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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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Absatz um und rannte dem Vikar hinterher.
    Während der folgenden Stunden hielt ihr Verdächtiger kaum mehr an, traf niemanden und sprach auch mit keiner auffällig wirkenden Person. Er tat überhaupt nichts Bemerkenswertes, sondern spazierte nur die Straßen entlang, bis sie wieder am „Pump Room“ ankamen. Auch wenn Ashdowne sich nicht beschwerte, so war Georgiana doch ausgesprochen verärgert.
    „Macht dieser Mann denn überhaupt nichts Interessantes?“, beklagte sie sich, während sie auf einer niedrigen Steinmauer Platz nahm.
    „Wir können nicht alle so spannende Dinge tun wie Sie, meine Liebe“, erwiderte der Marquess und lehnte sich gelassen an eine Balustrade.
    Georgiana beugte sich nieder, um ihren Escarpin auszuziehen, den sie gegen die Wand klopfte, bis ein kleiner Kieselstein herausfiel.
    „Kann ich Ihnen behilflich sein?“, wollte Ashdowne wissen und betrachtete ihren Fuß so eingehend, dass Georgiana sich wieder einmal ganz flau fühlte.
    „Das können Sie nicht“, erwiderte sie gereizt.
    „Ich könnte Ihnen den Fuß massieren“, schlug der Marquess vor, sie schlüpfte jedoch flink in den Escarpin und blitzte ihn an.
    „Versuchen Sie nicht, mich aufzuheitern“, warnte sie ihn. „Ich fühle mich einfach zu niedergeschlagen.“
    „Soll ich ihn mir schnappen und von ihm verlangen, dass er gesteht?“, fragte er.
    Nun musste Georgiana doch lächeln. Auch wenn ihr der Plan durchaus gefiel, wusste sie, dass Mr. Hawkins sich nicht so leicht wie Lord Whalsey einschüchtern lassen würde. „Nein“, murmelte sie. „Beobachten wir ihn weiter.“
    „Bis wir verhungern“, sagte Ashdowne.
    „Genau“, bestätigte Georgiana.
    Doch gerade als sie sich überlegte, dass sie sich trennen mussten, um etwas essen zu können, spazierte Mr. Hawkins in ein kleines Restaurant und bestellte sich ein Abendessen. Georgiana und Ashdowne folgten ihm unauffällig, nahmen an einen winzigen Tisch im hinteren, etwas dunkleren Teil des Raumes Platz und vermochten endlich, ihre hungrigen Mägen zu füllen.
    Auch wenn sie dazu gezwungen war, die leckere Nachspeise stehen zu lassen, weil der Vikar plötzlich aufstand und sich zum Gehen anschickte, fühlte sich Georgiana doch wesentlich besser; sie folgten ihm auf die Straße, wo er sich in Richtung eines der weniger mondänen Bäder aufmachte. Es war bei aus dem für die Stadt typischen hellen Stein erbaut und bei Weitem nicht so großartig wie das „King’s Bath“, aber dafür vermutlich auch, wie der Marquess meinte, viel erschwinglicher.
    Nachdem sie ein paar Minuten gewartet hatten, gingen sie in das Gebäude und standen eine Weile im Türbereich herum. Die meisten Bäder hatten nur ein paar Stunden am Vormittag geöffnet, doch hier erblickte Georgiana durch einen Bogengang ein paar Badende, die den Spätnachmittag nutzten, um im trüben Heilwasser zu plantschen. Hawkins war nicht unter ihnen.
    Sie blieben noch ein wenig in der Nähe des Bogengangs stehen und beobachteten das unter freiem Himmel liegende Badebecken, als plötzlich der Vikar auftauchte. Er wechselte ein paar Worte mit einem der Angestellten, trat dann zum Becken und legte seinen Badeumhang ab. Verblüffenderweise hatte er ein Buch in der Hand, als er ins Heilwasser stieg. Er ließ sich tiefer und tiefer sinken und öffnete es, als ob er lesen wollte. Doch Georgiana sah, wie sein Blick von den Seiten zum Becken abirrte, vor allem, wenn er einem weiblichen Badegast nahe kam.
    „Komisch“, flüsterte Ashdowne neben ihr. „Ich nehme ihm nicht ab, dass er ein so frommer Pfarrer ist, der während des Badens noch die Bibel liest.“
    Sie stöhnte angewidert. „Ich glaube kaum, dass er überhaupt liest. Ich vermute vielmehr, dass er nur hierherkommt, um die Frauen in ihrer nassen Bekleidung anstarren zu können.“ Die Nässe ließ die Stoffe am Körper kleben, sodass der Fantasie wenig überlassen blieb.
    Der Marquess schaute sie an. Er hatte eine Augenbraue hochgezogen und lächelte trocken. Doch Georgiana entschuldigte sich nicht für ihre Worte; schließlich war er derjenige, der immer auf Offenheit bestand. „Ich habe bemerkt, dass Mr. Hawkins sich besonders für den Brustbereich der Damen interessiert“, fügte sie hinzu.
    Es verwirrte sie, als der Blick Ashdownes langsam zu ihren eigenen Brüsten wanderte, die sogleich anzuschwellen schienen. „Er soll ja nicht wagen, die Ihren anzuschauen“, sagte er drohend.
    Georgiana zwang sich dazu, ihre Aufmerksamkeit von ihrem verführerischen

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