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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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Ausdruck in Seraphinas Gesicht.
    „Ja, ein Mönch“, zischte sie wütend, „und überdies einer, der sein Gelübde achtete!“
    „Wie kam es denn, dass er Euer Lehrer wurde?“, forschte Heywood unbefangen und ohne ihren Zorn zu beachten.
    „Mein Vater entdeckte ihn halb verhungert am Straßenrand, nachdem König Heinrich die Klöster hatte schließen lassen. Er hatte seit seiner Kindheit in dem Konvent gelebt und fand sich in einem weltlichen Leben nicht zurecht.“
    Der Earl wandte den Blick zu Lord Carey. „Ihr gabt ihm also aus Mitleid eine Zuflucht in Euerm Hause?“
    „Und aus Respekt“, ergänzte Lord Carey mit fester Stimme. „Er war ein sehr gelehrter Mann und zudem ein vorzüglicher Illustrator.“
    „Du bist geradezu töricht in deiner Nachsicht, Henry. Der Mann war weiter nichts als ein Schnösel im Mönchsgewand“, wetterte Lord Musgrave.
    „Schon möglich. Aber die Bücher, die er für mich geschaffen hat, werden noch sorgfältig bewahrt werden, wenn wir beide, du und ich, schon längst in Staub zerfallen sind, Tom“, erwiderte Henry Carey gelassen und unbeeindruckt von der Beschreibung seines Charakters, die sein Schwager gerade abgegeben hatte.
    „Bücher! Pah! Du brauchst keine Bücher, die an dich erinnern, sondern Enkel! Hör gut zu, Seraphina! Es wird Zeit, dass dich ein richtiger Mann ins Bett holt und nicht so ein Milchbart wie Sherard.“
    „Gewiss, Onkel“, stieß Seraphina hervor und spürte dabei den abschätzenden Blick des Earls. Doch sie wurde jeder weiteren Erörterung dieses Themas durch den Eintritt von David Hart, dem Verwalter, enthoben. Der Mann war eilig eingetreten, ohne eine Antwort auf sein Klopfen abzuwarten.
    „Lord Carey!“
    „Was ist, Davey?“
    „Ein Bote aus Hatfield ist eingetroffen, Mylord … Sir Edward Grey.“
    „Aus Hatfield?“ Der Earl erhob sich. „Schickt ihn herein, Mann, sofort!“ Dann wandte er sich entschuldigend an Lord Carey. „Pardon, Mylord, ich habe …“
    „Schon gut, Lord Heywood. Ich teile Eure Unruhe.“
    Der Bote, der jetzt in den Lichtkreis des Kaminfeuers trat, war bedeckt mit dem Staub und dem Schmutz der Landstraßen. „Mylords“. Grüßend neigte er den Kopf vor den drei Männern, die ihn erwartungsvoll anblickten.
    „Die Königin ist tot, Mylords. Lang lebe die Königin! Lady Elizabeth … ich meine, die Königin“, verbesserte er sich hastig, „hat mich beauftragt, Euch diese Nachricht auf dem schnellsten Wege zu überbringen, Mylord Heywood.“ Er griff in die Ledertasche, die an seinem Gürtel hing, und zog ein gefaltetes Pergament hervor. „Und ich soll Euch ausrichten, Ihr möget unverzüglich nach Hatfield kommen.“
    Der Earl brach das Siegel und überflog das Schreiben. Während er die Botschaft entzifferte, runzelte er die Stirn und wandte sich dann kurzerhand an Lady Katherine. „Ich bitte um Entschuldigung für die Ungelegenheiten, die ich Euch bereite, Mylady, aber ich muss noch heute Abend aufbrechen.“
    „Es bedarf keiner Entschuldigung, Mylord. Davey, sage den Mädchen, sie sollen alles für die Abreise des Earls vorbereiten, und sorgt dafür, dass der Reiseproviant für ihn zurechtgemacht wird.“
    Lady Katherine lächelte gnädig, und nur Seraphina bemerkte ihre Enttäuschung, die nur zu verständlich war, denn bis jetzt hatte es noch keinen formellen Antrag von Seiten des Earls gegeben. Nun sah es sogar so aus, als würde es auch in Zukunft nicht mehr dazu kommen. Nach der Thronbesteigung durch Elizabeth Tudor würden sich die heiratsfähigen Erbinnen um Heywood drängen. Weshalb also sollte er weitere Mühen an ein Mädchen verschwenden, das er für eine Dirne hielt und das sich obendrein noch widersetzte? Dieser Gedanke hätte Seraphina eigentlich erfreuen müssen, denn es war genau das, was sie beabsichtigt hatte. Warum aber spürte sie dann eine so schmerzhafte Leere in ihrem Herzen bei dem Gedanken, dass er irgendeine andere zur Frau nehmen würde? Nach ihren Erfahrungen mit Edmund wusste sie doch, dass eine Ehe nichts war, worum man jemanden beneiden musste. Und wenn der Earl erst Mayfield verlassen hatte und sie nicht länger seine störende Gegenwart ertragen musste, würde auch diese merkwürdige Benommenheit verschwinden und sie würde Gott dafür danken, dass er ihr einen weiteren liebeleeren Ehebund erspart hatte.
    Währenddessen hatte der Earl mit finsterer Miene das Pergament wieder zusammengefaltet. Cecils Anweisungen waren kurz und klar gewesen. Es gab also nur einen Weg, um

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