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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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ihm an.
    Er schaute sie verwirrt an. Nach einem solchen Ausflug schaffte sie es immer noch, über den verdammten Fall nachzudenken. Es verletzte seinen Stolz, wenn er überlegte, welchen Platz er in Georgianas Welt einnahm, aber sie sah ihn so erwartungsvoll an, dass er nicht anders konnte.
    „Treffen Sie mich nach dem Mittagessen im ‚Pump Room‘, dann sehen wir, was sich machen lässt“, sagte er. Sie nickte eifrig, und er lächelte. „Versuchen Sie, bis dahin möglichst nicht in Schwierigkeiten zu geraten“, fügte er hinzu und berührte ihre Nasenspitze, um ihr zumindest seine Zuneigung zu zeigen.
    Wieder nickte sie, und nach einigen Minuten des Verabschiedens winkte Ashdowne den Geschwistern Bellewether hinterher. Als es wieder still wurde, seufzte er und betrachtete noch einmal die Aussicht, die ihn nun nicht mehr so begeisterte. Dann hob er seinen Mantel und seine Handschuhe auf. Plötzlich sah er das Stück Ziegenleder und nahm es an sich. Liebevoll streichelte er darüber.
    Es war Georgianas Handschuh. Er steckte ihn in die Tasche und kletterte auf den Kutschbock. Er dachte daran, dass er ihn ihr später zurückgeben sollte; doch er wusste genau, dass er es nicht tun würde. Auch wenn er alles andere als ein Romantiker war, so hätte er es nicht übers Herz gebracht, den Handschuh wieder herzugeben. Er runzelte beim Gedanken daran die Stirn.
    Er war verloren.
    Ashdowne hatte es gerade geschafft, sich auf die Korrespondenz mit seinem Gutsverwalter zu konzentrieren, als Finn anklopfte. Der Diener hatte zwar Anweisung, seinen Herrn nicht zu unterbrechen, doch Ashdowne vermutete, dass sein Butler eine Notsituation erfunden hatte, um ihn dennoch stören zu können.
    „Ich hoffe, es gibt einen guten Grund“, sagte er, als der Bedienstete eintrat.
    „Eine Dame ist hier, die Sie sehen möchte, Mylord“, erwiderte der Ire, dessen Gesicht ausdruckslos war. „Ich habe sie in den Salon geführt.“
    Ashdowne, der wahrhaftig zu viel Zeit damit verbracht hatte, an Georgiana zu denken, sprang auf. Er hatte sie gebeten, nicht zu ihm nach Hause zu kommen, aber sie tat ja nie das, was man ihr sagte. Nie. Da er sich wegen des Vormittags noch immer enttäuscht fühlte, überlegte er sich, dass es nun an der Zeit wäre, ihr eine Lehre zu erteilen. Mit entschlossenem Gesicht stürmte er in den Salon und hielt für einen Moment an der Schwelle inne.
    „Ich hoffe, dass Bertrand bei Ihnen ist, oder Sie werden es bereuen“, sagte er mit einer gefährlich leisen Stimme. Er zeigte selten, dass er verärgert war, aber Georgiana hätte es geschafft, sogar einen Heiligen zum Fluchen zu bringen.
    Erst als er die Drohung schon ausgesprochen hatte, sah Ashdowne das Chaos, das im Zimmer herrschte. Schachteln und Truhen verstellten den Boden, ein Dienstmädchen stand auf der einen Seite des Zimmers und eine Frau auf der anderen Seite. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt, stieß nun jedoch einen kleinen Schrei aus und drehte sich um. Entsetzt sah er, dass es sich nicht um Georgiana handelte, sondern um eine Frau, die größer und schmaler war und dunkles Haar hatte.
    Ashdowne unterdrückte einen Fluch, als er Anne, die Witwe seines Bruders, erkannte. Sie starrte ihn aus ihren braunen Augen an, ihre Unterlippe zuckte, und sie sah so aus, als ob sie jeden Moment in Ohnmacht fiele. Da er seine Schwägerin kannte, schien ein solcher Anfall durchaus möglich, deshalb eilte er an ihre Seite.
    „Anne, Sie müssen entschuldigen“, sagte er, doch sobald er einen Schritt auf sie zu getan hatte, trat sie zurück, als ob sie Angst vor ihm hätte. Leider schien seine Schwägerin vor fast allem Angst zu haben, was ihr Ashdowne bisher auch noch nicht hatte ausreden können.
    „Was machen Sie hier?“, erkundigte er sich. Es war unglaublich für ihn, dass sie sich getraut hatte, allein eine Reise zu unternehmen. Anne war noch nie fortgefahren, bis Ashdowne, dem ihre ständige Anwesenheit auf dem Familiensitz auf die Nerven gegangen war, sie zu Verwandten nach London geschickt hatte. Dieser Schritt hatte sich als eine Katastrophe herausgestellt. Nachdem sie wieder heimgekehrt war, hatte sie geschworen, nie mehr wegzufahren. Aber nun stand sie auf seiner Türschwelle, ohne ihn von ihrer Ankunft überhaupt in Kenntnis gesetzt zu haben.
    Sie schien es auch schon zu bedauern. „Ach, ich wusste, dass ich nicht hätte kommen sollen“, hauchte sie mit ihrem schwächlichen Stimmchen. Noch bevor Ashdowne eine Erklärung aus ihr herausgebracht hatte,

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