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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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schöne und unglückliche Lady Rutledge. Sie war schon in jungen Jahren zur Witwe geworden, verlassen und mittellos in einem fremden Land, hat sie die Herzen von mehr französischen Edelmännern gebrochen, als ich zählen konnte. Und wenn sie ihrem Charme erlegen waren, plünderte sie auch ihre Geldbörse, bevor sie sich das nächste Opfer suchte.“
    Sarah hörte ihm aufmerksam zu. „Aber sie wird Euch sicher geliebt haben – ihren einzigen Sohn. Vielleicht war sie zu dem Leben, das Ihr eben beschrieben habt, durch die äußeren Umstände gezwungen. Sie musste schließlich das Geld für den Unterhalt von zwei Personen auftreiben. Ihr müsst wissen, dass den Frauen manchmal nur wenige Möglichkeiten bleiben.“
    Anthony lächelte Sarah an. „Sucht Ihr immer das Gute in den Menschen, Sarah?“
    Sie nickte. „Meistens wird man dafür auch belohnt. Ich glaube daran, dass man nur ganz genau hinsehen muss, dann entdeckt man es fast immer.“
    „Sogar bei unserem König?“
    Sie zögerte. „Ich habe vier Jahre lang aufrichtig versucht, den Männern, die meinen Vater töteten, zu vergeben. Es liegt nur an meiner eigenen Unfähigkeit, dass ich es bisher nicht schaffte. Aber ich kann mir vorstellen, dass sogar der König seine guten Seiten hat.“ Sie blieb stehen und berührte Anthonys Wange. „In der Tat, ich bin sicher, dass er auch positive Eigenschaften hat, nachdem er Euer Freund ist.“
    Anthonys Herz klopfte wie wild. Sarahs vorsichtige Berührung ließ ihn erschauern. Nun wäre es an der Zeit gewesen, ihr die Wahrheit über seinen Aufenthalt in Yorkshire mitzuteilen, ihr sein Herz zu öffnen und ganz ehrlich zu ihr zu sein. Aber er hatte Angst davor, dass sich ihre Miene wieder vor Verachtung und Ablehnung vor ihm verschließen könnte, so wie er es bei seiner ersten Begegnung mit ihr erlebt hatte. Ich werde ihr bestimmt noch die Wahrheit sagen, nahm sich Anthony fest vor. Doch erst wollte er mit ihr die Freuden einer ländlichen Idylle genießen, wie er es geplant hatte.
    Er nahm ihre Hand und küsste sie in vornehmer, höfischer Art. „Sollen wir uns nun dem Essen widmen, verehrte Lady? Unser Mahl erwartet uns im Speisezimmer unseres Hauses.“
    Sarah lehnte sich an den Lederrücken des Sessels und legte die Hand auf den Bauch. „Wer hat Euch nur meine Vorliebe für Apfelkuchen verraten?“, fragte sie gut gelaunt.
    „Aber Mylady! Ein Kavalier gibt niemals seine Informanten preis.“ Anthony hatte sie belustigt dabei beobachtet, wie sie die letzten süßen Teilchen gegessen hatte.
    „Nun bin ich viel zu satt, um mich wieder aufs Pferd zu schwingen. Wir werden niemals mehr zurück nach Leasworth gelangen.“
    „Würde es Euch etwas ausmachen?“, fragte er leise. Anthony hatte seine Jacke ausgezogen. Er trug ein weißes Seidenhemd, das bis zu den Hüften fiel und den Hosenbund verdeckte. Es stand in krassem Kontrast zu seiner dunklen Haut und dem schwarzen Haar.
    „Nein, es kümmert mich kein bisschen. Ich habe schon immer davon geträumt, entführt zu werden und in der Gefangenschaft eines Piraten zu leben.“
    Anthony stand auf und zog sie zu sich hoch. „Bin ich ein Pirat?“
    „Ihr habt eine gewisse Ähnlichkeit mit diesen Leuten, obwohl Ihr keinen Ohrring tragt und kein Entermesser bei Euch führt.“ Sie wehrte sich nicht gegen seine Umarmung.
    Er hob sie mit Leichtigkeit hoch, trug sie durch den Raum und platzierte sie auf einem breiten Bett, das unter einem der Butzenscheibenfenster stand. „Ich habe alles in einem Baumstamm versteckt. Aber es hat mir nichts genützt. Ihr habt mein Geheimnis trotzdem gelüftet.“
    „Ihr seid also in Wirklichkeit kein Baron?“
    „Nein. Ihr habt mein wahres Ich entdeckt. Ich bin der schwarze Anthony, die Geißel der sieben Weltmeere.“ Er zog ein Taschentuch aus dem Hemd und band es salopp um den Kopf, sodass eine Ecke ein Auge verdeckte. Sein langes gelocktes Haar quoll darunter hervor, sodass er wirklich wie ein Seeräuber aussah.
    Sarah lehnte sich gegen eines der großen Federkissen und lachte lauthals. Sie hatte noch niemals zuvor mit einem Mann auf diese Art geplänkelt und gescherzt. Es machte ihr großen Spaß. Einen Moment vergaß sie sogar den Landvikar Hollander und ihren Bruder Jack.
    „Dann sollte ich mich wohl vor Euch fürchten, schwarzer Anthony?“
    Er kniete neben ihr und griff nach ihrer Hand. „Aber nicht doch. Ihr seid nämlich meine Auserwählte, die Frau meines Herzens. Ich habe bei meiner Piratenehre geschworen, Euch zu

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