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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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ganzen Saal folgen würden wie bei ihr. Ich habe solche Angst, Bess, solche große Angst, dass es wieder so werden wird wie bei Edmund … dass er mich nicht haben will …“
    „Ihr? Angst?“ Bess schnaubte verächtlich. „Seit wann hat eine Carey Angst? Und wann hätte sie jemals kampflos etwas aufgegeben, das sie haben wollte? Wollt Ihr etwa sagen, dass Ihr seine Aufmerksamkeit nicht von diesem käsebleichen Eiszapfen ablenken könnt!“
    „Es geht nicht um die Art, wie er sich ihr gegenüber verhält, sondern darum, wie er mich behandelt. Er ist so zurückhaltend zu mir, so sehr auf Abstand bedacht.“
    „Daran ist nur sie schuld!“ Bess war sehr ärgerlich. „Sie versucht, ihn zu umgarnen, und will Euch damit eins auswischen!“
    „Nein, sie kann nichts dafür. Sie hat mir gesagt, wie sehr seine Aufmerksamkeit sie in Verlegenheit bringt …“
    „Und das habt Ihr geglaubt?“ Wieder schnaubte Bess geringschätzig. „Eure Dankbarkeit ihr gegenüber hat offensichtlich Eure Urteilsfähigkeit beeinträchtigt.“
    „Wie kann ich ihr denn nicht dankbar sein? Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte Edmund mich umgebracht …“
    „Ah, bah, wenn sie nicht gewesen wäre, wäre es gar nicht erst so weit gekommen!“, schimpfte Bess. „Ich höre sie noch, wie sie Tag für Tag ihr Gift verspritzt hat, süß und sanft wie Milch und Honig! Die arme Seraphina, sie kann doch nichts für ihr leichtfertiges Wesen … es ist doch nicht ihre Schuld, dass man sie zur Ketzerin erzogen hat … junge Menschen sind nun einmal eitel und selbstgefällig …“
    „Sie hat doch nur versucht, mich vor seinem Zorn zu beschützen.“
    „Ich glaube eher, sie hat versucht, ihn noch mehr anzustacheln!“
    „Ach, das ist doch lächerlich!“ Seraphina bemühte sich, ihren Worten einen entschiedenen Tonfall zu geben und die Zweifel beiseite zu schieben, die mit den Erinnerungen an Sherard House plötzlich in ihr aufgestiegen waren. „Warum hätte sie mir denn etwas Böses wünschen sollen?“
    „Weil sie gefürchtet hat, ihr Vetter würde Euch eines Tages vielleicht mehr lieben als sie. Sie war eifersüchtig! Da sie sein Bett nicht teilen konnte, hatte sie sich geschworen, dass das auch keine andere Frau tun sollte … darum wette ich!“
    „Bess! Das ist ja grotesk! Sie sind miteinander verwandt.“ Ohne es zu wollen, protestierte Seraphina auf das Heftigste, denn sie konnte es nicht ertragen, die Wahrheit einer solchen Behauptung auch nur in Betracht zu ziehen.
    „An Euerm Hochzeitstag habe ich gesehen, wie sie ihn küsste, und das war nicht der Kuss einer Verwandten!“
    „Jetzt ist es aber genug! Sie war meine Freundin, und ich verdanke ihr mein Leben. Ich will nichts mehr dergleichen hören. Nun hilf mir aus diesem Gewand. Ich kann vor morgen die Trauerkleidung nicht ablegen.“
    „Wie Ihr wünscht, Mylady“, erwiderte Bess mürrisch.
    Seraphinas Miene verdüsterte sich noch mehr, als Bess ihr das schwarze Samtkleid überzog. Beim Himmel, sie war dieses öden Schwarz so müde, selbst wenn es ihrer Haut eine durchsichtige Helligkeit verlieh und die goldene Röte ihres Haares noch unterstrich! Sie wollte den Earl mit ihrer Erscheinung verwirren, wollte, dass er nur noch Augen für sie hatte. Aber wenigstens durfte sie von morgen an die Trauerkleidung beiseite legen.
    Morgen. Morgen würde sie seine Frau sein, sein Bett teilen … wenn er es wünschte. Gestern Abend war sie beim Tanzen gestolpert und beinahe in seine Arme gefallen. Aber er hatte sie weggestoßen, als sei sie von der Pest befallen. Es schien beinahe, dass er um keinen Preis ihre Nähe wünschte. Genau wie Edmund. Wenn die zweite Hochzeitsnacht so werden sollte wie die erste …
    „Nein!“ Plötzlich überwältigte sie die Furcht. Sie wandte dem Spiegel den Rücken, sank auf ihr Bett und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Die kalten Leinentücher des großen Bettes ließen die Haut fast erstarren, als die lachenden Frauen Seraphina darin eingewickelt hatten. In all den Aufregungen der Hochzeitsfeierlichkeiten hatte niemand daran gedacht, sie anzuwärmen. Seraphina lehnte an den gestickten Kissen und bemühte sich, über die Scherze und die Beruhigungsversuche der Frauen zu lächeln, während sie zugleich starr geradeaus blickte. Sie war viel zu verlegen, um ihren neuen Gemahl anzusehen, der neben ihr unter männlichem Gelächter und schlüpfrigen Bemerkungen ebenfalls entkleidet und ins Bett gepackt wurde.
    Erst als man sie endlich allein gelassen hatte,

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