HISTORICAL EXCLUSIV Band 23
Bewusstsein verloren habt.“ Elise hatte sich wieder gefasst, und ein belustigter Ausdruck trat in ihre Augen. „Kopfwunden bluten stark, aber wenn nur die Haut verletzt ist, sind sie selten tödlich.“
„Habt Dank für Euren freundlichen Trost“, entgegnete Adam etwas gereizt, weil er sich durchschaut fühlte. Ihm entging nicht, dass sein Unmut sie nur noch mehr erheiterte. „Ich werde jetzt gehen.“
„Ich bitte um Verzeihung, Seigneur. Es war nicht meine Absicht, Euren Mannesstolz zu kränken“, sagte sie verdächtig sanft. „Lasst uns von etwas anderem sprechen. Ich frage Euch, was wird jetzt mit uns geschehen?“
„Es steht Euch frei zu tun, was Euch beliebt, Madame.“
Aus der Ferne waren die Rufe von Soldaten zu hören, die auf Plünderungen erpicht waren.
„Bitte, Mylord, wie lange wird es dauern, bis ein nicht so ritterlicher Engländer wie Ihr in dieses Haus stürmt und meiner Herrin Gewalt antut? Bevor Ihr die Besinnung verlort, sagtet Ihr, sie könnte mit Euch gehen. Hattet Ihr nicht die Absicht, sie zu irgendeinem Zufluchtsort zu begleiten, wo sie in Sicherheit sein würde, Sir Adam?“
Adam wandte sich von dem Zwerg ab und begegnete nun Elise de Vires flehendem Blick.
Er war so darauf bedacht gewesen, der Wirkung dieser grünen Augen zu entfliehen, dass er in der Tat den Vorschlag vergessen hatte, den er ihr gerade vortragen wollte, als er ohnmächtig wurde. Ein leises Misstrauen regte sich wieder in ihm eingedenk ihrer herausfordernden Worte, die so ganz anders gewesen waren, als ihr flehentlicher, vertrauensvoller Gesichtsausdruck in diesem Augenblick. Vergiss nicht, dass sie der Feind ist , ermahnte er sich.
„Ich hatte lediglich vor, Euch meine Begleitung zu einer Zufluchtsstätte anzubieten, Madame. Gewiss kennt Ihr eine Kirche oder ein Kloster, wo Ihr in Sicherheit sein würdet?“
„L’Abbaye aux Dames, das Trinitatis-Kloster, ist in den Händen Eures Duke of Clarence“, erinnerte sie ihn.
Das Nonnenkloster, ursprünglich von Matilda, der Gemahlin von William dem Eroberer, gegründet, lag außerhalb der Stadtmauern und war von dem Duke zu seinem Hauptquartier gemacht worden.
„Die Nonnen sind immer noch dort“, erklärte er. „Seine Gnaden hat nur einige der größeren Räume beschlagnahmt.“
„Würdet Ihr mich dann bitte dorthin bringen, Sir Adam? Zweifellos wird man auch eine Arbeit für meinen Diener Gilles finden.“
Adam kämpfte mit sich selbst. Ihre Schwierigkeiten sind nicht deine , sagte er sich. Aber sie hat dir geholfen! Nein, wie hätte sie dir etwas antun können, solange Harry in der Nähe war? Leicht, nachdem Harry nach unten gegangen war und du immer noch bewusstlos und hilflos dalagst . Er verlor den Kampf gegen sich selbst. Außerdem musste er sowieso dem Duke Bericht erstatten, da er Clarences Vasall war, und vermutlich würde er ihn dort finden. Indem er seinen Entschluss damit rechtfertigte, dass er lediglich eine ritterliche Pflicht erfüllte und zweifellos Madame Elise de Vire nie wiedersehen würde, sobald er sie der Äbtissin überstellt hatte, sagte er: „Nun gut, macht Euch bereit, dann werde ich Euch zum Kloster bringen.“
„Oh, ich danke Euch, Sir Adam! Der Herr im Himmel wird Euch Eure Güte vergelten!“
Sekundenlang dachte er, sie würde seine Hand küssen, und rettete sich in Schroffheit. „Schick meinen Knappen zu mir“, befahl er dem Zwerg, „und dann hilf deiner Herrin, ihre Habe zu bündeln.“
Elise spürte die Blicke des Ritters, die ihr folgten, während sie sich im Zimmer umherbewegte und Kleidungsstücke aus dem Schrank holte und zusammenfaltete. Dann brachte sie aus der Tiefe des Schranks ein Kästchen zum Vorschein, das ihren bescheidenen Vorrat an Münzen und die Granatbrosche enthielt, die Aimeri ihr geschenkt hatte. Sie legte alles in eine kleine eisenbeschlagene Truhe am Fuße des Bettes und wandte sich dann wieder Sir Adam zu.
„Könnte Euer kräftiger junger Knappe diese Truhe wohl für mich tragen, Mylord?“, fragte sie mit einem gewinnenden Lächeln.
„Ich bin überzeugt, er würde nicht wollen, dass eine Dame ohne ihre Habe auskommen muss, besonders, wenn Ihr vor ihm in dieser Weise mit den Wimpern klimpert, Madame“, entgegnete Adam trocken und mühte sich, seinen zweiten Metallhandschuh ohne die Hilfe seines Knappen anzulegen. „Und bitte, ich bin kein Lord, sondern nur ein Ritter. ‚Sir Adam‘ genügt.“
Elise unterdrückte eine scharfe Antwort und sagte stattdessen: „Ich wollte Euch
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