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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Mistress Rosalind, um sie danach fragen zu können, auch auf Umwegen. Sie wurde sehr schweigsam, als ich sie nur aufforderte, mir Mitteilung über verdächtige Vorgänge zu machen. Ich muss aber wissen, ob ihr Männer mit ausländischem Akzent aufgefallen sind oder ungewöhnliche Anlandungen, insbesondere nachts. Ich werde Franklin sagen, dass er auch ihre Schwester ausforschen soll. König Heinrich trug mir auf, nach dem stämmigsten und gewalttätigsten Burschen Ausschau zu halten, doch die Gegend ist voll davon. Fast auf alle trifft diese Beschreibung zu mit Ausnahme von Percy Putnam. Unsere unglückliche Ankunft hier hat mich etwas zurückgeworfen, aber ich werde das schnell aufholen."
    "Putnam ist eine merkwürdige Erscheinung für einen Zolleinnehmer. Im Allgemeinen sind diese doch die am meisten verhassten Leute rundum."
    "Hmmm", murmelte Nick, während er sich den Mantel um die Schultern legte, "ich kann nicht sagen, warum, aber der Mann geht mir gegen den Strich. Er ist zu schleimig, zu schönrednerisch, gerade wie die lästigen Schmarotzer bei Hofe. Ich habe es lieber, wenn man mir alles offen ins Gesicht sagt. Gebt mir jetzt den Brief Seiner Majestät. Ich werde einen Teil davon den Werkleuten auf den Mauern bekannt geben lassen und den Rest dann morgen verlesen. Kommt!"
     
    Nick hatte kaum den Flur erreicht, als draußen ein Tumult begann, Rufe, Stimmengewirr. Rosalind eilte vor ihm aus der Tür, und er folgte mit Delancey in dessen Fußstapfen. Als ob Nicks Erwähnung Putnam herbeigeführt hätte, trabte dieser zu Pferde im Hof hin und her mit gezogenem Degen, laute Rufe ausstoßend, an seiner Seite sein dunkelhaariger Gehilfe.
    "Überfall! Zu den Waffen!" schrie Percy. "Eine Flotte von Kriegsschiffen wurde an der Küste bei Sandwich gesichtet! Eine beträchtliche Anzahl! Alle Mann hinunter zur Festung, um ihnen entgegenzutreten!"
    Percy erschrak, als er Nick erblickte. Offensichtlich hatte er nicht erwartet, ihn hier vorzufinden. "Ah, Ihr seid hier, Mylord!" wandte er sich an ihn. "Eure Männer müssen die halb fertigen Wälle verteidigen. Sieben Schiffe! Zu Pferd! Zu Pferd!"
    "Sieben Schiffe, Percy?" Nicks Stimme übertönte den Lärm. "Aber auf südlichem Kurs, nicht nach Norden, stimmt's?"
    "Wie könnt Ihr das wissen? Sie kommen genau aus Richtung Calais, würde ich meinen. Ich werde Euch begleiten und dann ins Dorf zurückkehren, um die Leute zu schützen. Ich werde …", antwortete Putnam.
    Nick erlöste sich aus seiner unvorteilhaften Lage gegenüber Percy auf dem rassigen Hengst, indem er sein großes schwarzes Schlachtross bestieg, das Delancey inzwischen herbeigeholt hatte. Der Lord Lieutenant richtete sich in den Steigbügeln auf und rief: "Ruhe! Kein Grund zur Aufregung! Es sind englische Schiffe, die auf dem Wege von Gravesend nach Spanien sind!"
    Das Gemurmel in der aufgeregten Menge legte sich. "Ein Brief des Königs", fuhr Nicholas fort, "hat mir ihre Passage angekündigt. Die Soldaten stehen auf den Wällen bereit, um den Schiffen mit einer Salve gute Fahrt zu wünschen!" Er ließ sich von Delancey das königliche Handschreiben reichen und las die betreffende Stelle daraus vor.
    Putnam wurde rot wie eine Pfingstrose und ließ den Degen sinken. Rosalind hätte zu gerne den ganzen Inhalt des Briefes gekannt. Er konnte doch auch Näheres über die Jagd auf die Schmuggler enthalten! Im ersten Moment zog sie in Betracht, später in seinem Zimmer danach zu suchen und ihn sich von einem ehemaligen Mönch vorlesen zu lassen, der fast jeden Tag in der Gaststätte erschien. Aber Nick schickte oftmals einen seiner Soldaten zurück, um irgendetwas zu holen. Vielleicht gab es einen besseren Weg. Wenn sie schlau und vorsichtig war, konnte sie ihn womöglich selbst dazu bringen, ihr von seinen Plänen hinsichtlich der Schmuggler zu erzählen.
    Sie bemerkte, wie Percy zur Toreinfahrt ritt und langsam aus dem Sattel stieg. Nick kam angetrabt und blickte auf ihn herab.
    "Das nächste Mal, Master Putnam, kommt gleich zu mir, ehe Ihr ein solches Durcheinander auslöst. Ich kann keine Männer gebrauchen, die die Pferde vorzeitig scheu machen. Und denkt daran, ich bin es, der die Festung und ihre Umgebung befehligt und der die Männer zu den Waffen ruft …" Nick wendete sein Pferd und ritt mit Delancey in Richtung der Burg davon. Die Menge zerstreute sich. Einige betraten den Schankraum, die anderen begaben sich auf der Landstraße zurück in den Ort.
    Wieder einmal brachte Rosalind der Hochmut, der der

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