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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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eigentlich in diesem Teil der Stadt befand. Um das Gefühl der Einsamkeit loszuwerden, war er in eine der Tavernen gegangen, die er jedoch nach einem Whisky wieder verlassen hatte. Als Nächstes versuchte er es bei Nadirs Bordell, brachte es indes nicht über sich, dort einzutreten. Nichts vermochte sein wundes Herz zu heilen, und so wanderte er ziellos weiter auf der Suche nach einer geeigneten Medizin. Das einzige Heilmittel war indessen die schöne Engländerin selbst, und die hatte ihm klargemacht, dass sie ihn nicht wollte.
    Jed schaute hoch, um festzustellen, wohin ihn sein Irrweg geführt hatte, und war nicht sonderlich erstaunt, ausgestellte Messingartikel zu sehen. Er schalt sich zwar seiner Schwäche, blieb jedoch vor der offenen Werkstatt stehen, stemmte die Hände auf die Hüften, rief nach dem Ladenbesitzer und hoffte, seine Verzweiflung hinter herausforderndem Benehmen zu verbergen.
    „Ali! Ali Sharouk, komm schon raus, Mann!“
    Einen Moment später kam Ali grinsend in die Gasse heraus. „Ich fragte mich schon, wann du auftauchen würdest“, sagte er erfreut.
    „Freu dich bloß nicht zu früh“, entgegnete Jed schroff. „Ich bin nur aus geschäftlichen Gründen hier.“ Ali war ein glücklicher Mensch; Jed wollte ihn nicht mit seinen eigenen Problemen belasten.
    „Das ist natürlich sehr bedauerlich; doch was kann ich für dich tun?“
    „Nun, ich bin hier, um … um dir das verdammte Kaffeeservice zu bezahlen“, behauptete er. Alis bohrender Blick war ihm unbehaglich.
    „Sei nicht albern, Jed. Das ist doch längst vergessen.“ Der Jed Kinkaid, den Ali vor seinem Laden stehen sah, gefiel ihm ganz und gar nicht; er wirkte verkommener als an den schlimmsten Tagen in der Wüste. Seit er vor zwei Tagen in die Zivilisation zurückgekehrt war, hatte er sich noch nicht rasiert, und seine Kleidung war zwar sauber, wenn auch ziemlich unordentlich. Seine gewöhnlich funkelnden Augen wirkten trüb und er selbst müde. Jeder Blinde sah, dass der Amerikaner sich höchst elend fühlte.
    „Steck dein Münzen wieder ein, Jed. Ich bin reich genug.“ Ali wollte Jeds Geld nicht annehmen, doch er wollte seinen stolzen Freund auch nicht ziehen lassen, ohne zumindest versucht zu haben, ihm zu helfen.
    „Wenn es so ist, gehe ich wieder.“ Jed stopfte das Geld in die Hosentasche zurück. Obwohl er in Ali schon fast so etwas wie einen Bruder gesehen hatte, brachte er es nicht über sich, ihm etwas vorzuweinen. Er musste selbst mit seinen Problemen fertig werden. Es war ein Fehler gewesen, herzukommen.
    „Kommt nicht infrage. Erst musst du Fatima vorgestellt werden. Es würde sie erbosen, wenn sie feststellte, dass du hier warst, ohne dass sie demjenigen danken konnte, der ihrem Gatten das Leben gerettet hat.“
    „Ich halte das nicht für eine so gute Idee.“
    „Eine bessere fällt mir nicht ein. Wenn du dich mir verweigerst, beleidigst du mich. Komm in mein Haus, und sei mein Gast.“
    „Ein andermal. Ich komme wieder.“
    „Es ist ein Jammer, mit anzusehen, wie ein Mann wegen einer Frau …“
    „ Vicky hat nichts damit zu tun!“ Er drehte sich um und ging.
    „Gut“, rief Ali ihm hinterher. „Keine Frau ist so ein Elend nämlich wert, besonders diese nicht.“
    Jed fuhr herum und ballte die Fäuste. Er war bereit, sich zu prügeln und damit zu beweisen, dass Victoria Shaw mehr wert war als die ganze Welt zusammengenommen. Doch dann sah er Alis weises Lächeln.
    „ Verdammt, Mensch! Beinahe hätte ich dir wieder deinen ganzen Laden zertrümmert.“ Mit einem reuigen Lächeln kehrte er zu dem Krämer zurück. „Du bist ganz schön gerissen, was?“
    „Das glaube ich auch“, meinte der Ägypter selbstgefällig. „Und nun komm. Wir werden eine kleine Erfrischung zu uns nehmen und über unwichtige Dinge reden.“
    „Denke ja nicht, ich wäre gekommen, um über Vicky zu sprechen.“ Jed folgte Ali durch einen engen Durchgang zu dem weiß getünchten Domizil hinter der Messingwerkstatt.
    „Wie du meinst. Wir unterhalten uns über alles, was dir Spaß macht“, beruhigte Ali seinen Gefährten, der vermutlich doch nur über die Blondine reden wollte, die in der Wüste sein Herz erobert hatte. „Fatima! Ich bringe einen Gast mit.“ Ali bückte sich und trat durch eine kleine Tür in sein Heim.
    Stoff raschelte hinter einem Perlenvorhang, und eine kleine, in Umhang und Schleier gehüllte weibliche Gestalt erschien. Die schwarzen Augen über dem Gesichtsschleier glänzten wie polierter Obsidian.
    Das

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