HISTORICAL EXCLUSIV Band 14
zu dem Verwundeten ganz besonders nett zu sein. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand sie sehen konnte, begann sie sich auszuziehen, wobei sie sich herrlich sündig vorkam.
Als Erstes legte sie die Bluse und den Rock ab, den Kinkaid ihr zerfetzt hatte. Dann wollte sie sich auch von der skandalösen Kleidung befreien, die Zobeir ihr aufgezwungen hatte. Sie stieg aus der durchsichtigen Haremshose und schleuderte angewidert das kurze, juwelenbesetzte Mieder von sich. Trotz der noch immer großen Hitze schauderte sie wegen ihrer Nacktheit und lief rasch zum Teich.
Obwohl das Wasser keineswegs kalt war, fühlte es sich auf ihrer sonnenheißen Haut zuerst so an. Als es ihr über die Brustspitzen schwappte, empfand sie merkwürdigerweise Vergnügen daran. Scham und verbotene Freude vermischten sich mit unerklärlicher Sehnsucht. Eilig wusch sie sich den Staub und den Schmutz der Wüste ab und stellte bestürzt fest, dass bestimmte Teile ihres Körpers plötzlich ganz besonders empfindlich darauf reagierten.
Unwillkürlich musste sie an den arroganten Amerikaner denken und sah wieder das Gesicht vor sich, von dessen bezwingender Schönheit nicht einmal die Bartstoppeln abzulenken vermochten. Von Anfang an hatten sie indes Jeds Augen am meisten fasziniert und verängstigt. Es waren die Augen eines Mannes, der niemandem untertan war und der nicht daran zweifelte, dass man seinen Befehlen stets nachkam.
Diese Erkenntnis ließ Victoria erschaudern. Einem Mann wie Jed Kinkaid war sie noch nie begegnet. Kein Wunder, dass sie nicht wusste, wie sie mit ihm umzugehen hatte.
Mit unter dem Kopf verschränkten Händen lag Jed auf dem Rücken und wartete darauf, dass „Queen Victoria“ ihr Bad beendete.
So hochmütige, selbstsüchtige Frauen gab es jede Menge in der feinen Gesellschaft, und Jed wusste genau, wie man mit ihnen umzugehen hatte. Allerdings gab es nicht sehr viele, die so hübsch wie seine Reisegefährtin waren. Deren große blaue Augen sowie ihr blondes Haar konnten einen Mann auf merkwürdige Ideen bringen. Und dann erst diese Figur! Dieser knackige kleine Po und die hohen Brüste verlangten ja förmlich danach, gestreichelt zu werden.
Jed schloss fest die Augen, erreichte damit freilich nur, dass er noch erotischere Visionen von Victoria vor sich sah. Diese Frau behexte ihn einfach. Hätte Ali nicht neben ihm gelegen, würde er laut aufgestöhnt haben.
Mit einem Mal zog ein teuflisches Lächeln über sein Gesicht. Ihm fiel ein, wie er Vicky ein für alle Mal aus seinem Inneren vertreiben konnte: Sicherlich hielten ihre unbekleideten Kurven in Wirklichkeit seinen lustvollen Fantasien nicht stand. Er brauchte also nur einen raschen Blick auf sie zu werfen, um enttäuscht und fortan immun gegen sie zu sein.
Sofort drehte er sich auf den Bauch und wollte schon zum Kamm der Düne kriechen, als ihn eine dunkle Hand festhielt.
„Nicht, Jed“, tadelte Ali. „Lass die Frau in Ruhe.“
„Ach, Vicky hat jetzt also einen Beschützer, ja?“ Fühlte sich der immerhin verheiratete Ägypter etwa auch zu ihr hingezogen? „Du weißt, dass du mich nicht aufhalten kannst.“
„Sie gehört einem anderen.“
„Daran sollten wir vielleicht alle beide denken.“ Jed fand seine eigene Entgegnung unangebracht. Seit Miss Shaws Befreiung war Ali fast die ganze Zeit bewusstlos gewesen, doch die wenigen freundlichen Worte, die er und Vicky gewechselt hatten, machten Jed eifersüchtig.
„Das vergesse ich nicht“, erwiderte der Ägypter. „Auch meine Fatima vergesse ich nicht. Doch du, Jed, du willst doch nicht allen Ernstes der Frau heimlich beim Baden zuschauen? So etwas wäre unanständig.“
„ Vicky hält mich ohnehin nicht für einen Gentleman. Was soll’s also?“
„Sagt dir dein Ehrgefühl nicht, dass dergleichen deiner unwürdig wäre?“
„Ich schätze, du hast recht“, gab Jed seufzend zu. „Einiges von dem, was mir meine Mama von gutem Benehmen beigebracht hat, ist wohl doch hängen geblieben. Ich bringe es nicht fertig, diese Frau da drüben heimlich zu beobachten.“
„Ich wusste ja, dass wir einer Meinung sind“, sagte Ali zufrieden, doch schon bei Jeds nächsten Worten änderte sich sein Gesichtsausdruck.
„He, Vicky, ich komme jetzt über die Düne!“, rief der Amerikaner und warf Ali einen triumphierenden Blick zu.
„Jed Kinkaid, unterstehen Sie sich!“, kreischte Victoria und hockte sich tief ins Wasser, sodass ihre Brüste bedeckt waren, wenn auch nur so eben. Als sie sah,
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