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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Da wusste Ali, dass die Balz noch nicht abgeschlossen war.
    „Ali! Wir sind Partner; bring das Boot wieder her. Vicky und ich haben etwas zu besprechen“, rief Jed, wobei sein Ton Konsequenzen androhte für den Fall, dass seinem Befehl nicht entsprochen wurde.
    Victoria bemerkte die Unentschlossenheit des Ägypters. „Teilen Sie ihm mit, dass wir ablegen“, sagte sie freundlich. „Erinnern Sie ihn daran, dass ich schnellstmöglich nach Haus sowie zu meinem Verlobten zurückkehren möchte.“
    Wieder blickte Ali hin und her. Ein Jammer, dass Jed Kinkaid, der sie durch die todbringende Wüste geführt hatte, dem einfachen Weg seines Herzens nicht zu folgen vermochte und dass die so gesellschaftsfähige Victoria nichts über das Verhalten eines verliebten Mannes wusste.
    Jed wartete nicht darauf, dass Ali ihm ihre Mitteilung ausrichtete. „Ich sagte dir, Vicky, ich gehe hier nicht weg, bis du es dir anders überlegst. Dagegen kannst du nichts tun, es sei denn, du ließest mich hier zurück.“
    „Wenn du mich dazu zwingst, werde ich genau das tun. Ali, setzen Sie das Segel!“
    „Was?“, brüllte Jed. „Nachdem ich dich von Khartum bis hierher gebracht habe, willst du mich hier verlassen?“ Er hätte sie erwürgen mögen, dennoch wünschte er sich, sie würde freiwillig zu ihm zurückkommen.
    „Wir legen jetzt ab, Jed“, sagte Ali, nachdem die beiden offensichtlich eine Pattsituation erreicht hatten. Er war davon überzeugt, dass sie ihr Problem nicht so schnell lösen würden, und er wollte nicht noch mehr Zeit vertrödeln; er war schon viel zu lange von seiner Fatima getrennt. „Steig in die Feluke, oder bleibe dort. Wir segeln jetzt jedenfalls ab.“
    „Nur zu, Brutus. Ich bleibe hier.“ Die Arme vor der breiten Brust verschränkt, stand er da und wartete darauf, dass die anderen einlenkten.
    „Wie du willst, Jed“, rief Victoria. „Ich weiß, dass ein Mann deines Geschicks keine Schwierigkeiten haben wird, Kairo zu erreichen.“
    Erst als sich die Feluke langsam vom Ufer entfernte, merkte Jed, dass Victoria es ernst meinte. „Warte!“, rief er. „Nachdem ich dich so lange am Leben erhalten habe, kann ich deine Sicherheit jetzt nicht so einem Narren wie Ali überlassen. Wenn ich eine Aufgabe übernehme, führe ich sie auch zu Ende. Ich trage die Verantwortung für deine Rückkehr zu deinem geliebten Hayden.“
    „Zu schade, dass du daran letzte Nacht nicht gedacht hast“, sagte Ali leise, doch seine Worte verwehte der Wind, der jetzt die Segel füllte.
    „Bring das Boot sofort ans Ufer, damit ich an Bord kommen kann!“, befahl Jed.
    Victoria saß wieder in der Zwickmühle. Einerseits konnte sie den Mann, dem sie ihr Leben verdankte, nicht einfach am Ufer stehen lassen, doch andererseits ertrug sie es nicht, sich weiter mit ihm zu streiten. Falls die Feluke nun ans Ufer zurückkehrte, legte er das bestimmt als einen Sieg für sich aus.
    Ihr kam eine Eingebung. „An Bord ist genug Platz, Jed“, rief sie. „Wenn du mit uns kommen willst, musst du dich schon zu uns bemühen.“
    „Soll ich etwa schwimmen?“
    „Warum denn nicht?“, fragte sie scheinbar fröhlich. „Ich erinnere mich, dass du recht gern im Wasser planschst.“ Victoria hoffte, er würde in solcher Stimmung beim Boot ankommen, dass er viel zu wütend zum Diskutieren war. Sie konnte nur beten, dass sie sich nicht täuschte.
    Seit Jed zornig und tropfend ins Boot gekommen war, hatte er keinen Ton gesagt. Abseits von den anderen saß er im Heck der Feluke und verbarg sein zerrissenes Herz sowie seinen verletzten Stolz hinter wütenden Blicken, die er auf Vicky und gelegentlich auch auf Ali warf.
    Nachdem er einige Zeit auf Victorias Profil gestarrt hatte, drehte er sich um und betrachtete das fruchtbare Land, das an den Ufern des großen Flusses vorbeiglitt, während Ali das Boot immer dichter an Kairo heranlenkte. Die weiß getünchten Häuser mit den im Freien stehenden Backöfen nahm der zutiefst bekümmerte Amerikaner indessen nicht wirklich wahr. Er sah weder die Ochsen an den Rädern, mit denen das Flusswasser in schmale Bewässerungsgräben geleitet wurde, noch die Fellachen, die längs des Nils arbeiteten oder anderweitig beschäftigt waren.
    Jed sah nur Victorias Gesicht vor sich, ihre roten Lippen und die Augen, in denen ein blaues Feuer gelodert hatte, als sie mit ihm den Weg in die Ekstase gegangen war. Während des letzten Teils der Reise trug sie allerdings Eiseskälte zur Schau und taute nur ein wenig auf, wenn

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