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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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meinen königlichen Bruder um Gnade, wenn er des Weges kommt! Was haltet Ihr von diesem Halsschmuck? Er würde Mavis’ Hals ganz reizend zieren, nicht wahr? Und sie vielleicht im Bett zu noch größeren Geschicklichkeiten ermuntern?“ Clarence bezog sich auf seine neueste Mätresse, eine wohlgerundete Witwe eines der wenigen englischen Ritter, die vor zwei Jahren in der Schlacht bei Agincourt gefallen waren.
    „Zweifellos, Your Grace.“
    Clarence blickte auf. „Ihr seid mächtig trüben Sinnes für einen Mann, der den ganzen Nachmittag mit einer ansehnlichen Französin getändelt hat, wie ich von Tom Barrington hörte. Was ist mit Euch? War sie Euch nicht gefällig? Ihr seid einer der Eroberer, Saker – nehmt Euch, was Ihr haben wollt.“
    Der zweitgeborene Sohn des verstorbenen Henry IV besaß die gleichen äußerlichen Vorzüge wie sein königlicher Bruder, aber im Gegensatz zu Henry keinerlei Maß und Selbstdisziplin. Schon jetzt machte sich seine Vorliebe für gutes Essen in einem dicker werdenden Bauch und einem Ansatz zu Hängebacken bemerkbar. Sowohl seine wie auch Henrys Heldentaten bei der Weiblichkeit waren legendär gewesen, bevor Henry König wurde. Kaum hatte er den Thron bestiegen, wurde Henry ein ernster Mann, der sich ganz seinem Königtum widmete, während Clarence kaum Grund sah, seine Lebensweise zu ändern.
    Adam vermochte Clarences Worte nicht übelzunehmen, denn wie üblich wurden diese von einem charmanten Lächeln begleitet, und unwillkürlich lächelte Adam zurück.
    „Ich fürchte, der Bericht meines Erfolgs bei besagter Französin wurde reichlich übertrieben, Euer Gnaden“, erwiderte er etwas zerknirscht. „Es ist wohl wahr, dass ich in ihrem Bett erwachte – aber nur, weil ich auf ihrer Türschwelle ohnmächtig wurde wie eine liebeskranke Jungfrau.“
    „Was Ihr nicht sagt! Ich wollte es nicht glauben, als der Junge mir erzählte, dass sie Euch nach oben tragen mussten! Habt einen Schlag auf den Kopf bekommen, ist es nicht so? Ein Glück, dass Ihr einen so harten Schädel habt! Nun, wie dem auch sei, geht nur zurück zu Eurer Französin. Wie ich höre, ist sie recht ansehnlich – wenn man Rothaarige mag. Ich für mein Teil bevorzuge blonde Frauen. Erzählt ihr, dass es ihre Schönheit war, die Euch die Besinnung verlieren ließ, und dass Ihr sie nicht vergessen könnt!“
    „Nein, das glaube ich nicht … Ich bin überzeugt, für sie bin ich nur ein weiterer englischer Teufel – mit einem geteilten Schweif und einem Pferdefuß!“ Er fügte nicht hinzu, dass die Französin mit dem zimtfarbenen Haar auch seinem Geschmack nicht entsprach. Es gab nur eine Frau für ihn, die goldblonde Anne – und sie konnte er nicht haben. „Außerdem bin ich zu erschöpft, um an ein Weib denken zu können.“
    „Nach einer Rast und einer guten Mahlzeit wird Euch eher danach zumute sein“, bemerkte der Herzog weise. „Vielleicht sehe ich sie mir mal an, wenn Ihr nicht geneigt seid. Eine Frau, die mir das Bett wärmt, wäre mir heute höchst willkommen! Sie wohnt am Marktplatz, sagte mir der Junge.“
    Adam hätte nicht erklären können, weshalb er plötzlich Ärger verspürte. Er war nicht prüde, aber es freute ihn, dem Herzog mitteilen zu können, dass er die Französin dort nicht mehr antreffen würde. „Ihr werdet das Haus leer vorfinden, Euer Gnaden. Ich habe sie zum Kloster begleitet, bevor ich zu Euch kam.“ Er fügte nicht hinzu, dass es sich um dasselbe Kloster handelte, in dem Clarence logierte, und mit etwas Glück würde der Herzog sie nie zu Gesicht bekommen, wenn sie sich in den Räumen der Nonnen versteckt hielt.
    Adam redete sich ein, dass er Elise de Vire lediglich die Belästigungen des Herzogs ersparen wollte. Nach ihren letzten schrecklichen Erfahrungen würde sie gewiss nicht darauf erpicht sein, eine Liaison mit dem verhassten Feind einzugehen.
    Clarence hob und senkte gleichmütig die Schultern. „Es gibt noch andere. Aber es wird spät. Lasst mich noch Wachposten für dieses Haus einteilen, und dann möchte ich, dass Ihr mich zum Mahl in den Gemächern meines königlichen Bruders begleitet. Henry hat mich ausdrücklich gebeten, Euch mitzubringen.“
    „Zum Essen … mit dem König? Aber Euer Gnaden, ich bin nicht angemessen gekleidet, um Euch zum König zu begleiten!“, protestierte Adam und deutete auf seine Rüstung.
    „Das macht nichts“, tat Clarence seinen Einwand mit einer Handbewegung ab. „Henrys Kammerdiener wird dafür sorgen, dass Ihr ein Bad

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