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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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ertönte seine Stimme. Seraphina blieb wie angewurzelt stehen und wagte nicht zu atmen, als sich die Klinke langsam bewegte.
    „Hölle und Teufel!“, fluchte der Earl aufgebracht, als sich die Tür nicht öffnen ließ. „Öffnet sofort! Wir haben miteinander zu reden.“
    Seraphina gab keine Antwort, denn Heywood konnte keineswegs sicher sein, dass sie sich hinter der Tür befand.
    „Öffnet endlich diese verdammte Tür!“ Zornig schlug der Earl gegen das schwere Eichenholz, und Seraphina wich erschrocken einen Schritt zurück. „Ihr müsst wissen, was auf dem Spiel steht! Die Königin hat mir befohlen, die Ehe mit Euch zu schließen!“
    Noch immer gab Seraphina keinen Laut von sich.
    „Die Schuld möge auf Euer Haupt kommen“, sagte Heywood schließlich, und der Zorn in seiner Stimme war einer müden Hoffnungslosigkeit gewichen. „Ich bin nicht gewöhnt zu betteln, Mylady, und möchte auch meine Zeit nicht länger vergeuden.“
    Seraphina blieb noch einige Minuten regungslos stehen, bis seine Schritte verklungen waren. Kopf und Körper waren ihr wie benommen von der Ungeheuerlichkeit dessen, was sie soeben getan hatte. Sie hatte ihrer Familie Trotz geboten und einen Narren aus dem Manne gemacht, der auf dem besten Wege war, einer der Mächtigsten im Königreich zu werden, und sie hatte überdies die Wünsche der Königin missachtet. Aber all dies schien unbedeutend zu sein neben dem Gedanken, dass sie Heywood nun wohl nie wiedersehen würde, nie wieder mit ihm lachen konnte, nie wieder seine Berührung spüren durfte. Und der einzige Grund für ihr Verhalten war die Furcht, Edmund könne recht haben mit seiner Behauptung, sie sei als Frau unzulänglich und unbefriedigend, und der Earl wolle sie nur wegen ihres Namen und ihres Vermögens freien.
    Zitternd schlang sie die Arme um ihren Körper, halb zum Trost und halb aus Kälte. Mit ihren vielen hohen Fenstern und ohne ein Feuer in den Kaminen an jedem Ende war die Galerie eisig kalt wie immer, außer im Hochsommer. Ich sollte wirklich lieber auf mein Zimmer gehen, dachte Seraphina. Ohne Zweifel würde auch die Mutter nach ihr suchen, und sie würde ihr lieber in ihrem warmen Schlafgemach gegenüberstehen als hier in Kälte und Dunkelheit. Vorsichtig öffnete sie die Tür und ging dann langsam mit gesenktem Kopf den Gang entlang. Erst als sie unmittelbar davor stand, bemerkte sie die hohe, schweigsame Gestalt in dem Tordurchgang.
    „Ich … ich dachte, Ihr seid gegangen“, sagte sie entsetzt und wich einen Schritt zurück. „Warum lasst Ihr mich nicht in Ruhe?“
    „Ich weiß nicht.“ Der Earl lachte ohne jede Heiterkeit. „Vielleicht weil ich es nicht fertig bringe, Euch Eurer eigenen Dummheit zu überlassen.“
    „Ich fürchte, das müsst Ihr dennoch“, erwiderte Seraphina mit belegter Stimme. „Und nun lasst mich vorbei.“
    Doch als sie weitergehen wollte, vertrat ihr Heywood den Weg. Herzschlag, Atem und Verstand schienen alle auf einen Schlag auszusetzen, als ihr bewusst wurde, dass sie sich ganz nahe waren, gefährlich nahe. Sie konnte seine Wärme spüren und den Hauch seines Atems erkennen, der sich mit dem ihren in der eiskalten Luft vereinte.
    Es wäre das Einfachste der Welt, ihn beiseite zu schieben oder sich umzudrehen und den Weg zurückzugehen, den sie genommen hatte. Heywood würde sie nicht mit Gewalt daran hindern, dessen war sie sich sicher. Aber er hatte es auch gar nicht nötig, zu solchen Maßnahmen zu greifen. Ihr eigener Körper hielt Seraphina gefangen, indem er ihrem Verstand den Gehorsam verweigerte. Die Minuten, in denen sie sich hätte entfernen sollen, streckten sich wie ein überdehnter Faden.
    Langsam und zart, als fürchte er, sie zu zerbrechen, tastete der Earl nach ihrem schmalen Kinn und hob ihr Antlitz zu sich empor.
    „Ihr zittert ja!“. Die Worte klangen fast wie eine Anklage, während Heywood besorgt Seraphina musterte.
    „Es ist kalt“, erwiderte sie heftig.
    „Kalt? Wirklich?“ Der Earl verzog den Mund. „Das hatte ich gar nicht bemerkt. Aber ich bemerke ohnehin nicht viel, wenn Ihr in meiner Nähe seid, außer dass Eure Haut wie Feuer zu brennen beginnt, wann und wo immer ich sie berühre …“
    Seraphina stöhnte leise auf, als er mit dem Daumen sacht über ihre Lippen strich und dann über das Kinn. Es war nur eine winzige, flüchtige Liebkosung, aber sie löste in ihr ein neues verwirrendes Gefühl sinnlicher Erregung aus. Plötzlich wurde alles zur Liebkosung, von dem Streifen der seidenen

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