HISTORICAL EXCLUSIV Band 22
kennt die Gegend, und ich glaube kaum, dass er deinen Cousin sehr gemocht hat.“
„Wir werden die weitere Suche morgen besprechen“, antwortete Wolf und wandte sich dann an Kathryn. „Du hattest einen arbeitsreichen Tag, meine Gemahlin“, sagte Wolf, belustigt und erfreut, dass es Kathryn so gut ging. „Könnte ich dich überreden, diese Gesellschaft zu verlassen und dich mit mir zusammen in unsere Gemächer zu begeben?“
„Ihr müsst erschöpft sein, Mylord“, sagte Kathryn, legte Feder und Pergament aus den Händen und begann, sich von ihrem Sitz zu erheben. „Bitte entschuldigt uns, meine Herren. Es ist schon spät, und ich muss mich noch um das Abendessen meines Mannes kümmern.“
Da Wolf es nicht zulassen wollte, dass sie sich in ihrem Zustand aus eigener Kraft fortbewegte, hob er sie auf seine Arme. Sie errötete zwar darüber, so vor all den Stadtleuten behandelt zu werden, genoss aber auch das Gefühl, ihm wieder nah zu sein. Sie hatte ihn den ganzen Tag sehr vermisst.
„Sehe ich dich morgen, Emma?“, fragte Kathryn, bevor Wolf gehen konnte.
„Ja, Euer Gnaden“, antwortete Mistress Juvet und musste über das Ungestüm des Dukes im Umgang mit seiner Frau lächeln. „In alter Frische!“
Wolf durchquerte mit Kathryn die Halle. Sie legte die Arme um seinen Nacken, schmiegte sich an ihn, barg den Kopf an seiner Schulter und freute sich über seine Nähe.
„Was hast du auf deiner Suche gefunden?“, fragte sie schließlich, als er den Flur durchschritt.
„Eine Spur – nichts weiter.“
„Die Menschen in der Stadt wünschen sich nichts sehnlicher, als dass du Philip und seine Leute findest“, sagte sie.
„Vielleicht schaffen wir es – mit ihrer Hilfe.“
Als sie das Gemach erreichten, setzte sich Wolf mit Kathryn auf dem Schoß auf das Bett. Er wollte sie nicht so schnell wieder loslassen – sie waren den ganzen Tag getrennt gewesen.
Der Raum war schon für sie vorbereitet worden. Die Decken waren zurückgeschlagen, die Kerzen angezündet, und im Kamin brannte ein Feuer. Wolf konnte den Blick nicht von Kathryns Mund lassen. Das Verlangen, sie zu küssen, wurde übermächtig. Doch ein Kuss würde zum nächsten führen und zum nächsten, und seine süße Frau war noch immer zu sehr verletzt, noch so unerfahren in den körperlichen Dingen der Liebe …
„Ich hätte gehen können, weißt du“, sagte Kathryn leise, während sie mit den Fingern über seine Lippen strich. Sie hatte gar nicht gewusst, wie verzweifelt sie sich nach seinen Berührungen gesehnt hatte.
„Ach, wirklich?“ Er konnte kaum fassen, wie sinnlich sich ihre Fingerspitzen auf seinem Mund anfühlten; sein Herz schlug schneller. Hatte sie überhaupt eine Ahnung, was sie ihm da antat?
„Ja“, sagte sie, indem sie mit ihrem Handrücken über sein raues Kinn fuhr. „Aber ich bin faul geworden hier in Windermere, mit so vielen Menschen, die mich bedienen.“ Sie zog seinen Kopf zu sich, sodass seine Lippen die ihren berührten. Doch es war für ihren Geschmack ein viel zu sanfter Kuss, der sie unbefriedigt ließ. Er behandelte sie, als wäre sie zerbrechlich.
„Kathryn, ich …“
„Küss mich, Wolf“, bat sie. „Berühre mich …“
„Wenn ich dich jetzt berühre, kann ich nicht mehr damit aufhören“, sagte er, indem er das Gesicht an ihrem Hals barg.
Sie ließ die Hände über seine Brust gleiten. „Lass mich dir aus deiner Kleidung helfen, liebster Mann“, sagte sie verführerisch. Sie schnürte die Bänder auf, die sein Übergewand hielten, öffnete sein Hemd und streifte es ihm über Schultern und Arme. Seine Wunde hatte sich zwar ganz geschlossen, war aber immer noch als feuerrote Narbe auf seiner Brust zu sehen. Kathryn küsste die Stelle, rutschte von seinem Schoß an seine Seite und drückte ihn auf das Bett. Dann legte sie ihm die Beine hoch und zog ihm die Stiefel aus, während sie neben ihm kniete.
Als sie seinen Gürtel entfernt hatte, hielt Wolf ihre Hände fest. Er war hin- und hergerissen zwischen dem heftigen Verlangen, sie wild und leidenschaftlich zu nehmen, und dem ebenso mächtigen Drang, sie die ganze Nacht vorsichtig und zärtlich in seinen Armen zu halten. Sicher war es nötig, behutsam mit ihrem böse zugerichteten, zerschundenen Körper umzugehen. Es hieß, dass Frauen zerbrechliche Wesen seien.
Unerschrocken lehnte sich Kathryn zurück, öffnete ihr Oberteil und streifte sich das Kleid über die Schultern. Jetzt trug sie nur noch das dünne weiße Untergewand, das mehr
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