HISTORICAL EXCLUSIV Band 23
und schrieb ihn lediglich seiner Verwirrung über sein großes Glück zu.
„Bitte … vergebt mir, Sire und Adam, aber ich muss sprechen“, unterbrach Elise.
Alle drei Männer – Henry, Clarence und Adam – wandten sich ihr zu und wunderten sich offensichtlich, was sie wohl zu sagen hatte.
Elise klopfte das Herz. Würde sie jetzt Henrys ihnen gegenüber wiedergewonnenen guten Willen zunichte machen? „Euer Wille ist meiner, mein liebster Gebieter“, begann sie und blickte geradewegs in Adams verwirrte braune Augen, „aber ich möchte, dass Ihr wisst, was mein Herz bewegt. Wenn Ihr, nachdem Ihr mich angehört habt, von Seiner Königlichen Gnaden diese Ehre annehmen wollt, dann bin ich es zufrieden. Ich würde allerdings vorziehen, dass Ihr sie ablehnt.“
„Was? Er soll einen Titel und eine reiche Grafschaft ablehnen?“ Der Duke of Clarence sah aus wie vom Donner gerührt. Des Königs Blick wurde teilnahmslos.
„Warum, Liebes?“
„Ja, warum, Lady Saker?“, fragte auch der König. Als er sie zögern sah, fügte er hinzu: „Nachdem Ihr schon so weit gegangen seid, fürchtet nicht, offen zu sein.“
„Ich … ich kann sehen, dass Ihr bereit seid, um meinetwillen anzunehmen, Adam, weil Ihr glaubt, es würde mich glücklich machen, in meiner Heimat zu bleiben, aber in Wahrheit würde ich lieber mit Euch vom kleinsten Ritterslohn in England leben, als das ganze Herzogtum Normandie zu besitzen.“
Sie warf einen raschen Blick auf Henrys Gesicht, konnte aber nicht in seiner Miene lesen. Immerhin fing sie ein Aufflackern von Erleichterung in Adams dunklen Augen auf und fuhr fort. „Ich habe den Krieg mit all seinen Schrecken erlebt und sehne mich jetzt nur noch nach Frieden. Ich glaube, dass Euer Monarch tatsächlich Frankreich erobern wird – wie es vielleicht wirklich sein gutes Recht ist. Indes gibt es immer noch jene in Frankreich, die das bestreiten und das Land weiterhin als ihres bezeichnen werden – die Armagnacs, die Burgunder. Ich weiß, wo immer Ihr hingerufen werdet, um Eurem König zu dienen, Adam, dort ist ein Teil von England, und selbst eine Kammer nur im Schloss Eures Bruders ist eine sichere Zuflucht vor dem Krieg, was Frankreich niemals sein wird, wie ich fürchte.“
Es war eine lange und ehrliche Rede gewesen, und als sie geendet hatte, schlug sie die Augen nieder aus Angst vor der Reaktion darauf.
„Gut gesprochen, Madame“, flüsterte Clarence so bewegt, dass sein üblicher Zynismus vergessen war.
„Euer Wille ist meiner, meine grünäugige Schönheit“, sagte Adam lächelnd. „Ich liebe Euch, Elise.“
Jetzt blickten alle auf den König, der sich noch nicht zu Adams Ablehnung seines großzügigen Geschenks geäußert hatte.
„Ihr feilscht geschickt wie ein Kesselflicker, Madame“, bemerkte der König trocken. „Wir können sehen, dass Ihr mit dieser nützlichen Eigenschaft Sir Adam davon abhalten werdet, törichte Entscheidungen zu fällen. Nun gut. Wir haben gerade heute die Nachricht erhalten, dass Reginald, Earl of Rothley, gestorben ist und keinen Erben hinterlässt. Daher gewähre ich Euch die Grafschaft Rothley.“ Er wandte sich an Elise. „Wird Euch das angenehm sein, Lady Elise?“
Elise senkte erneut den Kopf, und ihre blassen Wangen färbten sich rot. „ Oui , sehr sogar, mon roi , wenn mein Gebieter einverstanden ist.“
„Sir Adam?“
„Aye, Sire. Das sagt mir ganz außerordentlich zu, denn die Ländereien grenzen an die meines Bruders. Ich bin überwältigt von der Güte Eurer Königlichen Gnaden.“
„Ja … nun, ich habe allerdings eine Bedingung.“ Aller Augen richteten sich wieder auf den König. „Sobald Rouen sich ergibt, Sir Adam … ahem, das heißt, Lord Rothley, habt Ihr meine Erlaubnis, Eure Gattin heimzubringen, damit sie sich in England erholen kann. Lasst sie Eure Familie kennenlernen – sie wird feststellen, dass nicht alle Engländer schlecht sind.“
Er sagte es mit einem Zwinkern im Auge, und Elise brachte ein Lächeln zustande.
„Wir wünschen allerdings, dass Ihr bald zu uns zurückkehrt, Mylord. In Kürze werden Wir in der Lage sein, Unseres Herzens Wunsch zu erfüllen – nicht nur Frankreich, sondern die Hand der Prinzessin Cathérine de Valois zur Ehe. Es würde ihr gewiss viel bedeuten, wenn eine Landsmännin von ihr eine ihrer ersten Hofdamen sein könnte.“
Es war eine unglaubliche Ehre für eine Französin, die gegen diesen König spioniert hatte, eine solche Position bei seiner Königin angeboten zu
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