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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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der neueste Held in dieser Stadt, der Mann, der in den Sudan reiste, um Victoria Shaw zu befreien. Dir werden bald mehr Einladungen zugehen, als du bewältigen kannst.“
    „Ich …“
    „Du brauchst dich um nichts zu kümmern. Überlass das nur uns“, bat der Ägypter lächelnd. „Ich fürchte, Fatima wird keine Widerrede dulden.“

16. KAPITEL
    Am nächsten Abend saß Victoria lustlos vor dem Spiegel, während die Zofe ihrer Mutter ihr Haar mit winzigen Perlen schmückte.
    „Miss Victoria, ich fürchte, Ihr Haar hat zu viel Sonne abbekommen“, jammerte das Mädchen. „Ich kann so viele Haarnadeln hineinstecken, wie ich will, doch ich bezweifle, dass die Frisur den ganzen Abend hält.“
    „Wahrscheinlich wird es ein sehr kurzer Abend.“ Wenn es nach Jed ginge, würden ihre Locken bereits aufgelöst sein, bevor der Abend lang wurde … Zu ihrem Kummer musste Victoria bei jeder Gelegenheit an Jed denken. Nicht einmal im Schlaf konnte sie ihm entfliehen; da kam er zu ihr und schenkte ihr ungeahnte Freuden, bis sie dann allein aufwachte und um ihren unmöglichen Traum weinte.
    Jed war ein vagabundierender Abenteurer, der ihr den Heiratsantrag nur aus Gewissensgründen gemacht hatte. Hayden dagegen bot ihr eine gesicherte Zukunft und einen untadeligen Charakter. Als seine Ehefrau würde sie in die höchsten gesellschaftlichen Ränge aufsteigen und kein halb verdorbenes Wasser aus ungegerbten Schläuchen trinken müssen … und nicht nackt unterm Sternenzelt wild geküsst werden.
    „Ich glaube, Sie sind fertig, Miss.“
    „Fertig? Ach ja, für Vaters Abendgesellschaft“, murmelte Victoria geistesabwesend. „Ich warte noch ein paar Minuten, Enid. Danke.“
    „Hier, Liebling, ich bringe dir ein leichtes Abendessen.“ Grace eilte geschäftig herein. „Oh, du siehst einfach entzückend aus!“
    „Danke, Mutter, doch ich möchte warten und dann mit Vaters Gästen essen.“ Anmutig erhob sie sich und strich sich den Rock ihres königsblauen Gewands glatt.
    „Du weißt doch, dass eine Dame niemals wirklich in der Öffentlichkeit isst. Es ist viel besser, wenn man allein etwas zu sich nimmt und dann später nur noch so tut, als ob.“
    „Das ist doch sinnlos.“ Victoria seufzte. Eine solche Ansicht hätte sie früher nie vertreten; seit sie Jed begegnet war, merkte sie, wie lächerlich das gesellschaftliche Wohlverhalten meistens war. „Früher oder später sieht mich Hayden ja ohnehin bei den Mahlzeiten.“
    „Allerdings nicht vor der Trauung, Liebes, und wenn du erst verheiratet bist, spielt es keine Rolle mehr.“ Grace fächelte sich Luft zu. „Nun komm schon. Das Hühnchen mit Joghurt schmeckt wirklich gut.“
    Kopfschüttelnd gab Victoria dem Willen ihrer Mutter nach, zumal sich dadurch das Wiedersehen mit Jed noch weiter hinauszögerte.
    „Kinkaid, ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen“, sagte Cameron Shaw und nahm Jeds Hand fest in seine. Der Bankier betrachtete den hoch aufgeschossenen Amerikaner, blickte durch dessen sandfarbene Baumwollkleidung hindurch und sah das Herz eines echten Mannes. Er nickte. „Und das ist, wie ich annehme, Mr. Sharouk.“
    „Ich heiße Ali, Sir.“ Der Ägypter trug eine weiße Gallabije aus feinem Stoff mit Goldstickerei und sah prächtig aus. Dass Shaw ihm die Hand entgegenstreckte, verblüffte ihn, doch er fing sich rasch wieder und vollendete die Formalität des Händeschüttelns mit einem Engländer.
    „Und Sie müssen mich Cameron nennen.“ Victorias Vater deutete auf die Glastüren und führte die beiden Männer auf die breite, schattige Terrasse, wo die außerordentliche Dinnergesellschaft stattfand. „Was darf ich den Herren anbieten? Gin? Brandy?“
    Jed, dem Shaws Motive für die Einladung nicht ganz klar waren, zögerte noch mit dem Trinken; Ali hingegen antwortete sofort.
    „Haben Sie keinen Sabib?“, fragte er. Jed verdrehte die Augen. Wenn Fatima es nicht sah, war ihr Gatte offenbar nachsichtig mit sich selbst.
    „Nein, doch ich glaube, Sie werden feststellen, dass der Napoleon-Weinbrand ein höchst annehmbarer Ersatz dafür ist.“ Cameron übergab Ali einen Schwenker. „Mr. Kinkaid?“
    „Mir reicht Gin. Ihre Tochter nannte mich übrigens Jed unter anderem. Wollen Sie es nicht auch so halten?“
    „In Ordnung, Jed.“ Cameron lächelte. „ Victoria hat ein ziemlich aufbrausendes Temperament, das sie jedoch selten zeigt, wenn sie nicht provoziert wird. Ich nehme an, Sie haben einiges davon mitbekommen?“
    „Jed war ein Experte darin,

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