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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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Lilly.
    „Verzeihen Sie“, sagte er. „Wo sind nur meine Manieren? Kommen Sie doch bitte herein.“
    Lilly vernahm nun Gelächter und Stimmen, die aus dem Inneren des Hauses an ihr Ohr drangen. Anstatt seiner Einladung zu folgen, blieb sie unter dem überdachten Eingang stehen. „Sie haben Besuch“, sagte sie. „Ich möchte Sie nicht stören, sondern nur kurz mit Mr. Galloway sprechen. Ich habe etwas gefunden, das ihn interessieren könnte.“
    „Kümmern Sie sich nicht um die Besucher“, ermunterte Pierce sie, nahm sie am Arm und führte Lilly ins Foyer. „Die Nacht ist kalt, und Sie zittern bereits.“
    Sie hatte es gar nicht bemerkt, doch Mr. Abbot hatte recht. Lilly zitterte jedoch nicht vor Kälte, sondern aus Angst. Als Pierce einen Blick auf die Straße geworfen hatte, war sie ebenfalls in Versuchung gewesen, sich noch einmal umzudrehen. Tatsächlich hatte sie einen Mann bemerkt, der im Schatten der Häuser stand und zu ihr herüberzuschauen schien. Pierce schloss die Tür. „Sie wollten also Deegan sprechen?“, fragte er und betrachtete sie sorgenvoll. „Er ist nicht hier, Miss Renfrew. Mutter hat mir gesagt, dass er kurz nach Ihnen und Ihrem Bruder gegangen sei.“
    Er war nicht da? Dann war er vermutlich in das „Palace Hotel“ zurückgekehrt. Sie bezweifelte, dass sie sicher dorthin gelangen würde, vor allem da sie anscheinend doch verfolgt wurde. Würde man sie wieder entführen, wenn sie das Haus der Abbots verließ? Oder würde man sie diesmal gleich umbringen?
    Lilly setzte sich auf dieselbe Holzbank, auf der sie an diesem Tag bereits mit Deegan gesessen hatte, während sie auf Marianne warteten. Bedrückt ließ sie die Schultern hängen. Inzwischen zitterte sie so stark, dass sie die Zähne zusammenbeißen musste, um sie am Klappern zu hindern.
    Pierce legte Mantel, Hut und Stock beiseite und kniete sich vor sie hin. „Miss Renfrew! Geht es Ihnen gut?“, wollte er wissen und nahm ihre Hand in die seine.
    Seine sorgenvolle Stimme schien bis zu der Gesellschaft im Salon vorgedrungen zu sein, denn plötzlich wurden die Türen geöffnet, und Mrs. Abbot erschien auf der Schwelle. Sie eilte sogleich durch die Eingangshalle zu Lilly und nahm sie in die Arme. Pierce erhob sich und sprach mit dem großen älteren Herrn, der Marianne aus dem Zimmer gefolgt war. Die Ähnlichkeit der beiden Männer war frappierend, und Lilly war sicher, dass es sich um Vater und Sohn handeln musste.
    „Bring Miss Renfrew an den Kamin, Liebste“, schlug Benjamin Abbot vor, dessen Stimme angenehm sonor klang.
    Lilly schüttelte den Kopf. „Nein, Sie haben Gäste, und ich muss Mr. Galloway finden.“
    Marianne strich ihr mitfühlend über die Hand. „Es sind nur der Sohn meines Vetters und seine Braut“,sagte sie.„Sie befinden sich gerade in den Flitterwochen und möchten so bald wie möglich nach Boston zurückkehren. Sicher haben sie Verständnis für diese Unterbrechung. Nun wärmen Sie sich erst einmal auf, und erzählen Sie uns dann, was geschehen ist. Nach ihrer langen Reise sind Harold und Charity vermutlich müde genug, sich jetzt zurückzuziehen.“
    Die Abbots schienen so um Lilly besorgt zu sein, dass sie nachgab. Sie ließ sich von ihrer Gastgeberin in den Salon geleiten, wo sie gebeten wurde, sich auf einen Sessel in der Nähe des offenen Kamins zu setzen. Dabei bemerkte sie kaum, wie ein junger Mann und seine errötende Frau rasch hinauseilten. Pierce brachte Lilly ein Glas Brandy und zwang sie dazu, einen Schluck zu trinken. Das brennende Getränk wärmte sie nicht nur, sondern gab ihr auch ihren Mut zurück.
    „Ich habe eine Fotografie gefunden, die ich vor über einem Jahr gemacht habe“, sagte sie, als die Abbots sich mit gespannten Mienen um sie gruppiert hatten. Marianne und ihr Gatte saßen nebeneinander auf dem Sofa, während Pierce am Kamin stand und Lilly aufmerksam ansah. Sie holte das Bild mit den Baseballspielern aus ihrer Handtasche und reichte es Marianne. Die beiden Männer beugten sich wie sie darüber und schauten es interessiert an.
    „Da ist er ja“, erklärte Pierce und zeigte mit dem Finger auf Severn. „Ein hässlicher Kerl! Ich hätte niemals gedacht, dass er bei einem Freundschaftsspiel mitmachen würde.“
    Benjamin Abbot nickte. „Können Sie sich noch erinnern, wann genau dieses Foto entstanden ist?“
    „Und wissen Sie auch, wer die einzelnen Teammitglieder waren?“
    Lilly erklärte ihnen alles, was sie über das Picknick an jenem Tag wusste. „Ich hatte mir

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