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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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zu gelangen oder eine andere sichere Zuflucht zu finden, und bereits nach einer Möglichkeit sucht, Euch zu benachrichtigen.“
    Adam trank seinen Wein. Er war nicht überzeugt. Allerdings, wenn Elise gestorben wäre, würde er es tief in seiner Seele fühlen, und er empfand keine trostlose Einsamkeit. Gib mir ein Zeichen, bat er und wusste selbst nicht recht, ob er Gott oder Elise darum bat.
    Während der Herbst verging, richtete die englische Armee sich auf eine längere Belagerung ein. Die mächtigen Kanonen schwiegen. Henry beabsichtigte, Rouen zu zermürben, nicht zu zerstören.
    Die französische Garnison unternahm tollkühne Ausfälle, in dem Versuch, die Blockade zu durchbrechen. Adam verbrachte Tag für Tag in voller Rüstung mit den übrigen Rittern in Alarmbereitschaft, um sofort die Franzosen zurückzuschlagen, die manchmal zu tausend Mann herausstürmten. Henrys Armee trieb sie jedes Mal erfolgreich hinter die Mauern zurück – aber nicht ohne Verluste. Die Franzosen legten Fußangeln aus, um unvorsichtige Engländer zu fangen, und jene, die erwischt wurden, mussten sterben. Sie wurden entweder lebendig in beschwerten Säcken in die Seine geworfen oder von der Schutzwehr in voller Sicht der Engländer aufgeknüpft.
    „Möge unser Herrgott ihn in die heißeste Ecke der Hölle verdammen!“, knurrte Henry und blickte wütend auf den höhnenden Henker, der an einem kalten grauen Tag eine solche Hinrichtung auf der Mauer ausführte. „Obgleich die Hölle ihm wie eine Sommerfrische erscheinen wird, wenn ich mit ihm fertig bin!“
    Es war eine Qual, hilflos zusehen zu müssen und zu wissen, dass sie nichts tun konnten, um ihre gefangenen Landsleute zu retten. Sie konnten lediglich ihren Tod rächen, indem sie französische Gefangene hinrichteten. Die Ritter und Edlen, die den König umringten, bissen die Zähne zusammen und starrten voller Schmerz auf den am Galgen pendelnden Körper.
    Der Henker, flankiert von Bogenschützen und Soldaten, hatte dem Hingerichteten gar nicht erst die übliche schwarze Kapuze über den Kopf gezogen. Plötzlich erkannte Adam in dem die Engländer verhöhnenden, beleibten blonden Mann denjenigen, der ihn durch die Straßen von Rouen verfolgt hatte, und das sagte er auch.
    „Wer ist er, Adam? Wir möchten seinen Namen wissen“, äußerte König Henry und schreckte Adam aus seinen Racheträumen auf.
    „Ich weiß es nicht, Sire.“ Adam nahm seinen Blick nicht von der verhassten Gestalt auf der Mauer. „Lasst mich nur wieder in die Stadt gehen, und ich werde nicht nur seinen Namen in Erfahrung bringen, sondern auch die Welt von ihm befreien. Ich verspreche Euch, er wird einen qualvollen Tod erleiden!“
    „Saker, Ihr lasst wohl nicht locker?“, bemerkte Thomas of Clarence, obgleich er verstand, weshalb sein Vasall unbedingt nach Rouen zurückgehen wollte.
    „Nein, das können Wir nicht erlauben“, sagte Henry. „Wir möchten nicht riskieren, Euch zu verlieren, Adam, und die verdammten Burgunder würden bloß einen anderen Henker wählen. Unsere Rache wird warten müssen.“
    Dann, ohne seine Männer zu warnen, was er vorhatte, legte Henry seine Hände wie einen Trichter vor den Mund und rief zu dem Burgunder hinauf: „Wie ist dein Name, Henker? Nenne ihn mir, wenn du es wagst!“
    Der große, grobschlächtige Kerl schien das höchst amüsant zu finden und brach in schallendes Gelächter aus. „Wieso, Henry“, rief er von der Schutzwehr herab, „brauchst du einen Henker? Hat keiner von den Männern in deiner Armee den Mut dazu?“
    Adam sah, wie König Henry blass wurde wegen dieser Vulgarität und Unverfrorenheit. Eine Ader trat auf seiner Stirn hervor. „Nein“, rief Henry zurück, „aber Wir möchten, dass du gerechten Lohn erhältst, wenn Wir die Stadt eingenommen haben!“
    Diese Drohung schien ihn nicht im Mindesten zu schrecken. „Es erscheint mir sicher genug, dir meinen Namen zu nennen – ich bin Alain Blanchard, Henry! Frag nur nach dem Hauptmann der Bogenschützen – falls du jemals in die Stadt kommst!“
    Adam, der ebenso wütend geworden war wie sein Monarch, konnte sich nicht länger zurückhalten. Er nahm seinen Helm ab und schrie: „Ich habe noch eine ältere Rechnung mit Euch zu begleichen, und so wird bedauerlicherweise nichts für Henry, König von England und Frankreich, übrig bleiben, das er hängen könnte, wenn ich mit Euch fertig bin, Blanchard.“
    Der Mann auf der Mauer richtete seinen Blick auf Adam. „Na so etwas, das ist doch der

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