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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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Sir!“
    Als Cheever sich darauf in Richtung der Tür bewegte, funkelte ihn der Viscount wütend an. „Nicht Sie! Sie!“, bellte er und zeigte auf Jeffries. „Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Ich werde dafür sorgen, dass man Sie feuert!“
    Man musste es Jeffries lassen: Er war nicht aus der Ruhe zu bringen. Cheever setzte sich auf den äußersten Rand eines Sessels mit verblasstem Damastbezug, von wo aus er ängstliche Blicke auf ein mit Gold überzogenes Tischchen warf. Der einzige Gegenstand, der darauf stand, war eine schlichte Holzschatulle, die gar nicht zu der sonstigen schäbigen Eleganz des Salons passte. Als Georgiana dies merkte, hielt sie den Atem an.
    Während Whalsey sich noch weiter gegen die Anwesenheit der Besucher verwahrte, stand sie auf und ging unauffällig zu dem Tisch, der Cheever so in Bann hielt. Sie vernahm auch sofort seinen entsetzten Ausruf, der dazu führte, dass Whalsey herumwirbelte und sie mit rotfleckigem Gesicht anstarrte.
    „Kommen Sie dort sofort weg, Sie verdammtes Frauenzimmer!“, schrie er.
    Eine große Erregung durchflutete sie. Sie ignorierte den Ausruf und trat noch näher heran. Auf einmal schien der Triumph, der ihr bisher noch nie beschert worden war, greifbar nahe. Die Bedeutung, die die Schatulle für die beiden Männer zu haben schien, ließ nur einen Schluss zu: Die Diebe wähnten sich so sicher, dass sie sich nicht die Mühe gemacht hatten, das gestohlene Collier zu verstecken, sondern es in diesem unauffälligen Holzbehälter aufbewahrten. Kein Mensch würde einen zweiten Blick darauf werfen.
    Georgiana stellte sich neben das Tischchen und zeigte auf das Kästchen. „Mr. Jeffries, ich glaube, dass Sie die gestohlene Halskette hier drinnen finden werden“, sagte sie, wobei sie bemüht war, ihre Hochstimmung nicht allzu deutlich zu offenbaren. Dies war schließlich der glücklichste Moment ihrer bisherigen Laufbahn.
    Und dann brach die Hölle los.
    Cheever sprang auf und fuchtelte wild mit den Fäusten, doch Ashdowne hatte sich ebenfalls erhoben, und er war der Größte unter den Anwesenden. Whalsey, völlig außer Atem, zog ein Taschentuch hervor und fächelte sich damit Luft zu, während er sich auf eine Chaiselongue fallen ließ und laut stöhnte. Jeffries trat auf Georgiana zu.
    „Ich werde einen Blick hineinwerfen, Lord Whalsey“, sagte er. Niemand hielt ihn auf, als er nach der Schatulle griff. Zunächst klemmte der Deckel, doch dann gelang es Jeffries, ihn zu öffnen und den Inhalt zu präsentieren. Georgiana hielt den Atem an, doch ihre Enttäuschung war groß.
    Denn anstatt der goldenen Halskette mit den glitzernden Smaragden, erblickte sie nur einen matt glänzenden Flakon. Sosehr sie sich auch mühte, konnte sie doch nichts anderes als die kleine dunkle Flasche erkennen. Als sie gerade ihren Mund öffnen wollte, um ihrem Entsetzen Ausdruck zu verleihen, sprach Whalsey vom anderen Ende des Zimmers.
    „Sie können mich nicht dafür zur Verantwortung ziehen“, sagte er. „Ich habe nichts getan! Was immer sich in der Schatulle befindet, gehört Cheever, denn er hat sie gestern bei mir deponiert.“
    Verblüfft drehte sich Georgiana zu Cheever um, der sich so heftig an die Armlehnen seines Stuhls klammerte, dass man nicht wusste, ob er gleich aufspringen oder wie erstarrt sitzen bleiben würde. Er warf Whalsey einen wilden Blick zu und schaute dann den Londoner Detektiv an, wobei sein Gesicht einen so verzweifelten Ausdruck zeigte, dass sie ganz verwirrt war.
    „Stimmt, ich habe es gestern hiergelassen, aber nur, weil mich der eitle alte Schuft dafür bezahlt hat. Ich habe das Zeug und auch das Rezept auf seinen Auftrag hin entwendet. Es war alles für ihn! Wofür sollte ich denn ein Haartonikum gebrauchen?“
    Georgiana fand plötzlich ihre Stimme wieder. „Ein Haartonikum?“, fragte sie, während Jeffries die Flasche vorsichtig aus der Schatulle nahm.
    „Genau, Miss“, antwortete Cheever. „Es ist ein Geheimrezept, das von einem Professor, einem gewissen Dr. Withipoll hier in Bath erfunden wurde. Lord Whalsey wollte es unbedingt haben. Und als der Arzt es nicht verkaufte, ließ er mich rufen. Es war alles seine Idee. Er hat mich gezwungen, es zu stehlen!“ Cheever sprach in einem jämmerlichen Ton und schaute dabei den Detektiv flehend an.
    „Es gibt beinahe achtzig Ärzte in Bath. Einer von ihnen hätte Ihnen doch sicher mit Ihrem … äh, Problem helfen können, ohne dass Sie gleich zum Dieb hätten werden müssen“, sagte

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