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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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zu geraten. Ihrer Meinung nach wurden diese nur noch von Forsythias Schönheit übertroffen. Georgiana sah das etwas kritischer, vor allem, wenn sie daran dachte, welche Manieren die beiden Frauen an den Tag legten.
    Sie wäre sicher unangenehm an Ashdownes Seite aufgefallen, wenn die Frauen sie überhaupt beachtet hätten. Zum Glück taten sie das nicht, und sie wollte auch keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dennoch hatte sie das Gefühl, dass der Marquess zumindest ein wenig zu ihr gehörte. Schließlich war er ihr Assistent, und es gefiel ihr gar nicht, wie Forsythia mit den Wimpern klimperte.
    Georgiana hatte sogar plötzlich das Bedürfnis, ihr diese Härchen einzeln auszurupfen. Zugleich gefiel ihr eine solche Regung gar nicht; schließlich war sie immer stolz darauf gewesen, nüchtern und vernünftig zu denken. Sie hatte sich stets dem Rest der weiblichen Bevölkerung überlegen gefühlt und sie wegen ihrer lächerlichen Eifersüchteleien verachtet. Doch nun schien sie für dergleichen Unsinn anfällig zu werden. Und wer war dafür verantwortlich? Ashdowne!
    Sie blickte stirnrunzelnd ihren Begleiter an, der sich in einem Gespräch mit seinen Bewunderinnen befand. Auf einmal fiel ihr ein, dass sie Mr. Hawkins vergessen hatte, der vielleicht am Entkommen war, während sie hier neben dem Marquess stand. Sie biss die Zähne zusammen und bewegte sich langsam von ihrem Assistenten weg, bis ein starker Arm sie zurückzog.
    „Entschuldigen Sie, darf ich Sie mit Miss Bellewether bekannt machen?“, fragte der Marquess gelassen. „Miss Bellewether, darf ich Ihnen Forsythia und ihre Mutter vorstellen …“ Er hielt für einen Moment inne und betrachtete zerstreut die Matrone. „Es tut mir leid, Madam, aber mir ist Ihr Name entfallen.“
    „Mrs. Gilcrest“, sagte die Frau, deren süßliches Lächeln für einen Moment erstarb. „Aber sagen Sie mir, Mylord …“
    „Entschuldigen Sie uns bitte“, sagte Ashdowne und warf einen Blick über die Schultern der Dame, ganz so, als ob dort etwas seine Aufmerksamkeit verlangte. Noch bevor sie antworten konnte, ließ er sie stehen und zog Georgiana mit sich. Sie fanden Zuflucht hinter zwei stämmigen Männern, die auf ihren Stühlen eingeschlafen waren.
    „So geht das einfach nicht“, protestierte Georgiana, als er sie schließlich losließ. Es gab ihr immer noch einen Stich, dass sie ihn mit seinen Verehrerinnen hatte teilen müssen. „Nachdem man Sie nun entdeckt hat, werden uns alle heiratsfähigen Mädchen und ihre Mütter verfolgen.“
    „Still“, flüsterte Ashdowne und wies mit dem Kopf zur Eingangstür.
    Sie wollte sich nicht das Wort verbieten lassen, aber ihre Neugier siegte. Sie schaute zum Eingang und sah den Vikar, der in ein Gespräch mit Lady Culpepper vertieft war. Georgiana fand das sehr interessant, vor allem, wenn sie daran dachte, wie Mr. Hawkins sich über die Dame ausgelassen hatte. „Schauen Sie sich doch an, wie er sich aufspielt“, sagte sie.
    „Wieso aufspielt?“, wollte Ashdowne wissen.
    „Wegen des Diebstahls! Ich weiß inzwischen, wie der kriminelle Geist funktioniert“, erwiderte sie. „Wahrscheinlich bedeutet es für unseren Dieb ein perverses Vergnügen, mit der Bestohlenen sein Spiel zu treiben, weil er genau weiß, dass er den Gegenstand besitzt, der ihr am meisten bedeutet.“
    „Sie haben sicher recht, was das Perverse betrifft“, meinte Ashdowne trocken. „Aber ich glaube, dass er in ihr eher eine Gönnerin sucht. Vielleicht strebt er danach, der Geistliche ihrer Familie in Sussex zu werden.“
    Sie winkte ab, da sie sich auf keinen Streit einlassen wollte. Endlich tat der Vikar etwas Interessanteres, und sie wollte sich ihm ganz widmen.
    „Georgiana, meine Liebe, eines Tages müssen Sie mir mehr von Ihrem Wissen über den kriminellen Geist erzählen“, sagte der Marquess verführerisch, wobei sein Atem über ihr Ohr strich.
    Sie unterdrückte ein Schwindelgefühl und konzentrierte sich auf Lady Culpepper, die gerade aus dem Raum rauschte. Der Vikar blieb mit unzufriedener Miene zurück. Seine Gefühle waren offensichtlich, auch wenn er versuchte, rasch wieder unbewegt dreinzuschauen. „Sehen Sie?“, meinte Georgiana triumphierend.
    „Was denn? Ich gebe zu, dass er die Frau nicht mag, aber das tun die wenigsten, die sie kennen“, antwortete der Marquess. Sie konnten nicht weiter darüber reden, denn Mr. Hawkins schickte sich an, seinen Platz zu verlassen. Da sie nicht auffallen wollten, blieben sie, wo sie waren,

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