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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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wohl?“
    Sie nickte verträumt. „Ich bin sehr glücklich, Jack.“
    Er blickte zu ihr hinüber. Diese Antwort hatte er nicht erwartet. Jack überlegte einen Augenblick. „Es ist Lord Rutledge, nicht wahr?“
    Sie nickte und seufzte ein wenig. „Ich weiß, Ihr haltet mich für albern, weil ich mich für jemand interessiere, der ganz andere Ansichten vertritt als wir, aber …“
    Jack hob die Hand, um sie zu unterbrechen. „Sarah, auch ich habe schon gelernt, dass man in Herzensangelegenheiten nicht viel mit dem Verstand bestimmen kann.“
    Sarah griff nach seiner Hand und drückte sie fest. „Danke für Euer Verständnis.“
    Jack erwiderte den Händedruck. „Wir haben einander immer verstanden, große Schwester. Das wird sich niemals ändern.“
    Sie näherten sich gerade den Hagedornhecken, die die Grenze des Anwesens von Leasworth markierten. „Ihr solltet lieber zurückkehren, Jack“, schlug Sarah vor. „Ich will nicht, dass Euch jemand entdeckt.“
    „Ich möchte nur in die Küche schleichen und Bess Guten Tag sagen. Dann werde gleich wieder verschwinden. Macht Euch keine Sorgen. Ich weiß, wie ich außer Sicht bleibe.“
    Sie schlichen um den äußeren Rand der Büsche, und Sarah lugte ängstlich durch jede Öffnung, um sicher zu sein, dass sich niemand draußen im Garten befand. Als sie die Rückseite des Herrenhauses erreicht hatten, packte sie plötzlich Jack am Ärmel. „Da ist jemand“, flüsterte sie. „Im Gartenhaus.“
    Sie blieben stehen, und Jack streckte sich, um über ihren Kopf zu blicken und zu erkennen, wer sich dort aufhielt. Nach dem gestrigen Sturm war die Luft ganz klar. Die Temperaturen lagen noch in den Minusgraden. Es war kalt genug, um den Atem zu sehen, weshalb es ein wenig zu frisch erschien, um sich im Gartenhaus aufzuhalten. „Wer ist es?“, fragte er.
    Sarah war bleich geworden und griff sich an den Ausschnitt ihres Umhangs.
    „Sarah?“, fragte Jack erschrocken. „Was gibt es?“
    Sie deutete mit dem Kopf in Richtung der Laube. Die Umrisse, die man erkennen konnte, zeigten zwei Gestalten in einer Situation, die sehr intim wirkte. „Es ist Anthony“, antwortete sie, wobei ihr die Stimme versagte. „Er ist mit der Küchenmagd zusammen.“
    Anthony bemühte sich, Millie freundlich zu stimmen und ihr die Auskünfte zu entlocken. Stolz hatte sie sich vor ihm hingestellt. „Wie gefällt Euch mein neues Kleid, Mylord?“, fragte sie. „Mr Spragg hat es mir aus York mitgebracht.“
    „Der Bürgermeister?“
    Millie kicherte. „Er umgarnt mich schon seit fast zwei Jahren, aber ich habe ihn bislang nicht erhört. Ich träume noch von meinem Märchenprinzen.“ Sie machte einen Schritt auf Anthony zu. „Ich mag eher schlanke, gut gebaute Herren, wie Ihr es seid. Ich möchte wetten, dass Ihr in London viel prächtigere Kleider als dieses bekommen könntet.“
    „London ist derzeit ein guter Ort für Mode“, pflichtete Anthony ihr ungeduldig bei. „Nun, Millie, meine Beste, du wolltest mir etwas über Henry Partridge erzählen. Erinnerst du dich?“
    Millie klimperte kokett mit den langen blonden Wimpern und blickte anbetungsvoll zu ihm auf. „Und was würdet Ihr für ein armes Mädchen vom Land tun, das Euch wertvolle Auskünfte gibt, die es eigentlich nicht weiterleiten darf?“
    „Wer hat dir befohlen, nichts über diesen Mann auszuplaudern?“
    Die Magd kicherte ausgelassen. „Ihr müsst erst meine Frage beantworten.“ Sie schlang die Arme um Anthonys Hals und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen. Dann flüsterte sie ihm ins Ohr: „Werdet Ihr auch nett zu mir sein, Mylord, wenn ich Euch entgegenkomme?“
    Sie roch nach Zwiebeln und unsauberer Wäsche, obwohl ihr Kleid neu war. Anthony hätte sich ihr am liebsten entzogen und wäre ins Haus geflüchtet. Wahrscheinlich wusste diese Küchenfee ohnedies nichts über Henry Partridge.
    Er griff nach ihren Händen. „Millie, ich fürchte“, begann er und hielt dann aber inne, als er ein Pferd durch den Garten auf sie zu galoppieren hörte. Anthony blickte durch die Holzlatten der Laube hinaus. „Da kommt Captain Kempthorne“, teilte er Millie mit. Diesmal war er wirklich froh über die Störung durch seinen Freund.
    Er befreite sich aus ihren Armen und stieg die zwei Holzstufen hinunter, die das ganze Gebäude umgaben. „Kempthorne!“, rief er. „Hier herüber.“
    Oliver lenkte sein Pferd genau dorthin, wo Anthony stand, und sprang vor ihm ab, bevor das Tier zum Stehen

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