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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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überquerte einen kleinen Hof voller Werkbänke und Arbeitsgeräte und erkannte die Stelle wieder, an der sie ihr Pferd zurückgelassen hatte.
    "Komm, mein Mädchen! Komm, Chestnut", flüsterte sie befreit, schwang sich in den Sattel und lenkte die Stute im Schritt zum Torhaus. Bewaffnete Wachen standen dort gleichmütig herum und ließen sie ohne weiteres passieren. Rosalind ritt die steinerne Rampe hinab zum Strand. Nachdem sie die hölzernen Unterkünfte der Bauleute hinter sich gelassen hatte, hörte sie den Krawall, der von Nick und mehreren Männern kommen musste.
    Von der Angst getrieben, ihre Kumpane zu erblicken, näherte sich Rosalind dem Menschenauflauf. Fackelschein blendete sie. Mit Piken und Stangen umzingelten Soldaten eine Gruppe von Männern, in deren Mitte Nick und Delancey standen. Gott sei's gedankt, es waren keine Leute aus Deal, obwohl Rosalind einige Gesichter bekannt vorkamen.
    "Ich denke doch, wir können auch einmal ein bisschen lustig sein", rief einer Nick zu, doch dieser drehte ihm blitzschnell die Arme auf den Rücken und warf ihn zu Boden.
    "Nicht wenn ihr solchen Lärm veranstaltet! Ihr stört die anderen Bauleute, die schon schlafen!" Nicks Stimme erhob sich scharf über das Rauschen der Brandung. Rosalind stieg ab und näherte sich mit ihrem Pferd der Ansammlung.
    Nick sagte schroff: "Kapitän Delancey, diese Männer erhalten zehn Stockhiebe als Warnung. Und dem nächsten Burschen, der sich derart aufführt, wird der Lohn gekürzt. Sorgt dafür, dass es jedem bekannt wird, vom letzten Laufjungen bis zu Master Stanway selbst. Ich setze eine Quote von nicht mehr als vier Krügen fest pro Mann und Abend im 'Rose und Anker'! Die Wirtin wird mir dafür bürgen. Delancey, schreibt die Namen jedes Einzelnen auf und lasst sie dann ein Bad im Meer nehmen, damit sie wieder nüchtern werden und die Strafe recht genießen können. Der König erwartet von ihnen, dass sie eine Festung errichten und damit zum Schutze Englands beitragen. Doch sie sind kaum noch würdig, seinen Namen auszusprechen!"
    Rosalind packte erneut der Zorn auf Nick und seinen König. Mit Befremdung hatte sie seiner Rede gelauscht, insbesondere der Ankündigung, sie werde die geleerten Krüge in der Schankstube zählen. Wie konnte er sich herausnehmen, derart eigenmächtige Erklärungen abzugeben! Oder sie vielleicht tatsächlich anzuweisen, die Gäste anzuschwärzen! Offensichtlich glaubte er nun, da er seine sinnliche Macht über sie erprobt hatte, er könne jetzt tun mit ihr, was er wollte! Aber es würde ein böses Erwachen für ihn geben! Er war ein gemeiner Schuft, der den Leuten die lustigen Stunden im Gasthof nicht gönnte, weil er selbst immer unwillkommen war.
    Doch als sie sich zum Gehen wandte, wich ihr Zorn der Erleichterung darüber, dass ihre Schmuggler nicht in die Falle gegangen waren. In diesem Augenblick erblickte Nick sie und folgte ihr so rasch, dass der Sand unter seinen Füßen aufstob.
    "Ich hatte Euch doch gesagt, Ihr solltet in meiner Kammer auf mich warten", begann er ohne Umschweife.
    "Das tatet Ihr, aber ich bin kein kleiner Laufjunge und auch nicht Euer Steinmetzmeister, dass ich Befehle von Euch entgegennehmen müsste. Und ich weigere mich auch, Eure Anweisungen in Bezug auf das Benehmen Eurer Leute in meinem Gasthaus durchzusetzen. Das ist nicht meine Sache."
    "Ich hatte Euch gewarnt, dass die Dinge Euch aus der Hand gleiten könnten. Ihr werdet also tun, was ich gebiete."
    "Ich vermute, das bezieht sich ebenso auf das Bett wie auf die Schankstube!" schrie sie ihm ins Gesicht und drehte sich zur Seite. Verzweifelt wünschte sie sich, im Sattel geblieben zu sein. So hätte sie einfach davonreiten können.
    Doch Nick zwang sie, ihn wieder anzublicken. "Wir kehren jetzt zur Burg zurück und werden diese Frage klären!" bestimmte er. "Ihr habt alles gewollt, was heute Abend geschehen ist."
    "Das habe ich nicht! Und ich wiederhole: Ich lasse mir nicht befehlen, Mylord!"
    "Zum Teufel, das werdet Ihr aber!" Nick packte wütend ihre Hand, mit der sie das Pferd festhielt. "Ich dulde keinen Widerspruch! Ich lasse mich nicht irreführen, lasse mich nicht umgarnen …"
    "Ihr seid umgarnt worden?" höhnte Rosalind.
    "Ja, und von einem simplen Landmädchen, das offensichtlich erst lernen muss, sich so zu benehmen, wie es seinem Stand zukommt!"
    "Ja, wenn Ihr denn nicht einmal Eure eigenen Leute im Griff habt …"
    Mit beiden Armen hob Nick sie empor.
    "Ich fasse es nicht, wie ich so ein boshaftes,

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