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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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nickte.
    „Dann werde ich Sie zu ihm bringen“, erklärte Pierce. „Ich will endlich auch an diesem geheimnisvollen Abenteuer teilhaben, Miss Renfrew. Geben Sie mir einen Moment, um mich umzuziehen.“
    „Und nimm auch eine Pistole mit“, meinte sein Vater.
    Marianne blickte nachdenklich ins Feuer. „Hol auch gleich noch einen Anzug aus Davids Schrank“, schlug sie vor. „Ich glaube, es ist an der Zeit, sich wieder einmal zu verkleiden. Meinen Sie nicht, Miss Renfrew?“

17. KAPITEL
    Deegan hatte sich die Stiefel und das Jackett ausgezogen und streckte sich auf Hannahs Bett aus. Ein feuchtes Tuch lag auf seinen Augen. Er hatte eigentlich etwas dagegen, so bemuttert zu werden, schaffte es aber nicht mehr, Hannah zu widersprechen. Meine Güte, er war so schwach! Schon seit Stunden hatte er nicht mehr die Kraft, etwas anderes zu unternehmen, als herumzusitzen und nachzudenken. Das Einzige, was verhindert hatte, ganz zusammenzubrechen, war der Whiskey gewesen, den er bei den Abbots getrunken hatte. Er hatte ihn genug betäubt, um für eine Weile den Schmerz zu vergessen. Doch nun tat sein Kopf genauso weh wie sein Bein.
    Es hatte Zeiten gegeben, als er sich fragte, ob es nicht das Beste wäre, sich genauso wie seine alten Freunde jede Nacht volllaufen zu lassen, anstatt nur von Zeit zu Zeit ein Gläschen zu trinken. Das hätte zwar kaum sein Leben einfacher gestaltet, doch zumindest wäre er daran gewöhnt, mit einem Kater zurechtzukommen.
    Da Benjamin Abbot nur den besten irischen Whiskey in sein Haus ließ, mussten die Kopfschmerzen allerdings von etwas anderem herrühren. Er machte sich die größten Sorgen um Lilly. Marianne hatte außerdem vermutlich Soda in seinen Whiskey gegossen, da sie seine Gewohnheiten genau kannte und stets eine aufmerksame Gastgeberin war.
    „Soll ich dir eine frische Kompresse bringen?“, fragte Hannah.
    „Nein, danke, meine Liebe“, brummelte er. „Mein armer Kopf schmerzt mich nur wegen der ganzen Anstrengungen, die ich hinter mir habe.“
    „Das ist kein Wunder“, erwiderte Hannah mitfühlend. „Ist es dir gelungen, etwas herauszufinden?“
    „Eigentlich nicht“, erwiderte er bedrückt. „Trotz meiner ständigen Nachforschungen bin ich der Lösung des Rätsels noch immer nicht näher gekommen. Noch weiß ich nicht, wer sich hinter dem Mann verbirgt, der Belle Taubers Mord in Auftrag gegeben haben muss.“ Er hatte sich überall umgehört und manches Mal sogar sein Schicksal herausgefordert, indem er neugierige Fragen gestellt hatte. Doch nie erhielt er eine Antwort, die ihn zufriedenstellte. Wer war der Mann hinter Severn? Wer empfand Belles Wissen als dermaßen bedrohlich, dass er sie aus dem Weg hatte räumen lassen?
    „Jede Spur, der ich nachgegangen bin, hat mich in eine Sackgasse geführt. Ich kenne noch immer nicht den wahren Übeltäter“, sagte Deegan. „Zwar habe ich ein paar Männer gefunden, die sich mit Reverend Isham getroffen haben, aber keiner von ihnen hat im Auftrag des Pastors einen Brief oder ein Päckchen am Haus eines reichen Mannes abgegeben. Stattdessen behaupten alle, dass er ein wahrer Heiliger sei.“
    Hannah blickte ihn finster an.„Meiner Vorstellung des heiligen Patrick entspricht er nicht gerade“, sagte sie.
    „Obwohl er keinen Sünder aus Barbary Coast vertrieben hat, scheint Isham für diese Männer oder ihre Frauen zumindest Arbeit zu finden. Er vermittelt Stellungen für Wäscherinnen, Tellerwäscher, Straßenarbeiter und sogar für Stallknechte im Haus des Bankiers Farlong“, erklärte Deegan.
    „Er gibt ihnen also die Möglichkeit, ein wenig Selbstwertgefühl zurückzugewinnen“, überlegte Hannah laut. „Aber das tut er doch sicherlich nicht umsonst.“
    „Das ist nicht anzunehmen“, stimmte Deegan ihr zu. „Aber er verlangt nicht solche Dinge, die wir vermuten würden. Er bittet sie darum, ihre Familien jeden Sonntag in die Kirche zu bringen und ernsthaft über die Bibel und ihre Lehren nachzudenken. Die Männer, mit denen ich gesprochen habe, behaupten alle, dass sie genau das getan hätten. Anscheinend ist der gute Reverend voll der Nächstenliebe.“
    Hannah sah nach, ob das feuchte Tuch schon warm war, und legte dann ihren Handrücken auf Deegans Wange, um zu prüfen, ob er Fieber hatte. Sie hatte ihn in seinem Leben schon so oft gepflegt, dass er es auch jetzt ohne Murren zuließ. Er wusste, morgen früh würde es ihm wieder gut gehen. In den fünfzehn Jahren, in denen er aus Hannahs Leben verschwunden war,

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