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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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und der ‚Gazette‘. Es wäre aber besser, wenn du bis zum Morgen warten würdest, um sie durchzusehen. Suchst du etwas Bestimmtes?“, wollte er wissen und warf ihr einen schlauen Blick zu.
    „Ja“, sagte Georgiana. „Ich arbeite gerade an einem neuen Fall.“
    „Das dachte ich mir“, erwiderte ihr Onkel.
    „Es hat vielleicht sogar in den Zeitungen gestanden. Die berühmte Smaragdhalskette von Lady Culpepper ist gestohlen worden, und ich war am Tatort. Das ist natürlich mein wichtigster Fall überhaupt. Ich hoffe, dass ich damit Erfolg haben werde.“
    Morcombe runzelte die Stirn und murmelte geistesabwesend vor sich hin. „Culpepper, Culpepper. Ja, ich habe von ihr gehört. Sie ist nicht gerade lupenrein, wie deine Mutter sagen würde.“ Auch wenn er sich nicht in den höheren Kreisen bewegte, wusste Silas doch über jeden Bescheid.
    „Ich muss zugeben, dass sie ziemlich hochnäsig ist, aber das ist ja bei diesen Leuten nicht ungewöhnlich“, sagte Georgiana.
    „Nein, das ist es gewiss nicht. Das Problem bei ihr ist allerdings eher, dass sie spielt, und das hat schon höher gestellten Leuten als Lady Culpepper geschadet“, entgegnete Silas.
    „Soll das heißen, dass sie ihr Vermögen am Kartentisch verliert?“, erkundigte sich Georgiana überrascht. Sie erinnerte sich an die Anschuldigung des Vikars, dass die Juwelen gar nicht gestohlen worden seien, sondern vielmehr von ihrer Besitzerin veräußert würden. Auch wenn sie diese Möglichkeit damals für unwahrscheinlich gehalten hatte, so schien sie seitdem immer wieder darauf gestoßen zu werden.
    „Ich bezweifle, dass sie ins Schuldgefängnis kommen wird, aber sie ist eine unheilbare Spielerin, und es hat schon die schlimmsten Gerüchte über ihre Spielweise gegeben“, erklärte Silas.
    Georgiana schaute ihn verblüfft an. „Du meinst, sie betrügt?“
    Silas gluckste beim Anblick ihres entsetzten Gesichts. „Ich kann es nicht beschwören, aber das habe ich gehört. Außerdem scheint sie oft hohe Beträge zu gewinnen, vor allem von unerfahrenen jungen Frauen, die nicht sagen könnten, ob sie die eine oder andere Karte heimlich austauscht oder nicht.“
    „Das ist ja unerhört“, sagte Georgiana. Sie fragte sich, ob diese Information eine Bedeutung für ihren Fall hatte. An scheinend war Lady Culpepper skrupellos, zumindest wenn sie spielte. Würde sie auch so weit gehen, ihren eigenen Schmuck zu stehlen? Und was war mit Savonierre? Was für eine Rolle spielte er? Und die Katze ? Sie wollte den Verdacht, der ihr hinsichtlich eines Zusammenhanges zwischen dem Raub in Bath und dem berüchtigten Dieb vor Kurzem aufgegangen war, nicht so leicht wieder fallen lassen.
    „Vielleicht wollte eine der jungen Damen etwas von dem, was sie an Lady Culpepper verloren hat, zurückholen, indem sie die Kette stahl“, schlug Silas vor.
    „Vielleicht“, gab Georgiana ungern zu. Sie konnte sich aber kaum vorstellen, wie eine Dame aus höheren Kreisen einen solch waghalsigen Einbruch hätte ausführen können; noch dazu, wenn es sich dabei um jemanden handelte, der nur vermuten konnte, dass ihn einer der Mitspieler mit den Karten betrogen hatte.
    Sie stützte ihr Kinn auf die Hand und blies sich eine Locke aus dem Gesicht.
    „Der ganze Fall scheint viel komplizierter zu sein, als ich das am Anfang geglaubt habe“, sagte sie missmutig.
    Silas lächelte. „Dann bedeutet er ja eine wirkliche Herausforderung für dich, meine Liebe.“ Er griff nach seiner Pfeife.
    Silas hatte natürlich recht. Sie sehnte sich schließlich schon lange danach, ihren Verstand auf die Probe zu stellen. Nun hatte sie ihre Herausforderung, aber sie musste zugeben, ein weniger gefährlicher Gegenspieler als Savonierre wäre ihr lieber gewesen. Außerdem verspürte sie eine beunruhigende Seelenverwandtschaft mit dem Dieb und bewunderte ihn für etwas, das ihre bisherigen Verdächtigen am Ende alle nicht besessen hatten.
    Es war ziemlich entmutigend. Aber wenn man mit Kriminellen zu tun hatte, dann gab es keine Wahl. Georgiana sagte sich, sie müsse sich stets den Lohn vorstellen, der ihr eines Tages für ihre Verdienste winkte. Während der Kutschfahrt hatte sie sich unablässig ausgemalt, wie ihr Erfolg aussehen würde. Von Zeit zu Zeit war ein gewisser Marquess in ihren Gedanken aufgetaucht, aber sie hatte das Bild entschlossen beiseitegeschoben. Sie wollte sich nicht nur auf diesen Fall, sondern auch auf andere konzentrieren können. Wäre es nicht herrlich, wenn es ihr gelänge,

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