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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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zu helfen.“
    Sarah erwiderte seine Umarmung, meinte jedoch: „Für längere Gespräche bleibt uns im Moment keine Zeit. Wir müssen sehen, dass wir von hier fortkommen, bevor der Wächter, den ich gehen ließ, mit einer Horde Dragoner zurück sein wird.“
    Pastor Hollander nickte zustimmend. „Geht voraus, mein Kind. Ich folge Euch direkt nach.“
    „Es ist meine Schuld, Anthony. Ich hätte mehr Wachen aufstellen sollen.“ Oliver schlug seine Lederhandschuhe verärgert auf den Schreibtisch des Sheriffs. „Ich kann meine Dummheit selbst nicht verstehen.“
    Anthonys Stimme verriet nichts von der Enttäuschung, die er fühlte. „Lamentieren, mein lieber Oliver, bringt uns gar nichts. Was ist mit dem Mann, der gerade die Aufsicht hatte?“
    „Ich habe bereits nach ihm schicken lassen. Ah, da kommt er schon.“
    Die Tür ging auf, und ein nervös blickender Bursche im Alter von etwa zwanzig Jahren trat in den Raum. Den Blick gesenkt, meinte er schüchtern: „Ihr wolltet mich sprechen, Captain Kempthorne?“
    „Du hattest letzte Nacht die Aufgabe, den Gefangenen zu bewachen. Was ist geschehen?“ Oliver bemühte sich nicht, seinen Zorn zu verbergen, und das Gesicht des Jünglings lief feuerrot an.
    „Ich stand an dem mir zugewiesenen Platz, Captain“, stammelte er, ohne aufzublicken. „Ich habe meinen Posten keinen Moment verlassen, bis der Mann mich plötzlich bedrohte.“
    „Am liebsten würde ich dich erschießen lassen“, schrie Oliver wütend.
    Anthony stand auf und ging zu dem jungen Mann, um ihm eine Hand auf die Schulter zu legen. „Wie ist dein Name, Bursche?“
    „Tinker, Mylord. Clarence Tinker.“
    „Gut, Clarence.“ Die Stimme des Barons war ruhig und freundlich. „Wir müssen so viel wie möglich über diesen maskierten Räuber wissen. Meinst du, du kannst uns eine Beschreibung geben?“
    Tinker nickte heftig. „Ich konnte zwar sein Gesicht nicht sehen, aber er war sehr stark und ganz in Schwarz gekleidet wie der Teufel höchstpersönlich.“
    „Würdest du ihn als groß bezeichnen? Hast du irgendetwas von ihm gesehen? Seine Hände, sein Haar?“
    „Groß! Er war riesig. Sein Haar war ebenfalls schwarz, glaube ich.“ Der Jüngling machte eine Pause. „Es muss unter dem großen Filzhut versteckt gewesen sein. Und was seine Hände betraf … Ich glaube nicht, dass ich sie am Griff des Schwertes, das er mir an die Kehle hielt, bemerkt habe.“
    „Ein Säbel?“
    „Ja, sehr gefährlich. Es sah aus wie ein blutiges Entermesser, um die Wahrheit zu sagen.“
    Anthony tauschte einen Blick mit Oliver. Die Beschreibung des Vorfalls durch den Burschen war offensichtlich von dem Schrecken beeinflusst, den er erlitten hatte. Aber der Charakterisierung des Banditen zufolge schien es nun sicher, dass der ältere General Fairfax als Tatverdächtiger ausschied.
    „Was für ein Pferd ritt der Schurke?“ Oliver beteiligte sich nun auch an dem Verhör.
    Tinker blickte scheu auf seinen befehlshabenden Offizier. „Ein wunderschönes Tier. Es war sehr groß, sein Kopf gigantisch. Ich habe noch nie so ein Pferd gesehen.“ Durch die Aufmerksamkeit seiner beiden Zuhörer bestärkt, senkte Clarence die Stimme und fuhr in etwas gelassenerem Tonfall fort. „Manche erzählen von ihm, dass es sich nicht um ein echtes Pferd handelt, sondern um einen bösen Geist, der in Tierform auf die Erde kam.“
    Anthony drehte sich um und ging zu seinem Stuhl zurück. Er warf Oliver einen ungeduldigen Blick zu.
    „Welche Farbe hatte das Fell?“, fragte der Captain.
    Clarence schien verwirrt. „Dunkel … Ich weiß nicht mehr genau. Es war eine besondere Tönung. Eine Art Grau, denke ich.“
    Oliver stieß einen tiefen Seufzer aus. „Habt Ihr noch weitere Fragen an den Mann, Lord Rutledge?“
    Anthony schüttelte den Kopf.
    „Du kannst gehen, Tinker.“ Oliver entließ den Jüngling mit einem Wink. Nachdem der Bursche gegangen war, stützte er seinen Kopf mit beiden Händen auf dem Schreibtisch ab. „Verdammt! Jetzt haben wir keinerlei Anhaltspunkte und auch keinen Pastor mehr.“
    „Meint Ihr, Ihr könnt von Eurem Zeugen über die niederländischen Schmuggler noch mehr Informationen bekommen?“, fragte Anthony.
    Oliver richtete sich auf. „Er gab an, dass sie immer nur durch den Landvikar Kontakt hatten. Aber wir können ihn noch einmal verhören.“
    Anthony stand auf. „Tut das, und ich möchte, dass Ihr mir diesmal sofort über die Ergebnisse berichtet.“
    „Was werdet Ihr unternehmen,

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