Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
Vom Netzwerk:
Revolver im Schlafzimmer gelassen hatte. Er begann tatsächlich, unaufmerksam zu werden. Ein unaufmerksamer Mann lief leicht Gefahr, getötet zu werden.
    Zum Glück war Finley gewappnet. Er drückte sich mit dem Rücken an die Wand neben der Tür und holte einen Colt aus dem Mantel. Dann wies er Hannah durch ein Zeichen an, sich hinter dem Herd zu verstecken, wo sie in Sicherheit war, falls der unerwartete Besucher plötzlich schießen sollte.
    Deegan legte sich ebenfalls auf den Boden.
    Doch die Tür wurde nicht gewaltsam aufgestoßen, sondern sie hörten ein leises Kratzen. „Mrs. McMillan?“, flüsterte eine weibliche Stimme. „Ich bin es, Lilly. Lilly Renfrew.“
    Deegan traute seinen Ohren nicht. Er fand es plötzlich schwierig, zu atmen. Hatten Severns Männer Lilly doch noch entführt? Hatten sie sie so lange gequält, bis sie ihnen gesagt hatte, wo der Mann zu finden war, der ihr geholfen hatte? Warteten die Kerle vielleicht bereits im Gang und hielten ihr ein Messer an die Kehle?
    „Verdammt, Deegan“, knurrte eine männliche Stimme. „Es ist hier draußen verdammt kalt. Lass uns schon rein.“
    Deegan stand auf und ging zur Tür, wobei er Finley jedoch noch die Möglichkeit ließ zu schießen, falls es nötig sein würde. Als der Detektiv nickte, öffnete er.
    Vor ihm standen zwei Gestalten, die wie die Überlebenden eines Schiffbruches aussahen. Pierce trug einen zerfledderten Mantel, eine Seemannsmütze und eine zerrissene Hose. Um die Tatsache, dass er rasiert war, zu verheimlichen, hatte er sich Ruß ins Gesicht geschmiert, sodass es aus der Ferne wie Bartstoppeln aussah. Lillys verängstigte Miene ließ sie wie einen Jungen erscheinen, der gerade von Matrosenwerbern aufgegriffen worden war und sich auf seiner ersten Reise in den Orient befand. Ihr Haar war unter einer schmutzigen Mütze verborgen, sie wirkte in der weiten Hose und der viel zu großen Jacke geradezu unterernährt. Auch ihr Gesicht war mit Ruß bedeckt, vermutlich um ihre Blässe nicht allzu auffällig erscheinen zu lassen.
    Sie blinzelte, als das Licht der Lampe aus dem Zimmer auf sie fiel, und warf sich Deegan in die Arme. „Ich bin so froh, dich zu sehen“, sagte sie und schmiegte die Wange an seine Brust, während sie sich an ihn klammerte.
    Er konnte nicht anders, als ihre Umarmung zu erwidern. Die Emotionen, die aus ihrer Stimme sprachen, gaben ihm zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl, geliebt zu werden. Deegan hob Lillys Kinn und küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihn selbst überraschte.
    Ihre Lippen fühlten sich kühl an, wärmten sich jedoch rasch an den seinen. Obwohl sie erst so kurze Zeit miteinander verbracht hatten, schien sie bereits zu wissen, wie sie seine Leidenschaft am besten entfachen konnte. Schon verzehrte er sich vor Sehnsucht nach ihr.
    Trotz ihrer heruntergekommenen Erscheinung konnte er noch immer den süßen Blumenduft ihrer Seife riechen. Wie wunderbar ihr Körper sich anfühlte, wenn sie sich an seinen presste …
    Deegan war sich der Anwesenheit der anderen kaum mehr bewusst. Nur von ferne hörte er, wie Pierce die Tür schloss und Finley begrüßte. Nachdem der Detektiv Hannah und Abbot miteinander bekannt gemacht hatte, bot sie ihm eine Tasse Kaffee an.
    Widerstrebend löste Deegan sich von Lilly und sah sie an.
    „Sag es nicht“, bat sie ihn.
    „Was soll ich nicht sagen?“
    „Dass ich nicht hätte kommen sollen. Ich weiß, dass es nicht richtig war. Aber ich konnte nicht anders.“
    Es war ihm ganz gleich. Das Einzige, was in diesem Moment zählte, war ihre Nähe. Er würde sie schon verteidigen, falls es nötig sein würde. Vielleicht musste er sich sogar für so eine gütige, einmalige Frau opfern, doch das würde ihm zumindest ein paar Punkte im Himmel einbringen.
    „Lilly hat etwas gefunden, was ihr euch ansehen solltet“, sagte Pierce und schaute Deegan und Finley an.
    „Ja“, bestätigte Lilly und suchte in den ungewohnt vielen Taschen ihrer männlichen Kleidung.
    „Zuerst muss sie sich aber aufwärmen“, meinte Hannah und trat zwischen die Männer, um Lilly in die Arme zu schließen.
    Lilly erwiderte die Umarmung voll Zuneigung und beteuerte dann, dass ihr warm genug sei. Plötzlich errötete sie, da ihr wohl klar geworden war, dass sie sich bereits in Deegans Armen erhitzt hatte. „Oje! Nun habe ich Sie ganz schmutzig gemacht, Mrs. McMillan. Dabei sehen Sie heute Abend besonders hübsch aus.“
    „Ich danke Ihnen, meine Liebe. Ich bin heute tatsächlich ganz

Weitere Kostenlose Bücher