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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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Anthony fröhlich. Er wollte versuchen, sie aufzumuntern und ihre gestrige Bereitschaft zur Zusammenarbeit wiederzugewinnen. „Es tut mir leid wegen des Sturms. Wir haben dadurch unsere Verabredung versäumt.“
    Millie zuckte gleichgültig die Schultern. „Es war sicherlich auch keine gute Idee von mir. Ein Herr wie Ihr und ein Mädchen wie ich passen einfach nicht zusammen.“
    Da hatte sie zweifellos recht. Anthony unterdrückte seine Verlegenheit und versuchte, sich herauszuwinden. Er wollte das Mädchen nicht irreführen, aber er musste wissen, ob sie wichtige Informationen für ihn hatte. „Nun, das würde ich nicht sagen, Millie.“
    Sie drehte sich um und blickte offen zu ihm auf. „Wollt Ihr damit ausdrücken, dass Ihr es wirklich bedauert, mich gestern Abend nicht getroffen zu haben?“
    „Natürlich.“ Anthony fühlte sich wie ein Schurke. Sein Lächeln war aufgesetzt.
    Millie kicherte fröhlich und streifte ihn mit dem Gesäß. „Besser spät als nie, sage ich immer.“
    „Wir werden uns einen neuen Treffpunkt einfallen lassen“, schlug er hastig vor. „Aber erinnert Ihr Euch, dass Ihr mir eine Auskunft über Master Partridge geben wolltet?“
    „Millie!“ Die dröhnende Stimme konnte keiner anderen als der schrecklichen Köchin Bess gehören, die Sarah so lebhaft beschrieben hatte. Eine kleine rundliche Frau erschien plötzlich an der Tür. Anthony ertappte sich dabei, wie er ihre Hände anblickte, um Ausschau nach einen Hackmesser zu halten.
    Millie befreite sich geschickt aus Anthonys Umarmung, drehte sich um und machte einen kleinen Knicks. „Ich war gerade dabei, den Aufwasch zu beenden, Madam“, sagte sie unterwürfig.
    „Ich konnte genau sehen, was du getan hast, und ich denke, du solltest besser rasch in die Küche zurückkehren.“
    Millie drehte sich um, sodass Bess ihr Gesicht nicht sehen konnte, und blinzelte Anthony verschwörerisch zu. Dann eilte sie zur Tür, machte einen respektvollen Bogen um die stämmige Köchin und verließ den Raum.
    „Nehmt es dem Mädchen nicht übel“, meinte Anthony zu Bess. Er ärgerte sich, dass die Befragung der Dienstmagd erneut verzögert wurde.
    „Ich glaube, dass das Mädchen nicht unbedingt allein die Schuldige ist“, erwiderte Bess wütend. „Millie kann manchmal schamlos sein, aber ich habe nie erlebt, dass sie irgendetwas tut, ohne dazu ermutigt zu werden. Sie hat das nicht nötig, denn sie bekommt auch so reichlich Angebote.“
    Anthony war es nicht gewohnt, sich für sein Tun vor einer Bediensteten zu rechtfertigen. Aber die Art, wie Bess vor ihm stand und ihn von oben bis unten musterte, wobei sich ihr großer Busen rasch hob und senkte, vermittelte ihm ein Schuldgefühl, als ob er gerade dabei ertappt worden wäre, Torten aus dem Kühlraum zu stehlen.
    „Ganz gleich, wie es ausgesehen haben mag, Madam, ich bin nicht an Dienstmädchen interessiert“, meinte er trocken.
    Bess ging einen Schritt auf ihn zu. „Nein?“, fragte sie und fixierte ihn mit einem durchdringenden Blick aus ihren klugen braunen Augen. „Dann seht zu, dass Ihr die Hände von ihr lasst.“
    Jack hatte darauf bestanden, mit Sarah zum Haus zurückzukehren. „Niemand wird mich entdecken“, hatte er sie beruhigt. „Ich werde sehr gut aufpassen.“
    Sie hatte gegen seine Begleitung nichts einzuwenden. Sarah befand sich trotz des gefährlichen Unternehmens, das sie heute Abend erwartete, in einer wunderbaren Stimmung. Sie und Jack vermieden es, über den geplanten Überfall zu reden, als sie die Klippe hinaufstiegen.
    „Erinnert Ihr Euch, dass Ihr mit dem Sohn des Zimmermanns damals oft Schmuggler gespielt habt?“, fragte sie ihn versonnen.
    „Und wie wir ein Boot aus den Holzabfällen seines Vaters gebaut haben. Es hat uns ungefähr zehn Meter ins Meer getragen, bevor es an den Felsen entzweigebrochen ist. Ja, ich weiß das alles noch so gut, als wäre es gestern gewesen“, erwiderte Jack wehmütig.
    „Damit war klar, dass Ihr nicht für eine Laufbahn als Seemann geeignet seid“, meinte Sarah lachend.
    Jack antwortete nicht. In der Tat hatte er in letzter Zeit genau darüber sehr viel nachgedacht. Auf dem Schiff konnte sich ein junger Mann auch ohne Vermögen und angesehenem Namen noch einen Platz in der Welt verdienen und zu Ansehen gelangen. Aber er hatte Sarah bis jetzt noch nicht in seine Pläne eingeweiht. Er fürchtete, sie würde gegen alles sein, was ihn zu weit von ihrer Aufsicht entfernte.
    „Ihr seht müde aus, Sarah. Fühlt Ihr Euch auch

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