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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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frei – das wissen wir beide, Sire! Es ist meine bescheidene Meinung, dass Ihr Euch sehr wohl etwas königliche Milde, was meine französische Gattin anbetrifft, leisten könnt, Königliche Gnaden, nachdem Euch der Sieg über Rouen gewährt worden ist!“
    Ah, jetzt hast du alle Brücken hinter dir abgebrochen, mein Liebster. Und wer wird nun für unseren Sohn sorgen, falls Henry dich wegen Verrats ins Gefängnis wirft? Ich habe auf dich gezählt, denn selbst wenn er mich am Leben lässt, so wird er mich doch niemals freilassen, mein törichter Liebster!
    „Ihr seid kühn – tollkühn, Sir Adam“, äußerte der König zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Dunkelbraune Augen begegneten hellbraunen, und weder der eine noch der andere Mann zuckte auch nur mit einer Wimper und deutete dadurch an, dass er jemals nachgeben würde.
    Ich muss etwas sagen … muss den Zorn des Königs ablen ken … Elise öffnete den Mund, aber aus ihrer ausgedörrten Kehle kam kein Wort. Ihre Augenlider schienen mit Steinen beschwert zu sein. Es gelang ihr lediglich, ihre Hände ein wenig zu bewegen, aber die beiden Männer bemerkten es nicht.
    Schließlich ergriff Adam erneut das Wort. „Als ich bei Louviers Euer Leben rettete, habt Ihr mir zur Belohnung Ländereien angeboten, Sire, und ich sagte, dass ich nichts dafür wollte, sondern lediglich meine Pflicht getan hätte. Ich habe mich anders besonnen, mein König, so wie Ihr es mir angeraten habt an jenem Tag. Ich möchte meine Belohnung nun doch beanspruchen – keine Ländereien, sondern eine Begnadigung meiner geliebten Gemahlin.“
    Nein, das wird er niemals gewähren … dachte Elise. Du wagst zu viel, mein Adam! Sie konnte jedoch nicht leugnen, dass es ihr das Herz wärmte, dass er bereit war, ihretwegen so viel zu opfern.
    Beide Männer zuckten zusammen, als sie den heiseren Laut hörten, der aus Elises Kehle drang. Adam hatte schon gefürchtet, nie wieder ihre Stimme zu hören.
    „Wacht sie auf?“, fragte Henry.
    Adam hatte Angst, vergeblich zu hoffen. „Es ist wohl nur das Delirium … Sie träumt …“ Aber er kniete sich neben die Bettstatt und konnte seine Augen nicht von ihr losreißen. Dieser Laut war das ermutigendste Zeichen, seit sie gefunden worden war.
    Der König seufzte. „Wir würden Euch ein Erbgut gegeben haben, dessen Größe Euren Bruder im Vergleich als armen Mann hätte erscheinen lassen, und einen Titel hättet Ihr obendrein erhalten.“
    Adam schüttelte den Kopf. „Was bedeuten mir Ländereien, wenn ich diese tapfere Frau nicht haben kann, die mir einen Sohn geschenkt und so hart gekämpft hat, sein Leben zu erhalten?“
    „Nun, so sei es denn.“ Henry blickte jetzt zum ersten Mal auf die Frau, die so still hinter Adam auf dem Feldbett lag, und der Ritter sah, wie die Augen des Königs groß wurden angesichts Elises ausgemergelter Erscheinung … und der des Kindes. Henrys Blick kehrte zu Adam zurück, und seine Miene verriet deutlich, was er dachte. Habt Ihr ein Erbgut ausgeschlagen für eine sterbende Frau und ein sterbendes Kind? „Sie ist eine tapfere Frau, Sir Adam. Ich werde Euch meinen Leibarzt und meinen Kaplan herschicken.“
    „Ich danke Euch, Eure Majestät. Ich …“ Er hielt inne, als Elise sich plötzlich bewegte. Ihre Lider flatterten.
    Und dann gelang es ihr endlich, die Augen zu öffnen. Sekundenlang konnte Elise nichts sehen. Das Kerzenlicht erschien ihr blendend hell. Dann, als sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, war ihr Blickfeld ausgefüllt von Sir Adam Saker, dessen Gesicht nur Zentimeter von dem ihren entfernt war. Seine dunklen Augen schimmerten feucht von Tränen, und Elise wurde erneut geblendet, diesmal von der Liebe, die sie in seinen Augen leuchten sah.
    „Adam …“
    Er würde seine Hoffnung auf einen Platz im Himmel dafür gegeben haben, sie noch einmal seinen Namen in dieser bezaubernden französischen Art sagen zu hören. Er sah, wie schwer es ihr fiel, dieses Wort hörbar über die Lippen zu bekommen.
    „Elise! Sprich nicht, Liebes … es genügt, dass du die Augen aufgeschlagen hast …“ Sanft legte er einen Arm um sie und schmiegte sein Gesicht an ihres.
    Elise fühlte seine warmen Tränen auf ihrer Wange. Sein Arm umfasste sie fester, so, als fürchtete er immer noch, der König oder irgendjemand sonst würde versuchen, sie ihm fortzunehmen.
    In diesem Augenblick beschloss der kleine Thomas, gewärmt von den letzten Stunden Schlaf an der Brust seiner Mutter in dem vom Kohlenbecken

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