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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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bekommen. Geschickt versteckte er sich hinter einem Baum, der in der Nähe des Hauses stand.
    Er musste nicht lange warten.
    Ashdowne nahm an, dass der Rest ihrer Familie noch nicht zum Frühstück heruntergekommen war, als Georgiana aus der Küchentür lugte – was ganz danach aussah, als rechne sie damit, beobachtet zu werden. Das ist ja auch der Fall, dachte er und verließ seinen Platz, um auf sie zuzugehen. Auch wenn sie sich genau umschaute, entdeckte sie den in solchen Sachen geübten Marquess doch erst, als er plötzlich hinter ihr stand.
    „Suchen Sie nach mir, Georgiana?“, erkundigte er sich. Ihr blieb vor Schreck die Luft weg, und sie wirbelte herum. Aber er war darauf vorbereitet und fing ihr schweres Ridikül mit einer Hand ab.
    „Ashdowne! Sie haben mich aber erschreckt! Hören Sie endlich auf, sich so heranzuschleichen“, rügte sie ihn und riss ihm den Beutel aus der Hand. Sie zeigte einen so entzückend wütenden Ausdruck, dass er sie am liebsten geküsst hätte. Er vermochte sein Bedürfnis, sie zu berühren, nicht zu unterdrücken, und so tupfte er ganz leicht auf ihre Nasenspitze und lächelte über ihren überraschten Blick.
    „Was machen Sie denn hier?“, fragte sie. Ihre dichten Wimpern umrahmten ihre blauen Augen, und ihre Lippen öffneten sich einladend. Ashdowne spürte das Verlangen, mehr zu tun, als sie nur anzutupfen. Er atmete tief ein und trat einen Schritt zurück.
    „Ich warte natürlich auf Sie“, sagte er. „Auch wenn ich natürlich wusste, dass Sie ohne mich nicht weggehen würden, nachdem Sie mir Ihr Wort gegeben hatten.“
    Georgiana errötete, sodass Ashdowne ein Lachen unterdrücken musste. Ihr durchsichtiges Verhalten entzückte ihn.
    „Ich war gerade auf dem Weg zu Ihnen“, sagte sie und blickte zu Boden.
    Im Lügen war sie nicht besonders gut, dachte er. Natürlich ist sie in solchen Dingen nicht so geübt, überlegte er weiter und verspürte wieder ein dumpfes Schuldbewusstsein, wie es ihn in letzter Zeit des Öfteren plagte. Wenn er sich in Gesellschaft der aufreizenden Miss Bellewether befand, vergaß er allzu leicht die Unterschiede, die es zwischen ihnen gab. Aber sie waren vorhanden, und das ernüchterte ihn.
    „Kommen Sie nicht allein zu mir nach Hause, Georgiana“, sagte er ein wenig schärfer, als er das vorgehabt hatte. „Und geben Sie nicht Ihr Wort, wenn Sie es nicht zu halten gedenken.“
    „Ich wollte mein Wort halten“, protestierte sie. Ihre blauen Augen waren so weit aufgerissen und sahen so ehrlich aus, dass er spürte, wie er wieder weicher wurde. Wenn er nicht aufpasste, würde sie ihn in kürzester Zeit um den kleinen Finger wickeln können. „Ich wollte nur rechtzeitig anfangen, denn ich weiß ja nicht, wann ein Gentleman Ihres Standes aufsteht.“
    Die letzten Worte sprach sie mit einem verächtlichen Gesichtsausdruck, wodurch sie beleidigend wirkten. Aber Ashdowne vermochte ihr keinen Vorwurf zu machen. Er lachte und spürte, wie er ihr immer mehr verfiel, während sein Verstand noch lauthals protestierte.
    „Ich hatte Ihnen doch versprochen, dass ich Ihnen zur Verfügung stehen würde“, sagte er. Er beobachtete, wie sich ihre blasse Haut färbte, und durch seinen Körper strömte eine Hitzewelle, als er sich vorstellte, dass ihre Wangen nicht aus Verlegenheit, sondern aus einem anderen Grund erröteten.
    Obwohl er sonst seine Gedanken sehr gut verbergen konnte, musste er diesmal sein Verlangen verraten haben, denn Georgiana straffte sich und trat ihrerseits einen Schritt zurück, wie sie es schon mehrfach getan hatte.
    „Ich darf Sie daran erinnern, Ashdowne“, sagte sie mit einer gepressten Stimme, die so gar nicht ihrem Äußeren entsprach,„dass wir ein rein geschäftliches Verhältnis haben. Ich möchte nicht, dass Sie mich noch weiter von meinen Zielen abhalten.“
    Sie schnitt ein köstlich verärgertes Gesicht, und Ashdowne nickte, wobei er seine Lust wie auch seine Belustigung zu verbergen suchte. „Natürlich“, antwortete er so ernst wie er nur konnte. Auch wenn Georgiana ihm einen skeptischen Blick zuwarf, ging sie nicht weiter darauf ein, sondern wandte sich der Straße zu. Er schritt hinter ihr her und war zufrieden, dem Tag seinen Lauf zu lassen.
    Das Leben war schließlich ein Abenteuer.
    Am späten Nachmittag musste Georgiana zugeben, dass ihr Interesse an der Verfolgung allmählich nachließ. Ashdowne war noch immer bei ihr, drängte sie aber, endlich zu Mittag zu essen oder zumindest einen Imbiss zu sich

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