HISTORICAL EXCLUSIV Band 23
Unterröcke über ihren Schenkeln bis zu dem Kratzen des leinenen Mieders an ihren empfindsamen Brüsten. Es war aufreizend, beinahe nicht zu ertragen. Sie wollte, dass es aufhörte … oder … sie wusste nicht weiter. Alles andere lag außerhalb ihrer Kenntnis und Erfahrung. Dennoch bewegte sich ihr Körper unbewusst weiter auf Heywood zu, oder zog er selbst sie näher an sich? Seraphina konnte es nicht sagen … und es war ihr auch gleichgültig.
„Vertraut mir … heiratet mich …“ Die geflüsterten Worte zerstörten die Verzauberung.
„Ich kann nicht!“ Sie trat zurück und schuf wieder einen ausreichenden Abstand zu Heywood. „Ich bin keine Frau für Euch. Ihr verschwendet Eure Zeit … und Eure Geschicklichkeit!“
„Offensichtlich!“ Mit kaltem Spott blickte er sie an. „Die einzige Verschwendung ist, dass Ihr mir nicht zuhört! Glaubt Ihr denn wirklich, dass man Euch erlauben wird hierzubleiben, vergraben auf dem Lande, und zu tun, was Euch beliebt? Wenn Ihr mich abweist, werden andere kommen.“
„Die ich ebenfalls abweisen werde.“
„Ihr werdet wohl kaum die Wahl haben.“
„Warum?“, fragte Seraphina, beunruhigt von seinem bedrohlichen Ton.
Einen Augenblick lang betrachtete der Earl nachdenklich ihr Gesicht und seufzte dann ungeduldig. „Grund genug ist schon, dass Ihr eine reiche Erbin und mit der Königin verwandt seid. Was glaubt Ihr, wie lange man Euch gestatten wird, unverehelicht zu bleiben?“, sagte er barsch. „Eure Mutter hat Euch ja bereits angedroht, Euch bei Nacht und Nebel aus dem Haus zu jagen.“
„Meine Mutter sprach im Zorn. Niemals würde mich meine Familie zu einer Verbindung zwingen, die ich nicht wünsche“, entgegnete Seraphina und versuchte verzweifelt, sich selbst wie auch Heywood von der Richtigkeit dieser Behauptung zu überzeugen.
„Wirklich nicht? Nicht einmal um der Gunst der Königin willen?“ Der Earl ließ nicht locker. „War Sherard denn Eure eigene Wahl?“
Seraphina senkte wortlos den Kopf. Sie hatte Edmund Sherard geheiratet, weil ihr der Vater erklärt hatte, es sei notwendig, um die Mutter vor Mary Tudors Ungnade zu bewahren, denn Lady Katherine hatte sich nie bemüht, ihre Sympathien für den Protestantismus zu verbergen ebenso wie ihre Abneigung gegenüber dem alten Glauben.
„Ich dachte es mir …“ Heywood schüttelte unmerklich den Kopf. „Also, gebraucht Euern Verstand und überlegt, wer wohl der nächste Bewerber sein könnte, wenn es Euch gelingt, mich abzuweisen. Der alte Westliffe hält nach einer neuen Herzogin Ausschau, denn die letzte starb an der Lustseuche, die sie von ihm bekam. Oder vielleicht Mortimer. Ich hörte, er sei an Euch interessiert.“
„Mortimer!“ Erschrocken hob Seraphina den Kopf.
„Ja, Mortimer.“ Heywood verzog den Mund, als er ihren entsetzten Blick bemerkte. „Seine letzte Gemahlin zog den Freitod einem weiteren Zusammenleben mit ihm vor. Man sagt, er könne seine Lust nur befriedigen, wenn er dabei Schmerzen verursacht.“ Er lächelte höhnisch. „Aber vielleicht findet Ihr eine solche Aussicht aufregend, da die Ehe mit Sherard so langweilig für Euch war, dass Ihr einen Stallbur…“
„Das glaubt Ihr von mir?“ Seraphinas Stimme brach. „Und haltet dennoch um meine Hand an! Wen verachtet Ihr eigentlich mehr? Euch selbst oder mich?“
„Oh, in jedem Falle mich selbst, Mylady.“ Der Earl lachte rau. „Daran solltet Ihr nie zweifeln.“
Seraphina blickte ihn, verwundert über das Ausmaß seiner Bitterkeit, an. „Also warum dann?“
„Weil mir genauso wenig eine Wahl bleibt wie Euch“, knirschte Heywood. „Die Königin hat mir befohlen, Euch zu heiraten, so wie Eure Familie Euch befiehlt, mich zum Ehegemahl zu nehmen.“
„Die Königin …“
„Ja, die Königin“, erwiderte der Earl trocken und beobachtete Seraphina dabei scharf. „Und Ihr würdet gut daran tun, Ihren Wünschen Folge zu leisten.“
„Ist es Verrat, wenn ich mich weigere zu heiraten? Was wird sie tun, wenn ich Euch abweise?“, brauste Seraphina auf. „Wird sie mir den Kopf abschlagen lassen? Das sollte mich nicht abschrecken. Eine Ehe dauert ein ganzes Leben, und eine Enthauptung geht zumindest schnell.“
„Nur wenn die Axt scharf genug ist“, versetzte Heywood, der sehr bleich geworden war. „Und Ihr solltet keinen Scherz damit treiben. Denkt daran, wer Elizabeth gezeugt hat. Die Tudor sind eine gefährliche Sippe, wenn man ihnen in die Quere kommt.“
„Ich weiß.“ Seraphina schluckte
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