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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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Küsse haben kann.“
    „Robin …“ In der Stimme seiner Schwester lag eine deutliche Warnung. „War das eben sehr klug? Richard kommt genau auf uns zu.“
    „Nein, nicht klug, aber sehr süß“, erwiderte Dudley und lachte Seraphina schalkhaft an. „Da es mich aller Wahrscheinlichkeit nach das Leben kosten wird, Mylady, könntet Ihr mir eigentlich noch einen Kuss gewähren.“
    „Das denke ich nicht.“ Seraphina zwang sich zu einem Lächeln, während sie beobachtete, wie der Earl Pavanne jetzt zu einem leichten Galopp antrieb. Robin Dudley hatte sie geküsst, und es hatte sie weniger berührt als ein Blick aus Heywoods braunen Augen. Sollte es denn wirklich so sein: Sie selbst hoffnungslos in seinem Bann, während er nach Belieben mit anderen schäkerte? Niemals! Niemals, solange noch ein Atemzug in ihr war!
    „Ich bin auch nicht der Meinung“, sagte der Earl mit gefährlich gedämpfter Stimme, als er Pavanne neben Seraphina anhielt. „Es scheint mir, du hast vergessen, dass Lady Sherard meine Gemahlin sein wird, Robin.“
    „Eigentlich dachte ich, Ihr seid es, der das vergessen hat“, sagte Seraphina mit honigsüßer Stimme, noch ehe Robin Dudley antworten konnte.
    „Das ist etwas ganz anderes …“, erwiderte Heywood schroff.
    „Wieso? Weil Ihr ein Mann seid?“
    Der Earl seufzte schwer und warf einen Blick von Robin zu seiner Schwester. „Könntet Ihr uns vielleicht einen Augenblick allein lassen?“
    „Natürlich.“ Mary warf Seraphina einen schnellen, mitfühlenden Blick zu und winkte ihren Bruder zu sich. „Komm, Robin, ehe du noch weiteren Ärger verursachst. Deine Braut trägt keine Schuld daran, Richard“, fügte sie im Wegreiten hinzu.
    Nachdem die beiden sich entfernt hatten, blickte der Earl Seraphina aufmerksam an. „Nun? Habt Ihr mir nichts zu sagen?“
    „Habt Ihr denn etwas zu sagen?“
    „Nur, dass es mir leidtut. Ich wollte Euch nicht betrüben.“
    „Nun, warum dann …“
    „Narrheit“, sagte Heywood unvermittelt. „Es bedeutete mir nicht mehr als Euch dieses da.“
    Seraphina schoss das Blut ins Gesicht, als der Earl sich nach vorn neigte und mit seinen Fingern flüchtig die Stelle an ihrer Wange streifte, die Robin Dudley geküsst hatte.
    „Woher wollt Ihr wissen, dass mir das so wenig bedeutet hat?“, fragte sie, verärgert über seine Sicherheit.
    „Ich habe es Euerm Gesicht angesehen …“ Er zuckte die Schulter. „Zum Glück für Robin …“
    „So.“ Seraphina senkte den Blick und wünschte sich dabei, der Earl möge sie nicht immer so leicht durchschauen.
    „So verzeiht Ihr mir also?“
    „Ich denke schon“, erwiderte Seraphina langsam und schaute Heywood dabei wieder an. „Aber nur unter einer Bedingung.“
    „Und die wäre?“, fragte der Earl vorsichtig.
    „Dass Ihr nie wieder auf Bäume klettert. Ich dachte, ich müsste sterben.“ Es war nicht das, was Seraphina beabsichtigt hatte zu sagen, und ihre Stimme zitterte bei den letzten Worten.
    „Ich ebenfalls.“ Heywood lachte plötzlich, und seine Augen glänzten warm und hell. „Wenn auf nichts anderes … darauf habt Ihr mein Wort. Und …“ Er unterbrach sich und wurde wieder ernst. „Und ich danke Euch für Eure Sorge. Es ist mehr, als ich verdiene.“
    „In der Tat.“ Seraphina lächelte etwas mühsam.
    „Ihr solltet mir aber nicht zustimmen!“ Wieder lachte er. „Doch ich fürchte, Ihr habt recht.“
    „Und ich weiß es sogar!“ Mary Sydney war auf ihrem kastanienbraunen Wallach zu ihnen zurückgekehrt und hielt neben ihnen an. „Da Ihr wieder Frieden geschlossen habt, kommt Ihr nun mit und helft uns, Mistelbüsche zu suchen? Robin sieht immer den Wald vor lauter Bäumen nicht.“
    „Hin und wieder geht es mir genauso“, erwiderte der Earl halblaut, während die Rosse dem Walde zu trabten. „Hin und wieder …“

9. KAPITEL
    Seraphina gähnte hingebungsvoll, während Bess die letzte Hand an ihr Gewand aus rostrotem Samt und zimmetfarbener Seide anlegte. Elizabeth Tudor schien mit einem Minimum an Schlaf auszukommen und erwartete von ihren Höflingen dasselbe. Die letzten neun Tage waren eine einzige hektische Aneinanderreihung von Banketten, Maskenbällen und Jagdausflügen gewesen, und nun hatten die Weihnachtsfeierlichkeiten ihren beinahe fieberhaften Höhepunkt erreicht. Wieder gähnte Seraphina und überlegte sich dabei, woher die Königin nur die Kraft nahm, um tagsüber zu jagen, die Nächte durchzutanzen und außerdem noch den Staatsgeschäften nachzukommen.
    „Ich

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