HISTORICAL EXCLUSIV Band 21
Ashdowne!“ Auf einmal vergaß sie, wo sie waren, schlang die Arme um ihn und schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter. „Ich liebe dich.“
„Heißt das ja?“, fragte er leise.
„Ja“, flüsterte Georgiana und schaute zu ihm auf. Er lächelte, und sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihrem Mund und dann zu ihrem Busen, der gegen seine Brust gepresst war.
Er räusperte sich. „Als Erstes möchte ich dir eine neue Ausstattung schenken.“
„Das ist gar nicht nötig“, murmelte sie.
Ashdowne schmunzelte und schob sie dann zärtlich von sich fort. „Möchtest du nicht endlich diese Rüschen und Schleifen loswerden?“
„Doch, natürlich“, antwortete Georgiana, die allmählich wieder klarer denken konnte.
„Ich habe oft darüber nachgedacht, was dich kleiden würde“, sagte Ashdowne. Er legte ihre Hand auf seinen Arm und führte sie die Straße entlang. Georgianas Finger zitterten, und sie versuchte, nicht an ihre Hochzeitsnacht zu denken. Sie wurde den Eindruck nicht los, dass sie diese Heirat teilweise den Fragen eines gewissen Londoner Detektivs verdankte. Dieser Gedanke ließ sie innehalten, und sie drückte auf einmal den Arm ihres Begleiters.
„Ashdowne, ich dachte gerade daran …“, begann sie und ignorierte sein Seufzen. „Erscheint es dir nicht seltsam, dass Jeffries dich ausgerechnet heute Morgen zu dem Diebstahl befragen wollte?“
„Doch“, antwortete er ernst.
„Ich glaube, als ich ihm das erste Mal deinen Namen nannte …“, fuhr sie fort und unterbrach sich, als Ashdowne schlagartig stehen blieb. Er starrte sie entsetzt an, aber sie beruhigte ihn. „Ach, das war lange bevor du mein Assistent wurdest“, erklärte sie.
Als er sie weiterhin finster betrachtete, zog Georgiana ein Gesicht. „Wichtig ist jedenfalls, dass Jeffries meinen Verdacht als lächerlich abtat. Seitdem habe ich nicht mehr über dich gesprochen. Warum interessiert er sich nun plötzlich für dich? Gibt es jemanden in Bath, der Jeffries auf dich aufmerksam gemacht und verlangt haben könnte, dass er dich befragt?“
Sie schauten einander an und sagten gleichzeitig: „Savonierre.“
„Er ist der Einzige, der genug Einfluss hat, um den Detektiv zu so etwas zu zwingen“, murmelte Ashdowne.
„Ihn dazu zu bringen, einen Marquess zu verdächtigen“, fügte Georgiana hinzu. „Und du hast keine Ahnung, was er gegen dich hat? Es muss einen Grund dafür geben, dass er dir übelwill. Warum sollte sonst ein sogenannter Gentleman des oberen Standes versuchen, einen Marquess wegen eines Stücks Schmuck an den Galgen zu bringen?“
Als ihr Begleiter nicht antwortete, runzelte Georgiana die Stirn. „Da muss es um mehr gehen als nur um diesen Vorfall. Es sieht beinahe danach aus, als ob er dir eine Falle stellen wollte. Aber warum? Außer …“ Sie sah Ashdowne entgeistert an. „Er weiß, wer du bist.“
„Das ist doch unmöglich! Das weiß keiner“, behauptete der Marquess mit seiner üblichen Arroganz.
„Aber vielleicht verdächtigt er dich und will an der Katze Rache nehmen“, schlug sie vor und warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Hast du ihm etwas gestohlen?“
Seine Mundwinkel verzogen sich ein wenig spöttisch. „Meine Abenteuer mögen zwar manchmal waghalsig gewesen sein, aber ich war nie dermaßen leichtsinnig“, beteuerte er. „Andererseits gab es da das Diamantencollier von Lady Godbey …“
„Was hat Savonierre damit zu tun?“
Ashdowne sah sie verschwörerisch an. „Man sagt, dass er der Dame die Kette als ein Zeichen seiner Zuneigung schenkte.“
„Ich verstehe“, sagte Georgiana. „Aber warum würde es ihm etwas ausmachen, wenn Juwelen abhandenkommen, die gar nicht mehr ihm gehören?“
Ashdowne zuckte mit den Achseln. „Er ist ein sehr mächtiger Mann und duldet es nicht, wenn man ihm auf der Nase herumtanzt – und sei es indirekt. Der Witz an der ganzen Sache war, dass es sich bei der Halskette um eine Nachahmung handelte.“
„Eine Imitation?“
„Ja. Ich nehme an, dass Lady Godbey ihm nicht in dem Maße zugetan war, wie er sich das vorstellte. Sie hat entweder das Original verkauft oder einem mittellosen jungen Künstler gegeben, mit dem sie auch in Beziehung zu stehen schien.“
Georgiana zitterte, als sie sich vorstellte, dass jemand es wagte, ein solches Spiel mit Savonierre zu treiben. Sie konnte sich seine Wut darüber deutlich ausmalen. „Vielleicht schenkte er ihr eine Fälschung und wollte verhindern, dass man es herausfindet.“
Ashdowne lächelte.
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