HISTORICAL EXCLUSIV Band 14
nicht einmal für Hunde geeignet ist, statt in einen mit Blüten so überreich gesegneten.“
Er verschwieg der jungen Frau, dass sie von dem, der ihn und seine Leute mit ihrer Entführung beauftragt hatte, zum Tode bestimmt worden war. Nur seine eigene Geldgier sowie die Tatsache, dass der Gebieter viele Meilen entfernt war, hatte sie bislang am Leben erhalten. So verlockend es auch war, sie an ihren Vater gegen Geld zurückzugeben, so wusste Zobeir doch, dass er das nicht tun durfte, wenn er selbst noch ein wenig länger leben wollte.
„Ihr Geschwätz beeindruckt mich nicht im Mindesten.“
„Möglicherweise beeindruckt es Sie, wenn ich Ihnen den Herrn beschreibe, an den ich Sie verkaufen könnte. Haben Sie eine Ahnung davon, wie ein Mann eine Frau behandelt, wenn er grausam sein will? Wissen Sie, wie er in ihren Körper eindringen kann, ihre Seele zerreißt? Vielleicht fürchten Sie den Schmerz nicht, doch die Entwürdigung wird Sie bewegen, meinen Anweisungen Folge zu leisten.“
Als die Engländerin nicht reagierte, bot Zobeir ihr weitere Einzelheiten an.
„Ich könnte Sie an einen Mann verkaufen, der sich nicht die Zeit nimmt, Sie zu erregen, wenn Sie ihm Vergnügen verschaffen sollen. Es gibt Herren, welche die Frau, die sie für die Nacht ausgewählt haben, von Eunuchen festhalten lassen, während die anderen Frauen des Harems die Ausgewählte so lange reizen müssen, bis sie für ihren Herrn bereit ist. Falls Sie denken, die Frauen würden so etwas ablehnen, müssen Sie wissen, dass es in jedem großen Harem solche gibt, die sich so sehr nach körperlichen Freuden sehnen, dass sie dergleichen Pflichten als eine Belohnung empfinden. Ihnen bereitet es Vergnügen, das Opfer an den Rand der Ekstase zu bringen, sodass ihr Herr die Frau nur noch wie ein brünstiger Widder besteigen muss, um seine Befriedigung zu finden. Möchten Sie einem solchen Mann gern gehören? Gefällt Ihnen die Vorstellung, dass andere Frauen Ihre intimsten Körperstellen küssen und liebkosen?“
„Wie können Sie es wagen, mir derartige Dinge zu erzählen?“ Victoria war blass geworden, doch ihre Stimme klang noch immer verächtlich.
„Oh, das Erzählen ist nicht das Schlimmste.“ Zobeir strich sich den zottigen Bart. „Jetzt wechseln Sie Ihre Kleidung wie befohlen!“
„Sie werden feststellen, dass Engländerinnen mehr Rückgrat haben, als Sie denken. Ich fürchte mich nicht vor Ihren ekelerregenden Drohungen.“
„Legen Sie diese Kleidung an, oder ich peitsche Sie jetzt aus!“, brüllte der Sklavenhändler, der mit seiner Geduld am Ende war.
„Das wagen Sie nicht.“ Victoria lachte verächtlich. „Legen Sie nur einen einzigen Finger an mich, und Sie haben Ihr Leben verspielt.“
„Gut, wenn Ihnen nicht auf diese Weise beizukommen ist, werde ich andere Mittel anwenden. Wenn Sie jetzt nicht diese Kleidung anlegen, werde ich die Dienerin züchtigen.“ Damit packte Zobeir das Mädchen bei den Haaren und schlug ihm immer wieder ins Gesicht.
Victoria hörte, wie die Hand unausgesetzt auf das Fleisch der Dienerin traf, und sie hörte die jämmerlichen Schreie des Mädchens. Um die Qualen zu beenden, kapitulierte sie endlich.
„Geben Sie mir die Kleidung, doch hören Sie auf, das Mädchen zu schlagen!“
„Ich wusste ja, dass Sie zur Vernunft kommen würden“, sagte der Sklavenhändler zufrieden und stieß die Dienerin fort.
„ Versprechen Sie, dass Sie das Mädchen in Ruhe lassen, wenn ich tue, was Sie sagen?“, fragte Victoria erstaunlich gelassen.
„Ich schwöre vor Allah, in diesem Fall werde ich die Sklavin nicht mehr berühren – jedenfalls nicht im Zorn“, fügte er böse lachend hinzu.
„Dann ziehen Sie sich zurück“, befahl Victoria mit ihrer gewohnten Autorität, ließ sich dann die Kleidungsstücke überreichen und blickte dem hinausgehenden Zobeir nach. Wo blieb nur Hayden? Wenn er nicht bald kam, würde sie noch Schaden erleiden.
Widerwillig zog sie sich die unanständige Hose an und bekleidete sich dann auch mit dem knappen, juwelenbesetzten Jäckchen, das kaum ihre Brüste bedeckte. Kurz darauf hörte sie Zobeir über den Flur zurückkehren. Sie wappnete sich für die Gefahr.
„Ungehorsame Sklavin!“, schrie er empört, als er sie sah. „Glauben Sie, Sie könnten mich betrügen?“
„Ich habe doch meinen Teil der Vereinbarung eingehalten“, meinte Victoria listig.
„Sie sind so verlogen wie Ihre ganze Rasse!“ Zobeir hätte sie am liebsten erwürgt. Nur der Profit, den er zu
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