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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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gestoßen, und niemand dort wird es kümmern, dass Ihr eine Dame seid – diejenigen, die noch am Leben sind.“
    „Schickt, wen Ihr wollt, aber geht jetzt“, sagte Elise dumpf und begann erst zu weinen, nachdem er die Tür hinter sich zugeschlagen hatte.

16. KAPITEL
    „Sir Adam! Harry hat mir erzählt, was dieser Schurke, dieser Halunke Blanchard gesagt hat! Mon Dieu , es ist furchtbar!“ Das äffchenähnliche Gesicht des Zwerges war tränenüberströmt, und seine Augen waren rot vom Weinen. In seinem Kummer hatte er offenbar vergessen, dass der Ritter ihm empfohlen hatte, außer Sicht zu bleiben.
    Adam, der in Gedanken noch bei der äußerst ungemütlichen Audienz bei König Henry war, erschrak über das schmerzverzerrte Gesicht von Gilles Le Petit. Er blieb stehen und legte dem kleinen Diener seine Hand auf die Schulter.
    „Ja, aber ich glaube kein Wort von dem, was er gesagt hat, und du solltest es auch nicht glauben.“
    „Nein, natürlich würde Madame nicht für einen Augenblick diesem Schweinehund erlauben, sie zu berühren, aber dass sie bei der Geburt Eures Kindes gestorben ist!“ Gilles brach erneut in Tränen aus.
    Jetzt kniete Adam vor dem Zwerg, legte ihm beide Hände auf die Schultern und schüttelte ihn leicht. „Gippety! Hör mir zu, Gippety! Ich glaube das nicht! Es ist eine Lüge.“
    Gippety sah ihn mit großen, in Tränen schwimmenden Augen an. „Ihr glaubt nicht …“
    „Nein, das tue ich nicht.“ Adam blickte Gilles fest an. „Er hat das nur gesagt, um mich zu verhöhnen und zu quälen, und dafür wird er teuer bezahlen, das verspreche ich dir. Ich denke jedoch, ich würde es fühlen, hier …“ Er legte seine Hand auf sein Herz. „Und da ich es nicht fühle, ist sie noch am Leben.“
    „Am Leben? Aber wo?“
    „Ich glaube, sie ist nicht mehr in der Stadt, Gippety. Sie ist fortgeritten und irgendwo in Sicherheit und wartet. Wir müssen Unserem Herrn vertrauen, uns zu helfen, sie zu finden.“
    Der Zwerg fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „ Oui , Sir Adam. Wie ich sehe, ist der Glaube nicht nur bei den Franzosen vorhanden“, murmelte er und lächelte leicht. „Aber Harry hat mir auch erzählt, dass Blanchards Verhöhnungen Euch beim König in große Schwierigkeiten gebracht haben.“
    Adam verzog seinen Mund in der Erinnerung. „Henry ist nicht sehr erfreut über mich, das ist wahr“, gab er zu, „nachdem dieser Schurke unter all den Lügen die Wahrheit ausgeplaudert hat, dass Elise die ganze Zeit über in Rouen war. König Henry ist kein Dummkopf – er konnte erraten, dass mein fehlgeschlagener Ausflug in die Stadt keiner wichtigen Erkundung diente, sondern ein Versuch war, meine geächtete Frau zu finden. Er hat sein königliches Missfallen darüber, dass er getäuscht wurde, überaus deutlich zum Ausdruck gebracht!“
    „Und wird er … wird er Euch bestrafen?“, fragte Gilles bange.
    „Nein. Er hat mir nur äußerst strikt verboten, etwas derartig Dummes noch einmal zu versuchen.“ Adam seufzte und stand auf. „Ich glaube, er weiß, dass ich schon gestraft genug bin, indem ich mit der Ungewissheit leben muss, keine Ahnung zu haben, wo Elise ist oder ob ich sie jemals wiederfinde.“
    Zwei Tage nach Blanchards Besuch wurde Elise durch lautes Hämmern an ihrer Tür geweckt. Sie sprang auf, immer noch halb im Schlaf und in die Decke gewickelt. Der Säugling neben ihr fing an zu weinen.
    Sie hätte nicht sagen können, welche Zeit es war. In diesen Tagen schlief sie, wann immer das Kind schlief, um ihre spärlichen Kräfte zu schonen. Und was gab es auch schon zu tun, außer an Essen zu denken und um Rettung zu beten.
    Als sie vorsichtig die Tür öffnete, schienen die blassen Strahlen der Dezembersonne auf das gegenüberliegende Gebäude. Eine Gruppe von Männern stand vor ihrer Tür.
    Ein Bürger mit Hängebacken trat vor und rollte eine Pergamentrolle auf. „Madame Elise de Vire?“
    Fröstelnd in dem kalten Wind, der um ihre nackten Fußgelenke strich, nickte Elise und drückte das in eine Decke gehüllte Kind fester an sich. Es würde für sie nicht von Vorteil sein, den Männern mitzuteilen, dass sie eigentlich Lady Elise Saker war.
    „Ihr seid nicht aus Rouen gebürtig, und Ihr kamt in diese Stadt vor weniger als einem Jahr?“ Es war eine bloße Formalität, denn das Komitee kannte die Fakten offensichtlich.
    Hinter den sechs vornehm gekleideten Bürgern sah Elise eine Kompanie Soldaten, von denen jeder eine Hellebarde trug, eine Handvoll

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