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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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und er fühlte sich wie gelähmt von dem Anblick. Sarahs Röcke wehten im Wind und betonten ihre anmutige Figur. Vielleicht lag das Problem darin, dass er die Antworten eigentlich gar nicht mehr wissen wollte.
    Der Wind drehte sich plötzlich, und Anthony hörte genau, was der Mann sagte. „Ich liebe Euch wirklich, Sarah.“ Es war, als ob sich eine Säbelklinge in Anthonys Herz bohren würde. Seitdem er diese Frau zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er gewusst, dass sie etwas Besonderes war. Und die Erlebnisse des gestrigen Tages hatten ihn in dieser Vermutung bestätigt. Mit ihrem aufgeweckten Geist und ihrem besorgten und gütigen Handeln den Armen gegenüber hatte sie sich seine Achtung erworben. Noch nie war er einer Frau mit so viel Respekt und Zuneigung begegnet. Gestern hatte er sich eingeredet, verblendet zu sein. Aber jetzt, als er sah, wie die beiden auf ihre Pferde stiegen und mit einem zärtlichen Händedruck wegritten, wusste er, dass er sich etwas vorgemacht hatte.
    Er liebte Sarah Fairfax. Und er war gerade wie ein eifersüchtiger Schuljunge dagesessen und hatte zugelassen, wie sie von einem Mann umworben wurde, der höchstwahrscheinlich ein gesuchter Bandit war.
    Sheriff Jeffries und Oliver spielten gerade eine Partie Schach, als Anthony zur Tür hereinstürzte. „Ich hoffe, die Herren entschuldigen die Störung“, meinte er sarkastisch. „Es liegt mir fern, Eure wichtige Tätigkeit zu unterbrechen. Aber ich dachte, wir hätten einen Banditen und einen flüchtigen Landvikar zu fangen.“
    Oliver blickte ihn verlegen an. „Was ist in Euch gefahren, mein Freund?“
    Anthony stieß heftig mit dem Fuß gegen einen Stuhl, um ihn näher an die anderen beiden Männer heranzurücken, und setzte sich. „Ich möchte nur wissen, was Ihr bislang unternommen habt.“
    Oliver drehte sich zum Schachbrett um und schlug mit seinem Turm die Dame des Sheriffs. „Seht, wie Ihr da herauskommt, Sheriff“, meinte er mit einem kurzen schadenfrohen Lachen. Daraufhin wandte er Anthony seine Aufmerksamkeit zu. „Ich habe doch mit Euch vereinbart, jeweils morgens Bericht zu erstatten. Was soll die plötzliche Eile?“
    „Ich habe Partridge gesehen.“
    „Wo?“, fragte Oliver.
    „Wer ist Partridge?“, erkundigte sich der Sheriff gleichzeitig.
    Oliver und Anthony blickten den Sheriff verständnislos an.
    „Henry Partridge“, antwortete Anthony, „Ihr müsstet ihn kennen – er stammt aus dieser Gegend.“
    „Ich kann nicht behaupten, dass ich den Namen schon einmal gehört habe.“
    „Aber das ist doch unmöglich! Es handelt sich um einen Verehrer von Mistress Fairfax.“ Anthonys Stimme klang rau. Oliver musterte seinen Freund aufmerksam.
    Sheriff Jeffries wirkte verwirrt. „Ein Verehrer, sagt Ihr?“
    „Ja. Ich selbst habe die beiden zusammen gesehen.“
    „Sarah Fairfax wird der Hof gemacht? Nun, das ist neu.“
    Anthony ignorierte die Bemerkung des Mannes und wandte sich wieder Oliver zu. „Ich will, dass Ihr Eure Reiter aussendet, um ihn zu fassen.“
    „Ihr sagt, Ihr habt ihn gesehen. Warum habt Ihr ihn nicht festgenommen?“, fragte Oliver mit nachdenklicher Miene.
    Anthony zögerte mit der Antwort. „Er war zu weit weg und hatte ein schnelles Pferd. Aber irgendwer in dieser Gegend muss doch wissen, wo er wohnt. Schickt sofort Eure Leute aus, und lasst sie Erkundigungen einziehen.“
    „Heute Abend noch?“, fragte Oliver nachsichtig.
    „In Ordnung – nicht heute Abend. Aber gleich morgen früh.“
    „Wir werden aufbrechen, sobald es hell wird. Ich werde ihn Euch zum Mittagessen servieren, wenn Ihr wollt.“
    Anthony stand auf und stieß den Stuhl an den Platz zurück, an dem er zuvor gestanden hatte. „Findet ihn einfach. Es ist Zeit, dass der Straßenräuber aus Yorkshire vor Gericht gestellt wird.“
    Als Sarah und Jack die kleine Bucht erreichten, stand Pastor Hollander bereits vor der Höhle und unterhielt sich auf Französisch mit einer Gruppe von sieben oder acht Männern. Sie hatten zwei Boote auf dem engen Sandstreifen, der an die Klippen grenzte, hinaufgezogen.
    Der Landvikar winkte ihnen zu. Schnell stiegen sie von den Pferden und eilten zu ihm.
    „Sarah, Jack … hier herüber!“ Seine Stimme klang wieder etwas kräftiger.
    Sarah ging wachsam auf die Männer zu. Da sie schon mit Jack keine Geschäfte hatten machen wollen, würden sie wahrscheinlich noch weniger Lust haben, sich mit einer Frau einzulassen. Eine Frau, ein Junge und ein alter Mann. Wir drei geben kein sehr

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