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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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Tafel speisen, wenn ich ihnen dort keine Gesellschaft leisten kann.“
    Blanche Hanchaw spitzte ihre Lippen fast unmerklich und kehrte an die Haupttafel zurück. Dort gab sie einigen Dienern Befehle und führte dann Robert und Christine Wellesley unter leisem Protest von Lady Christine, die es wenig angemessen fand, sich unter Bediensteten und Freien aus der Stadt niederzulassen, an Kathryns Tisch.
    „Bitte nehmt meine Entschuldigung an, ich habe ein wenig Schwierigkeiten damit, mich fortzubewegen …“, sagte Kathryn freundlich und bat die Burggäste, sich zu setzen. „Ich bin Kathryn Colston. Ich denke, wir haben uns diesen Frühling hier getroffen …?“
    „Ähm, äh … ja, Euer Gnaden“, sagte Baron Wellesley, der sich als Erster von der Überraschung erholte. Er und seine Tochter hatten noch nichts von den sich unter den Bediensteten im Umlauf befindlichen Gerüchten gehört, und sie waren nicht sicher, ob das Wenige, das sie erfahren hatten, auch seine Richtigkeit hatte.
    „Es ist also wahr?“, fragte Christine.
    „Sei still, Tochter“, ermahnte sie ihr Vater, doch Christine hob nur eigensinnig den Kopf.
    „Ja, es ist wahr“, antwortete Kathryn der schönen rothaarigen Frau. „Wir wurden gestern auf der Reise angegriffen, und ich bin gestürzt …“
    Christine begann zu lachen, und ihr Vater wurde rot vor Scham über das unpassende Verhalten seiner Tochter. Kathryn schaute von einem zum anderen und erkannte plötzlich, dass sie und die Wellesleys über zwei verschiedene Dinge redeten.
    „Bitte verzeiht meiner Tochter, Euer Gnaden. Sie … nun … sie ist …“
    „Ja, ich … ich verstehe“, sagte Kathryn leise, als sie ihren Fehler erkannt hatte. „Der Duke und ich haben letzten Monat in London geheiratet.“
    Es gab eine lange Pause am Tisch, die drohte unangenehm zu werden. Schließlich brach Christine Wellesley das Schweigen, als sie ihre Fassung wiedererlangt hatte. „Sagt doch bitte, wie ist es, in einer Schlacht verletzt zu werden, Euer Gnaden?“, fragte sie, den Blick auf Kathryn geheftet. „Ich war schon immer neidisch auf die Männer und ihre Abenteuer im Krieg.“
    „Das wird sehr überbewertet“, sagte Kathryn mit einem gequälten Lächeln. Obgleich Lady Christine vielleicht nie eine wirkliche Freundin sein würde, war doch ein Waffenstillstand zustande gekommen.
    Nicholas nahm auf einem Stuhl neben Kathryn Platz und gesellte sich zu der ungewöhnlichen Gesellschaft. Sie stellte ihn ihren Tischnachbarn vor. „Nicholas, Ihr könnt Euch vielleicht noch von unserem letzten Besuch in Windermere an Baron Wellesley und seine Tochter Christine erinnern.“
    Er begrüßte sie und wandte sich dann wieder an Kathryn. „Ist Wolf noch nicht zurück?“
    „Nein“, antwortete sie, besorgt durch seine Worte. „Ich dachte, er wäre bei Euch – und hätte sich nur verspätet …“
    „Nein. Wolf ritt Richtung Osten, ich gen Süden.“
    „Wo kann er nur sein?“, fragte Kathryn und faltete die Hände im Schoß. Ihre Aufregung, die sie bisher so gut hatte verbergen können, war jetzt deutlich zu spüren.
    „Macht Euch keine Sorgen, Kathryn“, versuchte Nicholas sie zu beruhigen. „Alles wird gut. Euer Gemahl ist sehr wohl in der Lage, seinen unangenehmen Cousin zu überwältigen. Aber ich erwarte nicht, dass sie jetzt schon aufeinandertreffen. Mein Gefühl sagt mir, dass Philip nicht leicht zu finden sein wird.“
    „Da könnt Ihr sicher sein“, sagte Wellesley. „Der Earl war mir immer verdächtig. Kam mir merkwürdig vor.“
    „Merkwürdig, in der Tat“, bemerkte Nicholas. „Baron, Ihr kennt die Umgebung besser als wir. Wenn Ihr Philip Colston wärt, wo würdet Ihr Euch verstecken?“
    Robert Wellesley lehnte sich in seinem Stuhl zurück und überdachte die Frage. „Also“, sagte er schließlich, „Philip hat immer die Jagd im Westen von Windermere geschätzt, nah den Höhlen an der Küste. Dort gibt es genügend dichte Wälder, eine dieser Höhlen soll sogar mit Lampen und Möbeln ausgestattet sein sowie mit einer gut gefüllten Speisekammer für den Earl.“
    „Ihr denkt also, er versteckt sich in einer Höhle?“
    „Nicht unbedingt, aber möglicherweise“, sagte Wellesley mit finsterem Blick. „Philip hat eine verschlossene Art. An ihm kam mir schon immer etwas nicht ganz geheuer vor, jedes Mal, wenn wir Windermere besuchten. Dass er sich hier herumdrückte, wenn man sagte, er sei aushäusig … ich weiß nicht genau …“
    Ohne Zweifel hatten Männer draußen in

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