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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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verweigert? Hat er Euch deshalb geschlagen?“, fragte der Earl ruhig und stellte das Glas auf den Tisch zurück.
    „Verweigert?“ Seraphinas Lachen klang mehr wie ein Schluchzen. „Ich habe ihn gebeten, bei mir zu liegen wie ein Ehemann bei seinem Weibe!“ Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie spürte, wie sie über ihre Wangen liefen und heiß und salzig auf ihren Lippen lagen. Sie konnte sie ebenso wenig zurückhalten wie die bedrückende Wahrheit, die jetzt aus ihr hervorbrach. „Ich glaubte, wenn wir ein Kind hätten, würde alles besser werden … er würde sich freuen. Wir waren bereits ein Jahr verheiratet, und er hatte sich mir noch nie genähert. Die ganze Zeit war er nur immer ärgerlich auf mich gewesen. Da schlug mir Grace vor, mich zu schminken und ein betörendes Parfüm zu benutzen und in sein Schlafzimmer zu gehen. Sie lieh mir ein Seidengewand, das er an ihr so bewundert hatte. Doch als er mich sah, wurde er zornig. Ich versuchte zu fliehen, aber er ließ mich nicht los. Und dann hörte er nicht mehr auf, mich zu schlagen, nannte mich eine Hure … und niemand kam mir zu Hilfe …“
    „Still, Sera, Liebling. Es ist doch alles vorbei.“
    Sera. Seit Jahren hatte niemand mehr sie so genannt. Der Kosename ließ ihre Tränen noch heftiger fließen, als der Earl seine Arme um sie schlang.
    „Nein, es ist nicht vorbei!“, schluchzte sie und versuchte, sich zu befreien. „Gestern wart Ihr bei ihr … nachdem … und ich wünschte, ich hätte Euch nie kennengelernt …“
    „Das ist doch nicht wahr!“ Heywood stützte seine Hände neben ihrem Kopf auf das Kissen und zwang Seraphina auf diese Weise, ihn anzusehen. „Worüber, zum Teufel, glaubt Ihr, habe ich heute morgen gesprochen?“
    „Warum seid Ihr dann gestern Abend zu ihr gegangen? Und warum habt Ihr heute mit ihr getanzt anstatt mit mir, heute, an diesem so wichtigen Abend!“
    „Ich … ich kann Euch das nicht erklären“, sagte der Earl ratlos. „Noch nicht. Vertraut mir doch, Sera, bitte. Es gibt gute Gründe für alles, was ich getan habe, und mein einziger Wunsch ist, dass ich Euch nicht weiterhin so weh tun muss, wie es bisher geschehen ist.“
    „Dann macht mich zu Eurer Frau“, sagte Seraphina leise und barg ihren Kopf an seiner Schulter. „Ich bitte Euch …“
    „Nein …“ Er schloss seine Arme enger um sie, und seine Stimme war heiser vor innerer Qual. „Nicht heute Nacht, nicht auf diese Weise … und nicht, wenn ihr verärgert seid und ängstlich. Ich kann Euch auch nicht versprechen, dass ich ab morgen nichts mehr mit Mistress Morrison zu tun haben werde. Wenn es heute Nacht geschieht, werdet Ihr mich wirklich noch hassen.“
    „Wo liegt denn der Unterschied?“ Seraphina schluchzte leise an seiner Brust. „Gestern hattet ihr nicht solche Bedenken.“
    „Gestern … das war ein Fehler … ich war total verrückt.“
    „Ein Fehler!“ Seraphina hob ihr tränenüberströmtes Gesicht und blickte ihn ungläubig an. „Wie könnt Ihr nur so etwas sagen?“ Wie von Sinnen schlug sie auf ihn ein. „Ich hasse Euch …“
    „Nein, das tut Ihr nicht“, sagte der Earl müde und wiegte sie in seinen Armen, während sie von heftigem Schluchzen geschüttelt wurde. „Ihr glaubt es nur, weil Ihr gekränkt seid und außerdem zu viel Wein getrunken habt. Nun legt Euch neben mich und schlaft. Morgen sieht alles anders aus.“
    „Ich will nicht. Ich kann nicht schlafen“, widersprach Seraphina mit heiserer Stimme.
    „Psst, psst …“, beruhigte sie der Earl, während er sich an ihrer Seite niederlegte. „Kommt her.“ Unhörbar seufzte er, als sich Seraphina schroff von ihm abwandte. „Ich habe zwar erklärt, dass heute keine Nacht für die Liebe ist. Doch ich habe kein Wort davon gesagt, dass ich Euch nicht in meinen Armen halten möchte.“
    Einen Augenblick lang lag Seraphina steif wie ein Stock, als Heywood seine Hand unter ihre Hüfte schob. Dann drehte sie sich, immer noch leise weinend, wieder zu ihm um und kuschelte sich in seine Arme, denn sie wusste, dass dort Sicherheit war und Trost.
    Der Earl hielt sie schweigend und bewegungslos fest, bis sie sich in den Schlaf geweint hatte. Erst dann legte er Seraphina bequemer in die Kissen und suchte auch für sich eine bessere Lage. Seufzend starrte er in den reich verzierten Himmel über dem Bett. Noch eine Woche, hatte Cecil gesagt, eine Woche und nicht mehr. Eine Woche blieb ihm noch um zu beweisen, dass sein Verdacht begründet war, sonst wurde das Mädchen in

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