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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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zu lassen. Sie können also noch Diebstahl auf die Liste meiner Vergehen setzen.“ Jed verließ den Raum mit einer Gelassenheit, die dem wütenden Hayden zeigte, wie wenig sich der Amerikaner vor seiner Autorität fürchtete.

    Victoria saß nachdenklich schweigend in dem Einspänner, der sie zum Anwesen ihrer Eltern bringen sollte. Heute Abend hatte sie dem Mann, dem sie so viel verdankte, den Rücken gekehrt, und wie hatte ihr Verlobter sie behandelt? Wie eine unwillkommene Verpflichtung, die er sich umgehend vom Hals schaffte. Natürlich war Hayden ein zurückhaltender Gentleman, dennoch hätte er sich von ihrer Rückkehr ein wenig begeisterter zeigen können. Er war doch erleichtert, sie nach fast drei Wochen wiederzusehen, und er liebte sie doch, oder?
    Als der Wagen vor dem Haus der Shaws hielt, hallte diese Frage noch immer in ihrem Herzen wider, doch Victoria schob sie beiseite, als sie eine aufgeregte, vertraute Stimme hörte.
    „ Victoria? O mein Gott, du bist es wirklich! Nacht für Nacht haben wir gewacht und gehofft, dass der nächste Tag dich zurückbringen würde“, rief Cameron Shaw und nahm seine Tochter in die Arme. „Grace, Grace, komm schnell!“
    „Ach Vater, du ahnst ja nicht, wie oft ich gebetet habe, dass ich euch wiedersehen würde“, flüsterte Victoria an seiner Schulter. Sie freute sich über seine so offen gezeigte Zuneigung und verglich das unwillkürlich mit Haydens Haltung.
    „Ich wette, nicht halb so inbrünstig wie deine Mutter und ich“, erwiderte Shaw und drückte sie fest an sich. Um sie nicht aus den Händen lassen zu müssen, trug der Bankier seine Tochter ins Haus und stellte sie erst im Salon wieder auf den Boden.
    „Mein armes Kind!“ Grace umarmte sie liebevoll und rief gleichzeitig dem Personal ihre Befehle zu. „Füllt ein Bad für Miss Victoria ein! Serviert ihr eine kleine Mahlzeit! Deckt ihr Bett auf, und bringt uns Tee!“
    „Kein Tee“, sagte Victorias Vater, ging zu den auf einem Mahagonitisch stehenden Karaffen und schenkte drei Gläser Amontillado ein. „Sherry beruhigt die Nerven viel besser. Im Übrigen müssen wir einen Toast ausbringen auf den großartigen Burschen, der Victoria befreit und sie uns zurückgebracht hat. Hieß er nicht Kinkaid? Wo ist er denn? Wir schulden ihm großen Dank.“
    „Ich glaube, er ist bei Hayden im Konsulat.“
    „Du warst bei Hayden, und er hat dich nicht heimgebracht?“ Grace traute ihren Ohren nicht.
    „Das war nicht Haydens Schuld. Er wollte es ja tun, doch er musste noch Jeds Report aufnehmen, und ich wollte nicht auf ihn warten“, erklärte Victoria aus dem Stegreif. „Ich wollte heimeilen und euch beruhigen.“
    „Natürlich, meine Liebe, und daran tatest du auch recht“, bestätigte Mrs. Shaw.
    „Trotzdem will ich Kinkaid einladen und auf ihn trinken“, beharrte Cameron. Er reichte Victoria ein Glas Sherry und streichelte ihre Wange; ihm war bewusst, was er ohne die Hilfe dieses Mannes verloren hätte. „Er ist schließlich derjenige, der mir meinen wertvollsten Schatz wiedergebracht hat. Amerikanischer Söldner oder nicht – wir müssen den Mann zum Dinner einladen, Grace.“
    „Ich bezweifle, dass er kommt, Vater.“ Victoria fürchtete sich davor, Jed unter den wachsamen Augen ihrer Eltern wiederzubegegnen. Sie wollte ihn vergessen und zu ihrem Leben zurückkehren. „Kinkaid ist nicht gesellig. Außerdem gibt es da noch Ali.“
    „Das ist kein Problem. Ich werde sie eben beide einladen“, erklärte Cameron.
    „Was, wenn es ihm nun gar nicht recht wäre?“ Grace fragte sich schon, wie sie dieses seltsame Paar an ihrem Tisch unterbringen sollte. „ Vielleicht könntest du die beiden ins ‚Shepherd‘ einladen.“
    „Unsinn. Der Mann ist ein Held und verdient es, auch so behandelt zu werden. Kinkaid und sein Partner müssen herkommen.“
    „ Vater, ich glaube wirklich nicht, dass Jed …“
    „Lass nur“, riet Grace. „Dein Vater tut ja doch, was er will. Komm hinauf. Ein gesunder Schlaf in deinem eigenen Bett, und morgen bist du wieder frisch und munter.“

    Jeds eilige Schritte trugen ihn durch die gewundenen Gänge und Gassen von Kairos Medina. Die exotischen Bilder ringsum nahm er nicht wahr, weil er nur Victorias Gesicht vor sich sah. Die Dragomane und die Schlangenbeschwörer waren für ihn ebenso unsichtbar wie die kunstvoll ausgelegten Waren der Krämer. Victorias Anblick übertraf ohnehin alles.
    Er ging um eine Ecke und um die nächste, ohne zu wissen, weshalb er sich

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