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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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sie den Marquess an, der sie wieder einmal mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete. Glaubte er wirklich, dass sie so leicht aufgeben würde? Sie warf ihm einen ärgerlichen Blick zu, hielt dann aber den Atem an, als er einen metallenen Gegenstand aus seiner Tasche zog und ihn ins Schloss steckte. Beinahe geräuschlos öffnete sich die Tür.
    Ihr blieb vor Bewunderung die Luft weg. „Ashdowne, ich nehme alles zurück, was ich je über Sie gedacht habe. Sie müssen der klügste aller Assistenten sein!“
    „Gab es denn schon einen anderen vor mir?“, fragte er und beugte sich zu ihr hinab.
    „Einen was?“,fragte sie und glitt ins Haus. Wie immer machte seine Nähe sie ein wenig schwindlig, auch wenn er sie nicht berührte.
    „Einen Assistenten“, erwiderte er und schloss die Tür.
    „Nein“, sagte sie.
    „Nun, dann werde ich das Kompliment nicht beachten.“ Er stellte sich vor sie hin und schaute sie mit Augen, die in dem dämmrigen Licht des Raumes zu funkeln schienen, an. „Was haben Sie denn gedacht?“
    Georgiana lächelte nur. Der Marquess schüttelte den Kopf und begann, sich wie eine Katze in einem neuen Revier durch den Raum zu bewegen. Mit seinen blauen Augen schien er alles genau aufzunehmen, und sein schlanker Körper blieb stets im Schatten. Für einen Moment konnte Georgiana ihn nur bewundernd anstarren.
    „Wonach suchen wir?“ Er warf ihr einen Blick zu.
    „Nach der Kette natürlich“, murmelte sie und fühlte sich ein wenig ertappt.
    „Und wo könnte die sein?“, fragte er belustigt.
    „Weiß ich doch nicht!“, antwortete Georgiana heftig. „Suchen Sie einfach.“
    Ashdowne schien fürs Erste gezähmt und drehte sich um, um wieder durch das Zimmer zu wandern und hier einen Deckel und dort einen Schrank zu öffnen. Georgiana versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, was ihr wie immer schwerfiel, wenn er in der Nähe war. Was kann Hawkins mit dem Diebesgut gemacht haben?, überlegte sie. Wahrscheinlich würde der Gauner die Kette nicht im Erdgeschoss lassen, sondern sie so weit wie möglich vor neugierigen Augen in Sicherheit bringen. Sie eilte nach oben.
    Im oberen Stockwerk angekommen, schaute sie sich rasch in dem sauberen, jedoch heruntergekommenen Schlafzimmer um. Der Raum wirkte spartanisch und keineswegs so, wie sie sich die Behausung eines Diebes vorgestellt hatte. Aber schließlich ist jemand, der ein solches Verbrechen zu verüben vermag, kein gewöhnlicher Mensch, dachte Georgiana.
    Sie machte sich also an die Arbeit, hob die Matratze hoch, schaute in die Ecken und durchstöberte die Wäsche des Mannes, auch wenn ihr dies geschmacklos erschien. Sie war gerade damit fertig, als Ashdowne auftauchte und sie spöttisch ansah. „Macht es Spaß?“, fragte er.
    „Ich ziehe alle Möglichkeiten in Betracht“, gab sie zurück. Ihre vorherige Begeisterung, was ihren Assistenten betraf, hatte wieder einen Dämpfer bekommen, denn er schien sich überhaupt nicht für die Suche zu interessieren. Ziellos ging er durch die Räume, doch sie entschloss sich, ihn zu ignorieren und das Schmuckstück allein zu finden.
    Sie hatte gerade das kleine Schlafzimmer fast fertig durchforscht, als ihr ein unordentlicher Stapel Bettlaken in der Ecke auffiel, unter dem ein Kasten hervorlugte. Georgiana räumte den Haufen Tücher, der die schmale hohe Truhe fast ganz verdeckte, beiseite und zog sie mit einiger Anstrengung hervor. Sie rüttelte so lange am Schloss herum, bis sie es schließlich zu öffnen vermochte.
    „Ich habe etwas gefunden“, rief sie, während sie in das dunkle Innere schaute. Sie griff tief hinein und beförderte eine lange schwarze Samtkordel hervor. Sie erinnerte sie an die gedrehten Schnüre, mit denen man Fensterportieren zurückband, aber Georgiana konnte sich sehr gut auch einen kriminellen Verwendungszweck vorstellen – Opfer fesseln zum Beispiel.
    „Was ist es denn?“
    Sie stieß beinahe einen Schrei aus, als Ashdowne plötzlich in ihr Ohr flüsterte. Sie hatte ganz vergessen, wie leise er sich zu bewegen vermochte.
    Georgiana wies auf die Schnur. „Schauen Sie nur, ein Seil!“ Sie fischte einen weiteren Gegenstand aus der Truhe und hielt ihn triumphierend hoch. „Und eine schwarze Maske!“ So etwas würde man zwar auch auf einem Maskenball tragen, aber man konnte es genauso dafür benützen, um als Verbrecher seine Identität zu verbergen.
    Noch einmal wühlte sie in der Truhe und holte eine kleine Lederpeitsche hervor. „Und eine Waffe!“ Natürlich wäre

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