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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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Haars. Doch der Säugling war so klein und zerbrechlich.
    Adam blickte Gilles an. „O Gippety, werden sie jemals aufwachen? Haben wir sie nur gefunden, um sie sterben zu sehen?“
    Gilles sah von dem Kohlenbecken auf, um das er sich gekümmert hatte, und seine Miene war mitfühlend. „Jetzt seid Ihr es, Sir Adam, der Vertrauen zum Herrgott haben muss. Sie wird aufwachen, wenn sie durchgewärmt ist – und das Kind auch, denke ich. Aber wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, wie das schneller erreicht werden könnte …“
    Adam hörte Gilles an, und dann begann er, seine Kleidung abzulegen.
    Gewiss war sie gestorben und jetzt im Himmel. Es würde von Gott zu grausam sein, sie wieder aufwachen zu lassen, nur um den kalten Schlamm unter sich und den kalten Regen auf sich herabfallen zu spüren. Vorläufig fühlte sie sich nämlich noch trocken, warm und geborgen … wundervoll warm, besonders am Rücken. Wenn sie es nicht besser wüsste, könnte sie glauben, dass ihr nackter Rücken die warme Haut eines anderen menschlichen Wesens berührte. So haben Adam und ich in Falaise zusammen im Bett gelegen vor langer Zeit, dachte Elise. Aneinandergeschmiegt wie zwei Löffel, seine Brust an meinem Rücken, unsere Beine verschlungen … Aber das war unmöglich, oder?
    An ihrer Brust bewegte sich das Kind und kuschelte sich enger an seine Mutter. Elise schlief wieder ein, nachdem sie zu dem Schluss gekommen war, dass, wenn solche Träume dort üblich waren, der Himmel ein herrlicher Ort zu sein schien.
    Als sie das nächste Mal erwachte, hörte sie harte, männliche Stimmen, die sich wütend anschrien.

17. KAPITEL
    „Sie wurde verurteilt, nicht nur als Spionin, sondern auch als Beinahe-Mörderin! Und Ihr wagt es, Uns vorzuschlagen, dass diese Frau nicht für ihre Verbrechen büßen soll, nachdem sie Uns ein zweites Mal in die Hände gefallen ist?“
    Elise wurde das Herz schwer, als diese wütenden Worte in ihr Bewusstsein drangen. Sie konnte Adams daraufhin ebenso große Wut spüren. Jetzt würde nicht nur sie den Preis für den weiterhin bestehenden Zorn des Königs zahlen, sondern auch Adam. Sie versuchte verzweifelt, sich einzumischen, zu sprechen, bevor er sich ruinieren konnte, aber ihr Körper wollte noch nicht gehorchen.
    Henry von England, in seine mit Hermelin besetzte Robe gehüllt, hatte sich zu seiner ganzen Höhe aufgerichtet und war jeder Zoll der königliche Herrscher. Seine Stimme zitterte vor Wut, und seine hellbraunen Augen funkelten furchterregend in seinem Zorn. Ein geringerer Mann wäre vor ihm zurückgewichen, so wie geringere Männer es immer taten.
    Aber obgleich er nicht von königlichem Blut war, wich Adam nicht vor dem Monarchen zurück, denn er war Manns genug, selbst seinem König die Stirn zu bieten. Und die Vorstellung, dass diese bewusstlose, ernstlich kranke Frau auf seinem Feldbett eine schwere Strafe erhalten sollte nach allem, was sie gerade durchgemacht hatte, empörte ihn dermaßen, dass er darüber jegliche Diplomatie vergaß.
    „Findet Ihr nicht, dass sie genug gebüßt hat, Sire? Seht sie Euch doch an! Sie ist langsam verhungert, seit unsere Armee Rouen belagert, sie und mein Sohn, ein Säugling! Coulet war der doppelzüngige Verräter, nicht meine Gemahlin! Sie hat sich geweigert, Euch zu töten, als sie die Gelegenheit hatte!“
    Henry war vor wenigen Augenblicken ins Zelt gestürzt. Er hatte doch bemerkt, dass Adam das Treffen verlassen hatte. Neugierig wegen des Ausdrucks aufsteigender Freude in Adams Gesicht – und argwöhnisch geworden – war er dem Ritter gefolgt, sobald er die Besprechung beendet hatte. Jetzt beobachtete er verärgert Adam, der sich beschützerisch zwischen die Lady Elise und ihn stellte.
    „Und was ist schon an den unbedeutenden Informationen dran, die sie dem treulosen Herzog von Burgund geschickt hat?“, fuhr Adam fort und war sich nicht bewusst, dass er genauso laut schrie, wie Henry es getan hatte. „Sie hatte Coulet bereits mitgeteilt, dass sie nicht mehr spionieren würde, als er sie zwingen wollte, einen Mord zu begehen! Überlegt doch, mein König! Ist es wahrscheinlich, dass sie Euch vergiftet haben würde, nachdem sie nicht mehr spionieren wollte? Hat irgendeiner dieser Tatbestände Euren Triumph hier verhindert? Die Bürger beginnen, über den Frieden zu verhandeln – und es wird nur noch wenige Tage dauern, bis Ihr, Sire, und die Unterhändler aus Rouen Euch einigen werdet! Und damit ist der Weg nach Paris und zum französischen Thron

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