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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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einige Bedienstete, um sich vorzustellen und nach ihrem Befinden zu erkundigen.
    „Ich könnte mir denken, dass die meisten erfreut sind, nun eine Herrin im Haus zu haben“, sagte Emma, nachdem alle gegangen waren, „und Philip Colston nicht mehr sehen zu müssen.“
    „Windermere hat einige Ausbesserungsarbeiten dringend nötig, nicht wahr?“, bemerkte Kathryn, während sie sich in der Großen Halle umsah. Es war hier tatsächlich so schäbig und düster, wie sie es in Erinnerung hatte.
    „Ja, das ist wahr.“
    „Gibt es eigentlich Weber in der Stadt, Emma?“, fragte Kathryn, als ihr ein Gedanke kam.
    „Aber sicher, Euer Gnaden“, antwortete Emma.
    „Und wie steht es mit Zimmerleuten und Steinmetzen?“
    „Ja, die haben wir auch.“
    Kathryn wusste, dass Wolf damit beschäftigt war, Philip ausfindig zu machen, konnte aber nicht sagen, wie viel Zeit das in Anspruch nehmen würde. Da die Burg eine Renovierung nötig hatte, entschloss sich Kathryn, dies selbst in die Hand zu nehmen. Immerhin war sie sehr wohl imstande, einen Haushalt zu führen, und fühlte sich auch einer Aufgabe diesen Ausmaßes gewachsen. Eine kurze Zeit später hatte Kathryn schon Gilbert Juvet kommen lassen und ließ sich von ihm beraten, wie sie am besten vorgehen sollte bei der Beschaffung der Materialien und Arbeitskräfte.
    Da Philip schon seit einigen Jahren keinen Kämmerer mehr in der Burg gehabt hatte, übernahm Kathryn es, mit einer Prüfung der Rechnungsbücher von Windermere zu beginnen, die die Ausgaben und Einnahmen des herrschaftlichen Grundbesitzes verzeichneten sowie verschiedene Abgaben und Pachtzinsen aus der Stadt. Zu dem Zeitpunkt, als die Männer in die Halle strömten und ihre Plätze für das Abendmahl einnahmen, hatte Kathryn schon einen guten Überblick über die Vermögenslage von Windermere, und die ersten Schritte waren unternommen, die Ordnung in Windermere Castle wiederherzustellen. Sogar mehrere Handwerker aus der Stadt wollten kommen, um sich nach dem Essen mit ihr zu treffen und ihre genauen Vorhaben zu besprechen.
    Ein kleiner Tisch wurde für Kathryns Bequemlichkeit und Erquickung an die Feuerstelle gebracht, an dem die Familie Juvet gemeinsam mit ihr ein zwangloses Abendmahl einnahm. Der alte Darby, ein wettergegerbter Kämpe, bediente sie eigenhändig, setzte sich auf Kathryns Wunsch sogar eine Zeit lang, während sie speiste, und beteiligte sich an der Unterhaltung über die notwendigen Instandsetzungsarbeiten.
    Kathryn und ihre kleine Gesellschaft waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie Baron Robert Wellesley und seine Tochter, als diese die Halle betraten, zunächst gar nicht bemerkten.
    Mistress Hanchaw war sich dagegen ihres Eintreffens sehr wohl bewusst und geleitete die beiden zur erhöhten Haupttafel, an der die Plätze des Dukes und der Duchess unbesetzt waren.
    „Wie? Seine Hoheit ist noch immer abwesend?“, wunderte sich Baron Wellesley.
    „Wie wenig liebenswürdig von ihm, so lange fortzubleiben“, bemerkte Lady Christine gereizt.
    „Seine Gnaden, der Duke, war bis zum Mittag hier, Mylady“, erwiderte die Gesellschafterin, als der Baron und seine Tochter Platz nahmen.
    „Ja, aber wir mussten schon so früh von hier aufbrechen, um Baron Edward in Brighton zu besuchen“, beschwerte sie sich und warf ihrem Vater einen bösen Blick zu. „Ich war sicher, der Duke würde hier sein, um mit uns zu Abend zu essen.“
    „Nun ja, lass uns das Beste daraus machen, Toch…“
    „Das Beste?“, erwiderte Christine. „Wie kann man denn ‚das Beste daraus machen‘, wenn seine Gnaden – Sir Gerhart – überhaupt nicht da ist?“
    Kathryn hatte fast alles mit angehört und erschrak, da sie sich des Verstoßes gegen die Gastgeberpflichten sehr wohl bewusst war. Nicholas hatte erwähnt, dass die Wellesleys zu Besuch in Windermere weilten, und Kathryn hatte dies vollkommen vergessen. Sie wusste, dass es äußerst unhöflich von ihr gewesen war, sie nicht zu begrüßen. Außerdem hatte sie ihre Gäste jetzt schon so lange unbeachtet gelassen, dass sie ihr Zögern als vorsätzliche Kränkung deuten mussten.
    „Mistress Hanchaw“, rief Kathryn. „Bitte lasst für Baron Wellesley und seine Tochter hier drüben bei mir Plätze herrichten“, sagte sie streng, da sie erkannte, dass die Wirtschafterin sich über die begangene Taktlosigkeit zwar im Klaren gewesen war, aber nichts getan hatte, um den Fehler wiedergutzumachen. „Ich kann es nicht zulassen, dass unsere Gäste an der erhöhten

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