.“
    „Was?“, fragte Jed höchst bedrohlich.
    „Nein“, wiederholte Ali. „Wenn wir auch nur die Spur einer Hoffnung haben sollen, dass dieser Plan gelingt, dann muss ich vorangehen, und Sie folgen mir wie ein gehorsamer Sklave. Ich nehme das Gewehr, und Sie tragen den Sack mit dem Sprengstoff. Falls Sie in Ihrer üblichen großspurigen Art die Stadt betreten, werden Sie sofort in Eisen gelegt. Sie müssen demütig und etwas ängstlich sein und dürfen nicht vergessen, dass ich die Befehle erteile. Ist das klar?“
    „In Ordnung“, lenkte Jed ein. Was der Ägypter sagte, war vernünftig, ärgerte ihn jedoch nichtsdestoweniger. „Spielen Sie Ihre Rolle nicht zu gut!“, warnte Jed ihn daher.
    „Möglicherweise ist das der einzige Teil dieses schwachsinnigen Abenteuers, der mir Spaß macht“, meinte Ali und ruckte an dem Halfter um Jeds Hals. „Weiter, Sklave!“
    „ Vorsicht, Bastard“, knurrte Jed. „ Vergessen Sie nicht, dass Sie auf der Rückreise nach Kairo auch wieder mit mir leben müssen.“

    Während Victoria von den Männern durch die Korridore von Zobeirs Haus geführt wurde, sagte sie sich, dass sie bisher nicht geweint hatte und sich auch jetzt keinen Gefühlsausbrüchen ergeben würde. Die Erinnerung daran, wie sie den Sklavenhändler überlistet hatte, heiterte sie wieder auf. Nun hielt er sie nicht mehr für völlig hilflos, denn er hatte immerhin fünf Männer zu ihrer Bewachung auf dem Weg zu den Pferchen abgestellt. Solche Vorsichtsmaßnahme betrachtete sie als eine Art Sieg.
    Die fünf umgaben sie jetzt. Einer von ihnen hielt ihren Ellbogen so fest, dass er ihr beinahe das Blut abdrückte. Das durfte eine britische Staatsbürgerin natürlich nicht zulassen.
    Unvermittelt blieb sie stehen. „Sie halten mich zu fest“, erklärte sie, befreite ihren Arm aus dem menschlichen Schraubstock und starrte den für ihr Unbehagen Verantwortlichen wütend an. „Ihr Benehmen lässt zu wünschen übrig! Mir ist klar, dass Sie Zobeirs Befehlen gehorchen, doch sind Sie nicht Manns genug, eine hilflose Frau gegen Unbill zu beschützen, statt ihr auch noch Schaden zuzufügen?“
    Zorn blitzte in den schwarzen Augen des Wächters auf. Im nächsten Moment fand sich die Blondine auf den Knien wieder; ihr langes Haar war so fest um die Faust des Mannes gewickelt, dass ihr unwillkürlich die Tränen kamen. Victoria versuchte, den Schmerz zu unterdrücken, obwohl sie sich besiegt fühlte.
    „Ein Mann ist immer der Herr, auch wenn er den Befehlen eines anderen gehorcht“, entgegnete der Wachmann unter dem Gelächter der anderen. „Willst du jetzt weitergehen, oder soll ich dich hinterherschleifen?“
    „Zobeir wird …“, begann sie ihre Drohung, doch der Mann zerrte nur noch fester an ihren Haaren.
    „Er wird nichts dagegen haben, da deine Haut keine Zeichen grober Behandlung aufweisen wird. Ich werde allerdings deinen Käufer von dieser Art der Disziplinierung unterrichten“, erklärte er und zog sie an den Haaren wieder in die Höhe.
    „Willst du jetzt laufen?“
    „Ja.“ Mehr zu sagen gab es nicht. Victoria wäre auch nicht dazu fähig

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