Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
Vom Netzwerk:
beeindruckendes Gespann ab, dachte Sarah. Sie hoffte, der Pastor hatte die Schmuggler richtig eingeschätzt und die Situation im Griff.
    Der Anführer der Gruppe entpuppte sich als überraschend stattlicher Mann von ungefähr fünfzig Jahren mit langem, grauem Haar. Er trug Stiefel, die bis zu den Oberschenkeln reichten, einen hellroten Samtmantel und einen mit Federn geschmückten Hut. Auf Sarah wirkte er eher wie ein Höfling, nicht wie ein Schmuggler. Er nahm galant den Hut ab und verbeugte sich schwungvoll, als sie näher kam.
    „Mistress Fairfax, darf ich Euch meine Glückwünsche aussprechen“, begrüßte er sie in einem Englisch, das von einem starken Akzent geprägt war.
    Überrascht blickte sie ihn an. Er fuhr fort: „Mein guter Freund, der Landvikar, hat mir viel über Eure Taten erzählt. Ich wünschte, ich könnte einmal nachts dabei sein, um zu sehen, wie Ihr wie ein Racheengel über die Heide reitet und die Edelleute um Geld und Schmuck erleichtert.“
    Pastor Hollander hielt entschuldigend die Hände in die Höhe.
    „Sarah, das ist Mijnheer Van Vleck, der Mann, der mir helfen wird, aus England herauszukommen. Ich musste ihm von Euch erzählen, meine Liebe. Sie wollen mich mit hinüber auf den Kontinent nehmen, aber verständlicherweise möchten sie darüber informiert sein, wer ihr Auftraggeber ist und wer sich hinter der Maske des Mondschein-Räubers verbirgt.“
    Van Vleck lächelte breit. „Es geht nur um ein wenig Sicherheit“, meinte er. „Man kann heutzutage nicht vorsichtig genug sein. Der Krieg hat dieses Geschäft für meinen Geschmack zu riskant gemacht. Zu viele Gefolgsleute des englischen Königs verstecken sich hinter jedem Felsblock.“
    Mehrere Männer aus der Gruppe beobachteten aufmerksam den Strand. Alle anderen wirkten viel jünger als ihr Anführer, und keiner von ihnen war annähernd so gut gekleidet.
    „Ich hoffe, Ihr verdächtigt uns nicht, dass wir Euch an die Leute des Königs verraten?“, fragte Sarah.
    „Der Landvikar sicher nicht. Er ist mein Freund. Aber bis gestern kannte ich Euren entschlossenen jungen Bruder hier noch nicht“, erwiderte er, indem er Jack zunickte. „Und auch von Eurer Existenz wusste ich nichts, Mademoiselle. Jedoch habe ich in der Tat schon viel von der Kühnheit des maskierten Reiters gehört.“
    „Nun, jetzt konntet Ihr uns alle persönlich kennenlernen“, erwiderte Sarah bestimmt. „Ihr wisst um unser Geheimnis, und Ihr dürft Euch auf unser Wort verlassen. Die Leute des Königs werden von uns sicher nie etwas über Eure Unternehmungen erfahren.“
    Der Schmuggler nickte zufrieden. „Es wird mir ein Vergnügen sein, mit einer so bezaubernden Verbündeten Geschäfte zu machen.“
    Sarah blickte sich nach der Gruppe der Männer um, die sie frech grinsend von oben bis unten musterten. Sie wollte mit solchen Leuten lieber nichts zu tun haben. Aber dahin hatten sie ihre gefährlichen Abenteuer gebracht. Jetzt bezahlte sie den Preis dafür, dass sie sich entschlossen hatte, den Tod ihres Vaters zu rächen. Und was schlimmer war, der Landvikar würde das Unternehmen mit dem Tod bezahlen, wenn nicht bald etwas geschah. Sarah wollte dieses Geschäft so schnell wie möglich zu Ende bringen.
    „Mein Bruder hat mir berichtet, dass Ihr fünfzig Guineen für Eure Dienste verlangt. Bleibt es dabei?“, fragte sie, und ihre Stimme klang hart.
    Van Vleck setzte sich den Hut wieder auf und blickte sie belustigt an. „Abgemacht, kleine Lady.“
    „Ihr werdet hier warten, bis ich das Geld bringe?“
    „Nun, wir werden Euch zwei Tage Zeit geben.“
    „Was passiert, wenn wir länger brauchen?“
    Er ließ den Blick über die Klippen schweifen. „Da oben wimmelt es von königlichen Wachposten. Wir werden es zwei Tage lang riskieren, entdeckt zu werden, und dann segeln wir weiter.“
    Jack nahm Sarah am Arm. „Wir müssen zurück nach Hause, liebe Schwester. Ich begleite Euch die Klippe hinauf. Werdet Ihr allein zurechtkommen, Pastor?“
    Landvikar Hollander nickte. „Es wird schon gehen. Ich werde in die Höhle zurückkehren und mich ein wenig ausruhen.“
    Sarah empfand es als wohltuend, dass Jack sie mit starker Hand unterstützte. Sie kam zu der Überzeugung, dass es vorteilhafter für sie war, ihrem kleinen Bruder eine größere Selbstständigkeit einzuräumen.
    „Es war ein Vergnügen, Euch zu treffen“, rief Van Vleck ihnen nach, als sie zu den Felsen hinübergingen. Er beobachtete sie, bis sie oben hinter den Klippen verschwanden, dann

Weitere Kostenlose Bücher